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Der zweite Heckenpflegetag im Haunetal fand einen sehr guten Zuspruch - Fotos: privat

HAUNETAL Mehr als 50 Teilnehmer

Erfolgreiche zweite Ausgabe des Heckenpflegetages

01.02.20 - Erfreut begrüßten am Donnerstagmorgen Haunetals Bürgermeister Harald Preßmann und Martina Schäfer, die neue Leiterin des Amtes für den Ländlichen Raum (ALR), mehr als 50 Teilnehmer zum zweiten Heckenpflegetag. Die verschiedenen Teilnehmer aus Landwirtschaft und von kommunalen Bauhöfen des Landkreises trafen sich im Dorfgemeinschaftshaus in Haunetal-Bodes und konnten dabei viel interessantes Wissen zum Thema Heckpflege lernen. 

Nach dem erfolgreichen Auftakt im November 2018 hatten der NABU, der Kreisbauernverband (KBV), die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON), der BUND und das „Amt für den ländlichen Raum“ beim Landkreis wieder gemeinsam eingeladen. Die kommunalen Bauhöfe, aber auch viele Landwirte stehen ständig vor der Aufgabe die notwendigen Pflegearbeiten in der Landschaft durchzuführen und müssen dabei den oft widerstreitenden Ansprüchen von Bürgern, Landnutzern und dem Naturschutz gerecht werden.  
 
Zur Einführung der Tagung gab Frank Dittmar von der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) eine rechtliche Betrachtung, wies auf den gesetzlich geregelten Schnittzeitraum vom 1. Oktober bis zum 28. Februar hin und erläuterte ausführlich die Artenschutzbelange. Er empfiehlt, beabsichtigte Schnittmaßnahmen mit der UNB abzustimmen. Dieter Gothe (NABU), Karl Heinz Humburg (HGON), Jens Mohr (Gartenbautechniker) und Klaus Gärtner (Gartenbauingenieur) vermittelten gemeinsam anhand einer kompakten Powerpoint-Präsentation die fachlichen Grundlagen. Dieses Mal ergänzt durch Hinweise zur Streuobstpflege. 

Laut Dieter Gothe gehören Hecken und Streuobst zu den ökologisch wertvollsten Biotopen der Kulturlandschaft, weil sie Brennpunkte der Artenvielfalt darstellen. In ihnen leben sehr viele Raubtier- und Insektenfresserarten (Fuchs, Mauswiesel, Igel, Neuntöter), die bei ihren Streifzügen in die angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzflächen kostenlos zur biologischen Schädlingsbekämpfung beitragen. Da sich Hecken ständig weiter entwickeln und deshalb ohne geeignete Pflegemaßnahmen zu Waldstreifen oder Baumreihen werden, müssen sie bei Bedarf zurück geschnitten werden.  

Zum Vorteil der Tierarten, aber auch zur Verbesserung des Kleinklimas auf den benachbarten Ackerflächen brachte Karl Heinz Humburg das allgemeine Ziel der Heckenpflege auf den Punkt: „Unten dicht, oben licht!“ Dies bedeutet, dass im bodennahen Bereich der Hecke durchgängig dichtes Buschwerk vorherrschen soll und im oberen Bereich lichter höhere Sträucher und auch einzelne Bäume stehen dürfen.  

Jens Mohr und Klaus Gärtner bei der praktischen Vermittlung

Dafür müssen durchaus auch einmal Bäume gefällt werden. Problematisch ist es, wenn der kommunale Bauhof die Hecke vom Feldweg aus senkrecht zurückschneidet und der Landwirt von der Ackerseite her dasselbe tut – „Irokesenschnitt“. Die Hecke wird auf diese Weise immer schmaler und höher, und vor allem treibt sie im Folgejahr an den Schnittstellen in immer größerer Anzahl neue Zweige aus. Die Arbeit für Landwirte und Bauhof wird dadurch mehr, statt weniger.  

Klaus Gärtner erläuterte, dass es daher besser ist, in Abständen von mehreren Jahren jeweils einzelne Heckenabschnitte - nicht die komplette Heckenreihe - „auf-Stock-zu-setzen“. Das heißt dicht über dem Boden glatt abzuschneiden.  
Durch den bodennahen Neuaustrieb wird die Hecke verjüngt. Die verbleibenden Altbestände sichern währenddessen den Lebensraum der Heckenbewohner und werden im Wechsel in ein paar Jahren in gleicher Art geschnitten.

Die zwischenzeitlich auftretende Krautschicht ist eine  besondere Nahrungsquelle für Feldhasen und Rehe, sowie Schmetterlinge, Hummeln und Wildbienen. Über die Jahre verringert sich der Pflegeaufwand. Vor dem gemeinsamen, von Hartmut und Heike Nuhn organisierten Mittagessen, führte Klaus Gärtner in seinem Referat die Teilnehmer noch in die Grundlagen der Streuobstpflege ein. 
 
Am Nachmittag demonstrierten Klaus Gärtner und Jens Mohr mit Teleskop- und Motorsäge dann praktisch die unterschiedlichen Vorgehensweisen der Gehölzpflege im Außenbereich am Ortsrand von Bodes, was bei den Teilnehmern besonderen Zuspruch fand. 

Hartmut Nuhn im Namen des Kreisbauernverbandes und Dieter Gothe im Namen der Naturschutzverbände zeigten sich wieder hochzufrieden mit der hohen Teilnehmerzahl und dem Ablauf der gemeinsamen Veranstaltung.  Ein besonderer Dank ging an Christa Möller (KBV) und Jasmin Zimmer (UNB), die tatkräftig an der Organisation mitgewirkt hatten, sowie Hartmut und Heike Nuhn, die dafür gesorgt hatten, dass vor Ort alles prima klappte. (pm)+++


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