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Auch beim Einsatz der Feuerwehr in Bebra kam es laut Feuerwehr zu Behinderungen durch Gaffer - Archivfotos: O|N

REGION Kommentar von Gerhard Manns

Erneute Gewalt gegenüber Rettungskräften: "Macht Euch mal Gedanken"

02.01.20 - Schläge und Tritte gegen Rettungskräfte, Gaffer beim Löscheinsatz: Die Gewalt gegenüber Rettungs- und Hilfskräften ist ein ernsthaftes Problem. Nicht nur in den Großstädten, auch bei uns auf dem Land erschrecken diese Vorfälle. Unser Mitarbeiter Gerhard Manns - selbst jahrzehntelang als ehrenamtliche Feuerwehrkraft in Ludwigsau-Friedlos (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) in führender Position aktiv - fordert in seinem Kommentar eine Strafverfolgung der Justizbehörden:

"Erschreckend, Helfer wollen helfen und brauchen selbst Hilfe. Brauchen wir demnächst für jeden Rettungseinsatz der Rettungswagenbesatzungen und des Notarztes Polizeibegleitung? Da wollten beherzte Sanitäter, der Notarzt oder die Feuerwehr für verletzte oder in Not geratene Mitmenschen Hilfe leisten und benötigen dann durch deren Gewaltausbrüche selbst Hilfe oder werden beim Einsatz durch Gaffer behindert.

O|N-Reporter Gerhard Manns

Ja geht’s noch? Wie weit ist denn bei einigen dieser gewaltbereiten Mitmenschen die Hemmschwelle eigentlich schon gesunken, wo bleibt der Respekt gegenüber den Rettern, die manchmal unter Einsatz ihres eigenen Lebens, anderen aus vielleicht lebensbedrohlichen Situationen heraus helfen. So geschehen an Silvester in Bebra und Alheim, (OSTHESSEN|NEWS berichtete) wo Hilfskräfte des DRK mit Notarzt medizinische Hilfe leisten wollten, und dabei von alkoholisierten Patienten tätlich angegriffen wurden.

So etwas muss meiner Meinung nach von den Justizbehörden als tätlicher Angriff gewertet, verfolgt und der Täter auch dementsprechend zur Rechenschaft gezogen werden. Hier sollten die Strafverfolgungsbehörden knallhart durchgreifen, das kann man auf keinen Fall durchgehen lassen. Nicht auszudenken, wenn wegen so eines Vorfalls, bei dem die Rettungskräfte gebunden sind, oder durch Gewalteinwirkung von einigen Unbelehrbaren nicht mehr einsatzbereit sind, und bei einem gleichzeitigen Notfall ein Mensch wirklich dringend ärztlich Hilfe braucht, die dann vielleicht zu spät kommt. Darüber sollte jeder mal ernsthaft nachdenken.

Die Retter des DRK, immer dabei bei solchen Einsätzen

Auch beim Brand der Dachgeschosswohnung am Silvesterabend in Bebra gab es unschöne Szenen. Da waren die ehrenamtlichen Feuerwehrleute im Löscheinsatz um eine Brandausbreitung auf das ganze Wohnhaus zu verhindern, was dank des professionellen Einsatzes der Feuerwehren Bebra und Rotenburg an der Fulda auch gelang, aber um die Einsatzstelle herum standen viele Gaffer, grölten, machten mit lautem Gelächter auf sich aufmerksam und behinderten die Feuerwehr bei den Löscharbeiten.

Wenn man dann mal in die Runde geschaut hatte, war festzustellen, bei dem überwiegenden Teil handelte es sich um junge Leute. Gerade die sollten sich auch mal Gedanken darüber machen, ob es richtig ist, bei solchen Situationen mit der Büchse Bier in der Hand nur herumzustehen und zu gaffen, die Rettungskräfte behindern oder ob man auch mal über eine Mitgliedschaft in einer Rettungsorganisation (Feuerwehr, DRK usw.) nachdenken sollte, um Menschen in Not zu helfen. Jeder kann mal in die Lage kommen und braucht vielleicht Hilfe, schon mal darüber nachgedacht, Gaffer?!

Wenn Ihr in eine solche Lage kommen solltet, dann wünsche ich euch, dass dann keine „Bordsteinkommandanten“ oder Gaffer nur herumstehen, gaffen, die Helfer behindern und dadurch für Euch jede Hilfe zu spät kommen kann, macht Euch mal Gedanken!" (Gerhard Manns) +++


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