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Beim traditionellem Heringessen! - Fotos: gr

ULRICHSTEIN 5. Jahreszeit endet

Heringsessen wurde zum „Politischen Aschermittwoch“

27.02.20 - Das traditionelle Heringsessen der Rebgeshainer Landfrauen erfreut sich immer wieder großer Beliebtheit. Nicht nur aus dem Ort selbst, sondern aus der näheren Umgebung erschienen am Mittwochabend wieder die Besucher und schnell herrschte im Dorfgemeinschaftshaus reges Treiben. Wer keine Zeit zum Verweilen hatte, nahm die Portion mit und machte zu Hause „Katervertreibung“. Neben wohl-schmeckenden Heringstopf mit Pellkartoffel, gab es für die „Nichtfischesser“ aber auch Würstchen mit Brötchen.

In diesem Jahr wurde die Veranstaltung sogar zum „Politischen Aschermittwoch“, denn der komplette Ulrichsteiner Magistrat mit Bürgermeister Edwin Schneider an der Spitze sowie auch Ortsvorsteher Gerhard Rausch waren anwesend. Der Magistrat hatte seine wöchentliche Sitzung von immer donnerstags auf den Mittwoch vorverlegt und kam nach Sitzungsende geschlossen nach Rebgeshain. Anders wie in der großen Politik, herrschte hier keine Wahlkampfstimmung und es war sprichwörtlich „alles eitel Sonnenschein“. Neben dem sehr guten „Gaumenschmaus“, gab es auch noch einen „Ohrenschmaus“, denn die Jagdhornbläsergruppe Ulrichstein-Feldatal erfreute die Gäste mit den Signalen „Sammeln der Jäger“, „Begrüßung“ und „Zum Essen“.

Zur Geschichte des Aschermittwochs ist zu sagen, dass seit dem 7. Jahrhundert an diesem Tag die Fastenzeit beginnt und die Büßer Asche aufs Haupt gestreut bekommen. Seit dem Ende des 11. Jahrhunderts ließen sich hauptsächlich die Priester geweihte Asche zum Zeichen des Schuldbewusstseins aufs Haupt streuen. In vielen Kulturen gilt Asche als Symbol der Vergänglichkeit. Im Christentum wurde sie zum Zeichen der Buße, soll aber auch gleich-zeitig an die Vergänglichkeit des Menschen erinnern. Der Brauch, das Haupt mit Asche zu bestreuen wurde später in den Ritus des Aschenkreuzes verwandelt. Der Sinn des Aschenkreuzes ist es, dass der Mensch sich nach all dem ausgelassenen Feiern wieder auf sich selbst besinnen soll, denn mit der Fastenzeit beginnt die Zeit der Besinnung und der Vorbereitung auf das Osterfest.

Eine Ausnahme in Hessen gibt es in Kelze, einem Ort in der Nähe von Hofgeismar. Hier ist am Aschermittwoch nicht „alles vorbei“, denn es gibt an diesem Tag noch einen Faschingsumzug mit dem „Tanzebär. Es wird, wie hier am Fastnachtsdienstag, Eier, Speck oder nordhessische „Ahle Worschd“ gesammelt und anschließend im Dorfgemeinschaftshaus verzehrt. Der Aschermittwoch erinnert in Kelze, ebenso wie das Mayencefest am ersten Maisonntag bis heute an die Volksbräuche der französischen Bewohner, die ab 1699 in Nordhessen eine neue Heimat fanden. Unterschiedlich wird allerdings der Ursprung des Kelzer Aschermittwochs gedeutet, denn nicht alle teilen die Auffassung, dass die Fastnachtsumzüge mit katholischem Hintergrund von den Hugenotten „auf die Schippe“ genommen wurden. Ebenso denkbar ist ein Ursprung in der alemannischen Fastnacht, die zum Beispiel im schweizerischen Basel acht Tage nach dem Karneval beginnt. (gr) +++


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