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Ausgleich des Festspiel-Defizits: Der Haupt- und Finanzausschuss hat einen Schuss vor den Bug abgegeben. - Fotos: Stefanie Harth

BAD HERSFELD Schuss vor den Bug

Ausgleich des Festspiel-Defizits: Ausschuss gibt keine Mittel frei

06.12.19 - Einen Warnschuss in Richtung Bad Hersfelder Festspiele hat der Haupt- und Finanzausschuss (HFA) abgegeben: Mit knapper Mehrheit hat das Gremium sich dagegen ausgesprochen, aus dem laufenden Haushalt außerplanmäßige Mittel bereitzustellen, um das Defizit in Höhe von 484.000 Euro, das der Theaterreigen erwirtschaftet hat, zu begleichen. Eine Deckung im aktuellen Etat wäre gegeben gewesen. Das letzte Wort hat die Stadtverordnetenversammlung am Donnerstagabend, 12. Dezember.

Drei Ausschussmitglieder aus den Reihen der SPD stimmten gegen die Freigabe der Mittel, während UBH- sowie Bündnis 90/Die Grünen-Vertreter für eine Bereitstellung der 484.000 Euro votierten. FDP-, FWG- und die beiden CDU-Stadtpolitiker enthielten sich ihrer Stimme.

Wie Andrea Jung, kaufmännische Leiterin der Festspiele, bereits Ende Oktober erläutert hatte, resultiere das Minus hauptsächlich aus Personalkosten und dem Wegfall der ursprünglich geplanten Wiederaufnahme des Musicals „Funny Girl“ (OSTHESSEN|NEWS berichtete).

Mit deutlichen Worten sahen sich sowohl Jung als auch Intendant Joern Hinkel in der jüngsten HFA-Sitzung konfrontiert: „Es werden Tatsachen geschaffen, und wir müssen den Arm heben“, sagte Jürgen Richter (FWG), der zudem kritisierte, dass nicht einmal Bürgermeister Thomas Fehling von den Festspielmachern über die Nicht-Wiederaufnahme von „Funny Girl“ informiert worden sei.

Das komplette Controlling in Frage stellte Bernd Wennemuth (SPD): „Mir erschließt sich das alles nicht. Das Ganze wird wohl erst ein Ende haben, wenn die Stadtverordnetenversammlung beschließen würde, dass die Festspiele im nächsten Jahr von der Stadt 484.000 Euro weniger erhalten.“

Bernd Böhle (FDP) erachtet den Umgang des Fachbereichs Festspiele mit den politischen Gremien als „unterirdisch“. „Es ist kein Vertrauen mehr da, dass das Budget 2020 eingehalten wird“, meinte der Ausschussvorsitzende. Rückendeckung gab es lediglich von Hans-Jürgen Schülbe (UBH): „Wenn wir großartiges Theater auf hohem Niveau wollen, kostet das richtig viel Geld. Wenn wir bessere Kirmes wollen, sparen wir Millionen ein.“

Wie Andrea Jung, deren originäre Aufgabe das Controlling ist, beteuerte, seien Planung, Steuerung und Kontrolle gegeben – „und zwar kontinuierlich“. Auf die Anregung der HFA-Mitglieder, einen Sicherheitspuffer in das städtische Festspielbudget, das derzeit bei 1,4 Millionen Euro liegt, einzubauen, entgegnete der Intendant: „Ein Sicherheitspuffer bei diesem Etat würde eine Spielzeit von vier Wochen mit zwei Stücken bedeuten.“ Wenn man ein bestimmtes Niveau halten wolle, koste es eben Geld. (sh) +++


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