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Paul Panzer in der Esperantohalle: Sein neues Programm "Midlife Crisis" brachte das Publikum zum Lachen. - Fotos: Marius Auth

FULDA In der Krise seines Lebens: Paul Panzer

Der alltägliche Wahnsinn: 1.500 Zuhörer kämpfen mit Lachtränen

09.12.19 - Ausnahmekünstler Paul Panzer begeisterte am Sonntagabend das Publikum mit seinem aktuellen Programm "MIDLIFE CRISIS… Willkommen auf der dunklen Seite" in der Fuldaer Esperantohalle. Mit seiner Stand-up-Comedy brachte er die rund 1.500 Besucher mit Erfolg zum Lachen. Wie immer durften die beliebten Sprechfehler und sein Blümchenhemd nicht fehlen.

1.500 Zuhörer schauten sich das Event an

Ein Fan mit Blümchenhemd

Das Bühnenbild lehnte an das berühmte Gemälde "Nighthawks" von Edward Hopper aus dem Jahre 1941 an. Die schlichte und trostlose Atmosphäre im Diner wurde von Paul Panzer mit seinen witzigen Schilderungen aus dem Alltag kontrastiert. Was ihn aktuell beschäftigt und belastet: Die sogenannte "Midlife crisis". Kein leichtes Unterfangen, denn der Alltag des 47-Jährigen, gespielt von Dieter Tappert, steht auf dem Kopf.

Das Thema des Abends...

Zum einen wäre das Problem des Alterns. "Frauen wollen dem entgegenwirken, so auch meine Frau Hilde", heißt es von ihm. Sie sei einem "optischen Schönheitswahn" verfallen. Selbst die Kreuzfahrt entwickelt sich zur Wellness-Hölle: Schönheitsmaske hier und da. Auf die ständigen Fragen "Wie sehe ich aus, Paul?", erhält Hilde nur ein sich immer wiederholendes "gut". Auch die jüngeren Generationen seien dem verfallen. Tochter Susaska beispielsweise möchte sich tätowieren lassen. Vom Vater heißt es prompt "Mach nichts mit Text, soweit bist du noch nicht." Gemeint ist aber kein normales Tattoo auf der Haut, sondern das Tätowieren der Augenbrauen. "Was für ein Schwachsinn, es wird immer schlimmer", stellt er empört fest.

Was Paul Panzer im Alltag belastet, schilderte er dem Publikum

Die Krise betrifft vor allem Männer, die Wechseljahre der Frauen seien dagegen ein Kinderspiel. Panzer hat sich ausgiebig über das Phänomen im Internet informiert, es gleicht einer psychischen Erkrankung. Dabei würden die ganzen Krankheiten vom Klang her harmlos klingen wie Grippe und Burnout. "Die Krise ist die kleine Schwester der Katastrophe. Es trifft jeden in einem unterschiedlichen Alter. 40, 50 oder 60. Mit Partner deutlich früher."

Welche Tücken bringt die Krise noch mit sich? Panzer gewährt mit seinen Erzählungen Einblicke in das Eheleben und das Schlafzimmer. Dort würden sich fatale Veränderungen bemerkbar machen. Er möchte nur schlafen, Hilde hingehen lesen. Dabei analysiert er seine Frau bis ins kleinste Detail, wie sie liest, atmet - und eine furchtbare Gänsehaut bildet sich bei dem Anblick seiner geliebten Hilde. Die alltäglichen Beobachtungen machen ihn demnach zu schaffen.

Panzer ist nicht mehr 20. Diese Erkenntnis ist für ihn ein schwerer Schlag. Die Kinder sind erwachsen und ständig unterwegs, die Frau ebenso. Im Alter verändert sich alles, wie der leidige Haarausfall bei Männern. Auch konnte Panzer beobachten, wie er bewusst darauf achtet, dass er eine gute Figur in der Kleidung macht. Dinge, die früher keine Relevanz gespielt haben, stehen nun im Fokus. Die Krise ist wie ein Ausnahmezustand: Man hat zu viel Zeit und Freiheit. "Männer können damit nicht umgehen", so der Comedian. Alternativen müssen her, Panzer probiert alles mögliche aus: Von VHS-Kursen, kochen und dem Imker-Hobby, erweitert der in die Krise geratene Paul Panzer seinen Horizont – sehr zum Vergnügen der Zuschauer. (Maria Franco) +++


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