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In diesem Bereich soll die L 3326 vor Baubeginn auf eventuelle Blindgänger abgesucht werden. - Fotos: gr

ULRICHSTEIN Sitzung der Stadtverordnetenversammlung

Eine "hochbrisante" Mitteilung: Suche nach Blindgängern in Helpershain

04.02.20 - Enttäuscht über Informationspolitik des Vogelsbergkreises zeigten sich am Freitagabend die Stadtverordneten in ihrer Sitzung im Rathaus. So hatte man am selben Tag im Internet erfahren, dass der Vogelsbergkreis gemeinsam mit den beiden Gemeinden Freiensteinau und Grebenhain sein erstes kommunales Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) gründen will.

Enttäuscht war man deshalb, weil am 14. Juni des Vorjahres der einstimmige Beschluss gefasst worden war: „Die Stadt Ulrichstein ist bereit, Gesellschafter einer kommunalen Medizinischen Versorgungszentrum-Trägerschaft (MVZ) gemeinsam mit dem Landkreis zu werden“. Vorrausgegangen waren unzählige Sitzungen der seit inzwischen vier Jahren bestehenden Lenkungsgruppe Gesundheit im Vogelsbergkreis mit dem Vorsitzenden Dr. Jens Mischak, Kommunalpolitikern, Ärzten, Kassenärztliche Vereinigung und anderen, die sich um die ärztliche Versorgung im Vogelsbergkreis einsetzen. Auch Bürgermeister Edwin Schneider ist Mitglied dieser Gruppe. Der Sitz des MVZ war damals noch offen, war von Bürgermeister Schneider zu hören, er habe jedoch als der Erste im Vogelsbergkreis, das Interesse der Stadt Ulrichstein für ein solches MVZ angemeldet. Die Stadtverordneten bedauerten, dass man von Seiten des Kreises nicht den Mut gehabt habe, dies in einem persönlichen Gespräch mitzuteilen und man es über das Internat erfahren musste.

Für Hessens Bergstädtchen bahnt sich jetzt jedoch eine Lösung bezüglich der Schließung der Praxis von Dr. med. Wolfgang Krell zum Ende des Jahres an. Der Ulrichsteiner Arzt hat einen Nachfolger gefunden, der bereit ist bei finanzieller Unterstützung der Stadt die Praxis hauptberuflich zu übernehmen. Vom Grundsatz her waren sich die Stadtverordneten bezüglich des Zuschusses an den übernehmenden Arzt und dem Abschluss der Vereinbarung einig. Lediglich ein Änderungsvorschlag der AK-Fraktion zur Festigung des Hauptsitzes der Praxis wurde hinzugefügt.

Einstimmig wurde die Vereinbarung dann genehmigt und dabei festgelegt, dass die Praxis mindestens zehn Jahre fortlaufend selbständig geführt werden müsse. Sollte diese Zeit nicht eingehalten werden, müsse der Betrag anteilmäßig zurückgezahlt werden. Unabhängig davon sucht die Ideenwelt Gesundheitsmarkt aus Gießen weiter nach Sitzen und Ärzten für Ulrichstein.

Ein einstimmiges Votum erhielt dann auch der Jahresabschluss des kommunalen Eigenbetriebes „Stadtwerke Ulrichstein (SWU)“ für das Geschäftsjahr 2018 mit einem Jahresgewinn von 150.893 Euro. Der Jahresverlust der Wasserversorgung von 257.215 Euro wird dabei auf neue Rechnung vorgetragen und der Jahresgewinn der Windenergie von 413.301 Euro in die Rücklage eingestellt. In die Rücklage wird ebenfalls der Gewinn Verpachtungsbetriebe medizinische Versorgung von 11.906 Euro eingestellt und der Verlust der Abwasserbeseitigung von 17.098 auf neue Rechnung vorgetragen.

Bürgermeister Schneider ging in seinen Ausführungen auf die Rücklagen aus der Windenergie ein, die nach der Zuführung aus 2018 jetzt rund 1,306 Millionen Euro betragen. SPD-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Repp betonte, dass bei dem Fehlen der Windkrafteinnahmen die Bürger über 274.000 Euro mehr an Gebühren zu zahlen gehabt hätten.

Beim vorgelegten Sachstandsbericht zu den eingebrachten Anträgen der letzten fünf Jahre wurde deutlich, dass nur zwei Anträge, die Teilnahme am kommunalen Energieeffizienznetzwerk und die Vermarktung und künftige Nutzung des Bistros im Museum noch offen seien.

Suche nach Blindgängern

Eine „hochbrisante“ Mitteilung hatte Bürgermeister Schneider abschließend für die Stadtverordneten: Für den bevorstehenden Ausbau der Ortsdurchfahrt in Helpershain, muss das Teilstück der L 3326 im Bereich der Kirche in Richtung Köddingen auf Blindgänger aus dem II. Weltkrieg untersucht werden. Am Heiligabend 1944 waren 35 Bomben etwa 50 bis 100 Meter von der Kirche entfernt niedergegangen waren. Dabei hatte es sich nicht um einen geplanten Bombenangriff auf Helpershain gehandelt, sondern ein angeschossener Bomber plante eine Notlandung und warf deshalb die Fracht nahe Helpershain ab. Aufgrund dieses Ereignisses muss nun die L 3326 in diesem Bereich abgesucht werden. Die Kosten bezifferte Schneider mit rund 20.000 Euro. (gr) +++


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