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Ehrengäste beim 25. synodalen Neujahrsempfang. Das Bild zeigt von links: Stefan Schroth, Dekan Till Roth, Landtagspräsident a.D. Johann Böhm, Fritz Schroth, Michael Bammessel (Präsident der Diakonie Bayern), Kriemhild Schroth, Bürgermeister Georg Seiffert, Anke Schroth, Dekan Dr. Matthias Büttner und Landrat Thomas Habermann. - Fotos: me

HASELBACH Fritz Schroth hört auf

Letzter synodaler Neujahrsempfang

07.01.20 - Eine Ära geht zu Ende. Nach 30 Jahren in der Landessynode der Evang-Luth. Kirche in Bayern wird Fritz Schroth ab März nicht mehr Mitglied dieses Leitungsgremiums sein. In seiner Funktion als Mitglied der Kirchenleitung hat er vor 25 Jahren den synodalen Neujahrsempfang eingerichtet als ein Fenster in die Öffentlichkeit hinein.

War es der letzte Neujahrsempfang in dieser Form in der Tagungsstätte Hohe Rhön? ...

Michael Bammessel, der Präsident der Diakonie Bayern war in diesem Jahr Gastredner ...

Ihm ging es stets darum kirchliche Entscheidungsträger mit Verantwortlichen und Führungskräften aus unterschiedlichen Bereichen zusammen zu bringen, sie für ihre Tätigkeit zu stärken, zu ermutigen und ihnen zu danken. „Wir haben als Kirche eine verbindende Aufgabe. Dies ist der tiefere Sinn dieses Empfangs.“ So waren auch zu diesem letzten Neujahrsempfang Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Handwerk, Polizei, Schule,  Behörden, Militär und Kunst gekommen. „Wir brauchen über den jeweiligen Verantwortungsbereich einen Blick auf das Ganze“, betonte
Schroth.

Dekan Till Roth (Dekanat Lohr) dankte Fritz Schroth für diese wichtige Veranstaltung, von der immer wieder neue Impulse in die Arbeit der Kirche und in die Öffentlichkeit getragen wurden. Der Neujahrsempfang sei im synodalen Bereich ein Alleinstellungsmerkmal. Roth erinnerte an die wichtigsten Namen der vergangenen 25 Jahre: Redner
waren unter anderem die Landesbischöfe Dr. Johannes Friedich und Dr. Bedford-Strohm, Präsident Dr. Dieter Haack, SD Fürst Albrecht Castell-Castell. Wirtschaftsunternehmer wie der Schuhfabrikant Mohr Selbitz, der Orthopäde und Schuhgroßhändler Dr. Hans-Horst Deichmann, der Althistoriker Dr. Jürgen Spieß, der analytische Zukunftsforscher Prof. Dr. Johann Millendorfer, der Leiter des Professorenforums Hans-Joachim Hahn, der regierende König der Ashandi, Ghana Fritz Pawelzik oder auch der Astrophysiker Dr. Norbert Pailer.

Neben den wertvollen Impulsen sei auch stets ein fruchtbarer Austausch über Grenzen und Professionen hinweg entstanden. „Wo kommt es sonst noch vor, dass so ein Kreis zusammen kommt und sich austauscht.“ Den Dank richtete Dekan Roth aber auch an Kriemhild Schroth, die ihrem Mann zur Seite steht, verbunden mit dem Wunsch, beide mögen sich in Zukunft mit ihren Gaben und Kräften entsprechend einbringen. Landrat Thomas Habermann und Bürgermeister Georg Seiffert würdigten Fritz Schroth und die Bedeutung des Neujahrsempfangs für die Ver- antwortungsträger der Region. Die Fragen des Landrats. „Was passiert mit dem alten Fritz? Wie geht es weiter? Werden wir auch in Zukunft solche Veranstaltungen haben?“, blieben vorerst unbeantwortet. Fritz Schroth wies allerdings daraufhin, dass seit nunmehr zehn Jahren Anke und Stefan Schroth in der Tagungsstätte die Verantwortung tragen.

In diesem Jahr kam der Impuls von Michael Bammessel, dem Präsident der Diakonie in Bayern. „Wunden verbinden – und den Finger in die Wunde legen“ lautete das Thema seines Vortrags, das auf den ersten Blick wie ein Widerspruch anmutete und doch Hauptaufgabe von Diakonie und Caritas sei. Einerseits das Verbinden von äußeren und inneren Wunden aber eben auch laut und mit Nachdruck auf Missstände in der Gesellschaft hinzuweisen. Altersarmut, der Umgang mit Langzeitarbeitslosen oder das Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz. Immer wieder werde die Frage auf-geworfen, ob sich die Diakonie in sozialpolitische Debatten einschalten und den Finger in die Wunde legen oder besser nur auf das Verbinden von Wunden beschränken soll. Doch die Gründungsurkunde der Diakonie, das neue Testament, gebe hier eine klar Richtung vor. „Wenn wir bei der Diakonie dabei sind, Wunden zu verbinden, kommen wir nicht daran vorbei, die wunden Stellen unserer Gesellschaft zu sehen.“

Seelische Erkrankungen und der Umgang damit sowie die Flüchtlingspolitik nannte er als zwei Beispiele. „Weil es um die Menschen geht, um ihre Schicksale, um ihre Verzweiflung, darum melden wir uns immer wieder zu Wort und dringen auf Lösungen.“ Sorgen bereite der Diakonie die Alten- und Krankenpflege und der immer dramatischer werdende Bedarf an Fachkräften. „Das Problem habe sich schon lange angekündigt, aber viel zu lange haben viele Menschen und Akteure die Augen davor zugemacht. Wenn wir die Arbeitsbedingungen in der Pflege verbessern sollen, werden wir als Gesellschaft und Beitragszahler und wohl auch als Kirche mehr Geld in die Pflege investieren müssen als bisher.“ Fritz Schroth macht letztlich deutlich, dass jede Tätigkeit und alle Entscheidungen der Präambel des Grundgesetzes zu unterziehen seien: "In Verantwortung vor Gott und den Menschen.“ (me) +++


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