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Hutzeljugenden sammeln wieder alte Christbäume für ihre Hutzelfeuer - Symbolbild: O|N

REGION Vorbereitungen auf das Hutzelfeuer

Lange Tradition: Christbäume werden wieder fleißig eingesammelt

20.01.20 - "Am Weihnachtsbaume die Lichter brannten“ – doch was, wenn die Weihnachtslieder verklungen sind und der nadelnde Baum ohne Kugeln und Lichter wieder das Haus verlassen muss? Da gibt es glücklicherweise seit vielen Jahrzehnten in Osthessen, insbesondere in der Rhön, eine alte Tradition: das Hutzelfeuer, durch das die Weihnachtsbäume ein letztes Mal einen Nutzen bekommen. Die alten Tannen müssen demnach nicht entsorgt werden, denn die Hutzeljugend freut sich über jeden Baum, der den Hutzelhaufen größer werden lässt.

Schon für die Menschen in früheren Zeiten hatte dieser Brauch, der seit dem 19. Jahrhundert am ersten Sonntag in der Fastenzeit gefeiert wird, eine wichtige Bedeutung. Denn damals stand das Verbrennen der alten Bäume symbolisch für das Vertreiben des Winters.

Auch den Namen „Hutzel“ gibt es schon lange. Wenn damals vor einem Haus ein Tannenbaum abgeholt wurde und es etwas zu essen gab, handelte es sich dabei meist um sogenannte „Hutzeln“. Das waren getrocknete Früchte, die die Menschen oft noch vom Winter übrig hatten und gerne an die Helfer verteilten oder als Opfergabe in das Feuer warfen.

Für viele ist aber heute nicht mehr nur die ursprüngliche Bedeutung der Hauptgrund, an dieser Aktion teilzunehmen. Für die Teilnehmer stehen die jahrelange Tradition und der Spaß im Vordergrund. So haben seit Kurzem viele Jugendliche mithilfe von Erwachsenen damit angefangen, durch die Dörfer zu ziehen und die alten Tannenbäume und Reisig zu sammeln. Diese werden dann an Sammelstellen zu einem großen Haufen, dem „Hutzelhaufen“, aufgeschichtet. Doch auch, wenn sie heute nicht mehr nur zu Fuß, sondern teilweise auch mit großen Traktoren fahren, werden heute doch noch viele Traditionen befolgt.

So ist es heute immer noch Brauch, eine Holzpuppe – die „Hutzelhexe“ oder den „Hutzelmann“ – aus Stroh zu binden und auf der Spitze des Hutzelhaufens zu platzieren. Dies ist aber nicht überall üblich. Auch findet man die Tradition, dass in der Nacht vor dem Hutzelfeuer die Hutzeljugend zusammen mit erwachsenen Begleitern ihren Hutzelhaufen bewachen, um ihn vor einer verfrühten Entzündung zu schützen. Wenn das alles geschafft ist, können sich viele Menschen rund um das Feuer versammeln und es bewundern.

Allerdings sind es bis zum Hutzelsonntag noch ein paar Wochen Zeit und die Hutzeljugend wird noch einige Samstage zum Sammeln umherziehen. (Juditha Meeßen) +++


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