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Eine große Ehre: die Herbsteiner Fastnachter wurden nach Tiroler eingeladen. - Fotos: privat / Dieter Graulich

HERBSTEIN "Eine große Ehre"

Herbsteiner bei Tiroler Fastnacht: 100 Aktive auf dem Weg nach Mils

16.02.20 - Einen weiteren Höhepunkt in ihrer Vereinsgeschichte schreibt die Fastnachtsvereinigung Herbstein (FVH) an diesem Wochenende. Am Samstagmorgen sind über 100 Aktive und Gäste nach Mils bei Hall im Innsbrucker Land gereist, um dort am Milser Matschgererumzug teilzunehmen.

Nach der Teilnahme des in Deutschland einzigartigen Springerzuges mit Bajazz, Tiroler Pärchen und fünf weiteren Pärchen in den Jahren 1988 und 2011 an der Steubenparade in New York, sowie 2010 an der schwäbisch alemannischen Fasnet in Haslach, 2014 in Hausach und 2018 in Gengenbach, geht es jetzt für die Fastnacher aus Herbstein nach Tirol. Wie es dazu kam, schilderte der Vorsitzende des FVH beim Verladen eines Transporters am Vereinsheim: Bereits im Jahr 2015 habe er eine Mail aus Tirol - und zwar aus Mils bei Hall aus dem Innsbrucker Land -erhalten. Darin schrieb Christian Pittl, dass er, der „Larvenschnitzer“ der Milser Matschgerer sei und im Fernsehen den Herbsteiner Bajazz und seinen Springerzug gesehen habe. Es folgte im Jahr 2017 die Einladung zum Milser Matschgererumzug für Sonntag den 16. Februar 2020.

Der Umzug findet abwechselnd in den Dörfern Rum, Thaur, Absam und Mils statt. Bei den „Matschgererumzügen“ laufen nur die Brauchtumsgruppen der vier genannten Dörfer. Es ist das erste Mal, dass eine auswärtige Brauchtumsgruppe bei diesem Umzug eingeladen wurde. Vor allem ist die Fastnachtvereinigung Herbstein die erste deutsche Brauchtumsgruppe, die an diesem Matschgererumzug teilnehmen darf: eine große Ehre für die Fastnachtvereinigung Herbstein. Im Vorfeld wurde von dem Herbsteiner Brauchtum in der Tiroler Tageszeitung und im Tiroler Bezirksblatt berichtet.

Um den Aufenthalt für die Herbsteiner Aktiven kostengünstig zu gestalten, fördert das Land Tirol finanziell die Unterkunft in Mils. "Die Begeisterung auf beiden Seiten ist umwerfend und wir fühlen uns willkommen", erklärt erster Vorsitzende Manuel Hensler. Insgesamt werden über 100 Herbsteiner an diesem Wochenende in Mils sein. Die Begeisterung hat einen Grund, denn die Herbsteiner Fastnacht ist durch Tiroler Einflüsse geprägt. Neben den uralten Figuren, wie den „Erbsenstrohbär“, die „Affen“, dem Fruchtbarkeitsstorch“ oder den „Kehrer“, gibt es einen „Bajazz“ und „Tiroler Pärchen“. Nachweislich überwinterten in den Jahren von 1650 bis 1690 Tiroler Steinmetze in Herbstein. Einige wurden sogar in Herbstein sesshaft.

Im Jahr 1850 verbreitete sich aus Köln über Mainz die „Fastnachtsreformation“. Die Fastnacht des kleinen Mannes wurde von den höher gestellten Persönlichkeiten, der Obrigkeit, übernommen und straff organisiert. Der rheinische Karneval verbreitete sich in den Fastnachtsregionen und viele alte Bräuche gingen verloren. Herbstein konnte seine uralten Bräuche über die Jahrhunderte bewahren. Diese erhaltenen Traditionen sind für die Tiroler Fastnachter sehr interessant. Das Wickeln des „Erbsenstrohbäres“ wird vom ORF am Sonntagmorgen gefilmt. Denn auch in der Tiroler Fastnacht gibt es „Bären“, die den Winter symbolisieren und von einem „Bärentreiber“ an die Kette gelegt werden.

Die Kostüme des Springerzuges sowie die der Traditionsfiguren, Erbsenstrohbär, Siebpferdchen, Storch und Straßenkehrer sowie die Musikinstrumente der Kapelle „Blaas fürs Bierglas“ die bei dem Umzug für die zünftige Marschmusik des Springerzuges sorgt, wurden nun verladen und auf dem Weg nach Tirol geschickt. (Dieter Graulich) +++


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