Archiv
Vom Schwager erstochen: 35-Jähriger wollte seine Schwester beschützen
10.01.20 - Entgegen Gerüchten war das Opfer nicht der Liebhaber: Neue Erkenntnisse gibt es im Fall des in Kirchheim getöteten 35- Jährigen. Der mutmaßliche Täter Benjamin M., der nach unbestätigten Informationen bereits acht Jahre im Gefängnis verbrachte, erstach am Dienstagabend seinen Schwager. Anschließend randalierte er in einem Haus und legte Feuer. Nun gab Staatsanwalt Harry Wilke weitere Informationen bekannt.
Er wollte den Streit schlichten
In Oberaula war es zwischen einem Ehepaar zu einem Streit gekommen. Aus Angst vor ihrem Mann floh die Frau zu ihrem Liebhaber nach Kirchheim, ihren Bruder Andreas W. informierte sie darüber und bat ihn um Hilfe. Als der betrogene Ehemann kurze Zeit später an der Wohnanschrift des Liebhabers eintraf, kam es im Flur des Hauses erneut zum Streit. Andreas W., der vermutlich den Streit schlichten wollte und sich zwischen die Parteien stellte, wurde von seinem Schwager mit dem Messer angegriffen und hierbei tödlich verletzt. Die Frau versteckte sich im Haus, ihr Liebhaber kletterte auf das Dach, um dem Angreifer zu entkommen.
Erst nach mehreren Stunden konnte die Polizei den 31-jährigen Benjamin M. festnehmen, er hatte sich nach seiner Tat im oberen Stockwerk verschanzt. Die Frau entkam unverletzt, ihr Freund wurde von der Feuerwehr vom Dach evakuiert.
Viele Polizeieinsätze
Anwohner berichten, dass es an der Adresse bereits häufiger zu Polizeieinsätzen gekommen sein soll. "Die hatten hier alle schon mit den Uniformierten Kontakt."Am Donnerstag soll der mutmaßliche Täter nun dem Haftrichter in Bad Hersfeld vorgestellt werden. Bisher, so Staatsanwalt Harry Wilke, ermittele man wegen eines Tötungsdeliktes, ob Mordmerkmale vorlägen, müsse nun geprüft werden. Die Obduktion des Leichnams von Andreas W. soll nun Aufschluss über die genaue Todesursache geben. Es wird nachberichtet (mr) +++