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Der O|N-Jahresrückblick 2019 - Grafik: Jonas Wenzel (Yowe)

REGION Teil 2: April, Mai & Juni 2019

Der O|N-Jahresrückblick: Mord an Walter Lübcke - Feste in Fulda und Hersfeld

29.12.19 - Das Jahr 2019 ist so gut wie vorbei: In zwölf Monaten hat sich in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft einiges in Osthessen getan. Wir erinnern in den letzten Tagen des Jahres an die wichtigsten, bewegendsten und unterhaltsamsten Ereignisse und machen heute weiter mit den Monaten April, Mai und Juni.

April 2019

37.000 Einsätze in 35 Jahren: Happy Birthday, "Christoph 28"!

"Christoph 28" im Einsatz Fotos: O|N-Archiv

Vor 35 Jahren knatterte er das erste Mal in die Luft, um Menschenleben zu retten. Im April nun feierte der Fuldaer Rettungshubschrauber "Christoph 28" Geburtstag. Die Region ist stolz auf den Lebensretter, der mittlerweile rund 37.000 mal abgehoben ist. Stationiert ist der "Gelbe Engel" seit 1984 am Klinikum Fulda. "Christophs" Alltag von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang: Sobald ein Notruf bei der Rettungsleitstelle der Feuerwehr Fulda eingeht, muss der Heli innerhalb von zwei Minuten in der Luft sein. An Bord sind immer ein Pilot der ADAC-Luftrettung, ein Notfallsanitäter vom Deutschen Roten Kreuz Fulda und ein Notarzt von der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin am Fuldaer Klinikum. - Weiterhin: Guten Flug!

Als der Papst nach Fulda kam: Faszinierendes Modell zum Stadtjubiläum

Von links: Die Modellbauer Rüdiger Hain und Wolfgang Bohn im Gespräch mit dem neuen ...

Wer erinnert sich noch an den Besuch von Papst Johannes Paul II. im November 1980 in Fulda? Für die damals Anwesenden ist es bestimmt ein Highlight gewesen. Doch damit auch diejenigen, die vor 39 Jahren nicht auf dem Domplatz standen, ein Gefühl für dieses besondere Ereignis bekommen, haben sich Wolfgang Bohn und Rüdiger Hain etwas ganz Besonderes überlegt und enthüllten im Café Glück in der Fuldaer Innenstadt ihr Modell. Auf 110 mal 110 Zentimetern wurde der Papst-Besuch nachgestellt. "Fulda wird 1.275 Jahre alt. Natürlich möchten auch wir etwas zu diesem Jubiläum beitragen", so die beiden Modellbauer.

Für mehr Klimaschutz: "Fridays for Future"-Protestmärsche überall auch in Osthessen

Nach dem Vorbild der "Fridays for Future"-Initiatorin Greta Thunberg protestieren weltweit Schüler freitags während der Unterrichtszeit für mehr Klimaschutz – auch in Osthessen. So gehen zum Beispiel am 12. April Schüler in der Bad Hersfelder Innenstadt auf die Barrikaden. Nach der Schule und passend zum Ferienbeginn um 11.30 Uhr treffen sich rund 100 Schülerinnen und Schüler am Stadthaus, um – mit Plakaten ausgerüstet und rufend – durch die Stadt zum Rathaus zu ziehen.

Schülerinnen und Schüler aus Bad Hersfeld beim Protestmarsch am 12. April ...

Auch Vorschulkinder der Kindertagesstätten Baumbach und Heinebach fordern vor ...

Pflanzen, vor allem aber alle Tiere und am liebsten sogar die ganze Welt beschützen möchten auch dreißig engagierte Vorschulkinder der Kindertagesstätten Baumbach und Heinebach, die vor dem Alheimer Rathaus ihre Forderungen mündlich und auf Plakate gemalt der großen Öffentlichkeit präsentieren.

"Mysteriöses Flugobjekt" entpuppt sich als seltener Gasballon

Axel Hunnekuhl und Andreas Zumode in ihrem Gasballon

Mehrere Anfragen von OSTHESSEN|NEWS-Lesern erreichen am 22. April die Redaktion: Was ist es, dass am späten Sonntagnachmittag über der Region um Fulda schwebt? Eine Leserin schreibt: "Wir sitzen in Großenlüder auf der Terrasse meiner Eltern und beobachten seit über 1,5 Stunden einen Ball am Himmel. Zunächst dachten wir an einen Heißluftballon, aber aktuell ist er immer noch genauso hoch und macht nicht den Anschein runter zu kommen. Das Einzige, was wir mit dem Fernglas erkennen können ist, dass unten dran etwas blinkt. Habt ihr noch mehr Mails bisher erhalten?" – Jede Menge sind es. Da das "unbekannte Flugobjekt" aber auf Flightradar zu sehen ist, kann schnell Entwarnung gegeben werden. Kein Ufo, kein Raumschiff. Axel Hunnekuhl aus Mettingen bei Osnabrück klärt auf: Zusammen mit Andreas Zumrode (42, Münster) ist der 47-jährige Pilot mit einem Gasballon über Osthessen unterwegs. Etwa 70 bis 80 Gasballone gibt es in Deutschland. Sie bieten laut Hunnekuhl mehr Möglichkeiten im Vergleich zu Heißluftballonen.

Osterpredigt im Dom: "Brand von Notre-Dame macht Not in der Welt bewusst"

Notre-Dame brennt. Foto: picture alliance / dpa / Daniel Fouray

Osterpredigt von Bischof Dr. Michael Gerber

In seiner ersten Ostermesse als Fuldaer Bischof stellt Dr. Michael Gerber den Brand der Kathetrale Notre-Dame in Paris ins Zentrum seiner Predigt: „Da kann die ungeheure Dynamik des Feuers, das in Minuten den ganzen Dachstuhl ergreift, erinnern an den Flächenbrand, den so mancher Konflikt etwa in Afrika oder im Nahen Osten entfacht hat. Da erinnern die rußgeschwärzten Fenster an die Perspektivlosigkeit vieler Menschen nach einem Schicksalsschlag. Da erinnert das eingestürzte Dach in der Vierung an die Schutzlosigkeit, der Menschen immer wieder durch verschiedene Arten von Gewalt ausgeliefert sind.“

Mai 2019

Unhaltbarer Zustand: Im Fuldaer Osthessen-Center werden die Lifte dichtgemacht

Das Osthessen-Center in Fulda

"Gesperrt!"

Katastrophale Zustände im Fuldaer Osthessen-Center: Das Parkdeck ist seit Jahren gesperrt, weil sich die Eigentümer weigern, die Stellplätze für insgesamt 160 Autos instand zu setzen. Die Hausflure sind verkommen, und einer der beiden Aufzüge in der Hausnummer 60 funktioniert seit über einem halben Jahr nicht mehr. Nun – im Mai 2019 – der Super-GAU: Die zuständige Wartungsfirma lässt auch noch den zweiten Aufzug sperren. Das heißt, alle Bewohner vom neunten bis zum 16. Stockwerk können ihre Wohnungen nur noch über das Treppenhaus erreichen. Auf Druck der Öffentlichkeit kommt es schließlich zu einer Eigentümerversammlung. Aus ganz Deutschland reisen die Besitzer der Mietwohnungen an und einigen sich auf eine Erneuerung der Aufzüge. "Der Druck der Mieter und eines Eigentümerbeirats wurde so groß, dass sie eingelenkt haben", so eine Teilnehmerin.

Schafhalter in großer Sorge: Der Wolf kehrt zurück nach Osthessen

Symbolbild: Pixabay

2019 ist auch das Jahr des Wolfes: Seit dem Frühjahr häufen sich die Vorkommnisse in der Region Osthessen, im Mai dann die erste Bilanz: In Mittelkalbach, Kathus, Alheim-Licherode, Bad Kissingen, Ulrichstein und Stumpertenrod wird das scheue Raubtier binnen kürzester Zeit nachgewiesen. Kaum ein anderes Thema polarisiert seither so: Soll der Wolf, der lange Zeit in Deutschland als ausgerottet galt, wieder in den heimischen Wäldern leben? Gerade Schafhalter fürchten um ihr Vieh. Bis Ende 2019 holt der Wolf nachweislich mehrere Nutztiere von den Weiden. In den sozialen Netzwerken wird über das Thema heftig - und vor allem emotional - diskutiert.

Wenn das kein Grund zum Feiern ist: Zwanzig Jahre Fürstliches Gartenfest

"What a wunderfull weekend": Auch die 20. Auflage des Fürstlichen Gartenfestes war in diesem Jahr wieder ein voller Erfolg. Vier Tage lang stand das Barockschloss in Eichenzell ganz unter englischem Gartenfest-Feeling. Über 25.000 Besucher nutzen diese Gelegenheit und machten sich in und um Hessens schönstes Barockschloss ein paar wundervolle Stunden. Immer wieder beliebt: das schon traditionelle O|N-Foto-Shooting unter dem Motto "Wer hat den schönsten Hut?".

Auch zum 20-jährigen Jubiläum lockte das Fürstliche Gartenfest in Schloss Fasanerie ...

"Wer hat den schönsten Hut?"

Land unter: Schwere Unwetter lassen Osthessen im Hochwasser versinken

Land unter in der vierten Maiwoche

Gleich mehrfach fegen im Frühjahr und Sommer schwere Unwetter über Osthessen. So lässt zum Beispiel Sturmtief Axel in der vierten Maiwoche nahezu die gesamte Region im Hochwasser versinken. 380 Einsätze, mehr als 600 Helfer und 10.000 Säcke, die mit Sand befüllt worden sind: Die Hilfsbereitschaft während des Unwetters ist beachtlich. Der Fuldaer Landrat Bernd Woide: "Das ist ein enormer körperlicher Kraftakt, der lediglich mit vielen Freiwilligen gestemmt werden kann. Ich möchte mich deshalb bei allen Ehrenamtlichen aus den Feuerwehren, von THW, DLRG, DRK sowie bei allen anderen Helfern bedanken. Die Bereitschaft, unermüdlich Keller leerzupumpen, Straßen abzusperren und zu reinigen sowie Säcke mit Sand zu befüllen, zeigt mir immer wieder, wie sehr unsere Region zusammenhält. Darauf bin ich wirklich stolz!“

KINZIG|NEWS - das neue Online-Nachrichtenportal für den Main-Kinzig-Kreis

Der offizielle Startschuss für das neue Online-Nachrichtenportal KINZIG|NEWS ...

Heimatverbundenheit in digitaler Form: Das verspricht das Schwester-Portal von OSTHESSEN|NEWS, das neue Online-Nachrichtenportal KINZIG|NEWS. Am 25. Mai wird es zur Mittagszeit auf der Messe Wächtersbach offiziell in Betrieb genommen: "Mit KINZIG.NEWS starten wir in eine neue Dimension. Wir verbinden durch unseren Partner, das Druck- und Pressehaus Naumann, Tradition mit Moderne", erklärt Chefredakteur Christian P. Stadtfeld.

Juni 2019

Tausende begeisterte Fans: Uniplatz-Konzerte mit der EAV, Nena und Mark Forster

Nach dem eher ruhigen Auftakt im März gehen die Feierlichkeiten zum 1.275-jährigen Stadtjubiläum so langsam, aber sicher in die heiße Phase. Nachdem bereits Ende Mai die Erste Allgemeine Verunsicherung (EAV) ein fulminantes Konzert am Fuldaer Uniplatz abgeliefert hat, ziehen Anfang Juni Nena und Mark Forster nach - letzterer gleich mit zwei Auftritten. Bei herrlichem Frühsommerwetter kommen tausende Fans und sind begeistert. Mark Forster selbst hat es offenbar auch bestens gefallen, er überlege sogar, nach Fulda zu ziehen, ob der genialen Stimmung.

Nena

EAV

Mark Forster

9.000 Wallfahrer von nah und fern feiern mit Bischof Gerber das Bonifatius-Fest

Bonifatius-Fest am Dom zu Fulda

Es ist ein ganz besonderes Erlebnis: Am Sonntag, 2. Juni, feiert der neue Fuldaer Bischof Dr. Michael Gerber auf dem Domplatz mit über 9.000 Wallfahrern von nah und fern sein erstes Bonifatius-Fest. Zuvor ist er selbst als Pilger in den frühen Morgenstunden aufgebrochen und mit den Gruppen aus Dietershausen und Künzell zum Grab des Heiligen Bonifatius nach Fulda gezogen. Bei strahlendem Sonnenschein begrüßt er die Gläubigen, die Konzelebranten sowie die Seminaristen vor dem Fuldaer Dom, die aus ganz Deutschland angereist sind.

Der Mord an Walter Lübcke beschäftigt Justiz und Öffentlichkeit auch noch sechs Monate nach der Tat

Rechtsradikale Hetze im Netz gegen den Kasseler RP Walter Lübcke

Der Tatort: Lübckes Wohnhaus in Istha bei Kassel

Trauerfeier für Walter Lübcke in der evangelischen Kirche St. Martin in Kassel ...

Deutschland unter Schock: Der Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke (CDU) wird am 2. Juni im Alter von 65 Jahren vor seinem Wohnhaus in Istha bei Kassel mit einem Pistolenschuss aus nächster Nähe in den Kopf ermordet. Als dringend tatverdächtig wird am 15. Juni der hessische Rechtsextremist Stephan E. festgenommen.

Als Tatmotiv nennt Stephan E. Äußerungen Lübckes während der Flüchtlingskrise 2015. Lübcke hatte sich damals für die Aufnahme von Flüchtlingen eingesetzt und war der Hetze gegen diese von Seiten der Kagida, des Kasseler Ablegers der islamfeindlichen und rassistischen Pegida, bei einer Bürgerversammlung im Oktober 2015 öffentlich entgegengetreten. Danach war er zahlreichen Anfeindungen und Morddrohungen ausgesetzt.

Lübckes Tötung, deren Hintergründe und Folgen sind bis heute Thema einer breiten öffentlichen Debatte in Deutschland. Diskutiert werden unter anderem die Kenntnisse der deutschen Sicherheitsbehörden über den Tatverdächtigen, die mögliche Mitverantwortung der rechtspopulistischen Partei Alternative für Deutschland (AfD) für den Mord, das Verhältnis der CDU zur AfD, zunehmende Angriffe auf Kommunalpolitiker und mangelnde Strafverfolgung von Hass-Kriminalität in sozialen Netzwerken.

Zehn Tage für die Ewigkeit: Danke, Bad Hersfeld, für diesen genialen Hessentag!

Auszüge aus dem Kommentar von O|N-Redaktionsleiter Hans-Hubertus Braune vom 18. Juni 2019: „Was wurde im Vorfeld des Hessentages in Bad Hersfeld vom 7. bis zum 16. Juni nicht alles schlecht geredet – getreu dem Motto: "Die können das eh nicht ..." Nur gut, dass es im Vorfeld ein paar positiv gestimmte "Verrückte" gab, die sich Tag und Nacht um die Ohren geschlagen haben, um ein Fest zu wuppen, das in überaus schöner Erinnerung bleiben wird. Über 862.000 Besucher, über 1.000 Einzelveranstaltungen in zehn Tagen: das sind die nackten Zahlen.

Offizielle Eröffnung des Hessentages mit dem Hessentagspaar (links), Bürgermeister ...

Bad Hersfeld ganz in weiß

Hessentags-Festumzug

Begeisterung herrschte in der Stadt: Was all die Vereine, Institutionen und Gruppen auf die Beine gestellt haben, war beeindruckend. Das Wetter war der einzige Störfaktor, unterm Strich aber lässt sich selbst darüber nicht so viel meckern. Die Stimmung in der Stadt war einfach klasse. Die Menschen schlenderten durch die Straßen, guckten hier und guckten dort. Im Kurpark gab es so viel zu bestaunen und zum Mitmachen. Gerade auch für die Kinder und Jugendlichen. Auf dem Marktplatz zog die Landesausstellung zehntausende Besucher an. - Danke, Bad Hersfeld, für diese zehn Tage für die Ewigkeit.“

150.000 glückliche Besucher: Das Stadt- und Bürgerfest war der Hammer

Riesenstimmung am Uniplatz

Riesenrad in der Pauluspromenade

Barockfestival im Schlossgarten

Mit ihrem Konzept für das große Stadt- und Bürgerfest anlässlich des 1.275-jährigen Stadtjubiläums fährt die Stadt Fulda volles Risiko - und wird dafür reich belohnt. Was wäre denn gewesen, wenn ein Unwetter über die Stadt gefegt wäre? "Man muss eben auch mutig so ein Projekt angehen", so OB Wingenfeld.

Als "bestes Stadtfest aller Zeiten" hatte es das City Marketing im Vorfeld angepriesen. Dass man die üblichen Bühnen am Uniplatz und im Museumshof um weitere Spielstätten erweitert, ist eine super Idee. So ist praktisch die ganze Innenstadt mit einbezogen, ist Partymeile und Chilling-Room zugleich. Da ist für jeden der über 150.000 Besucher an den vier Tagen was dabei. Das Programm ist abwechlungsreich und ansprechend. Vor allem die Abendveranstaltungen ziehen die Massen. Alle sind fröhlich gestimmt und haben die Ahnung, an einer tollen Sache gemeinsam teilzunehmen. Auch durch das gewachsene Geschichtsbewusstsein: Es ist ein kluger Schachzug, zwei herausragende Epochen in der Fuldaer Historie exponiert zu präsentieren - spielerisch durch den Mittelaltermarkt am Bonifatius-Denkmal und das spektakuläre Barockfestival im Schlossgarten. Dazwischen - in der Pauluspromenade - der Regio-Markt und das Riesenrad. Großartig! - Morgen: Juli, August & September 2019 (mw) +++


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