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Auch die Wirtschaft in der Region ist von den Folgen des Coronavirus stark betroffen! - Symbolbild: pixabay

FULDA Deutsche Volkswirtschaft tief erschüttert

MIT-Vorstand zur Krise: Schnellstmöglich Liquiditätspläne aufstellen!

19.03.20 - Das Coronavirus hat Deutschland mit voller Wucht getroffen. Das anfänglich als eine Bedrohung für die Volksgesundheit empfundene Virus, hat inzwischen eine Krise ausgelöst, die alle Bereiche unseres Lebens betrifft. Die deutsche Volkswirtschaft ist bereits nach wenigen Tagen in ihren Grundfesten erschüttert. Mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die mittelständische Wirtschaft hat sich der Vorstand der Mittelstandsvereinigung im Kreis Fulda beschäftigt.

MIT-Kreischef Jürgen Diener findet klare Worte. Fotos (2): ON-Archiv / Urbin / Jirsch

MIT-Vorsitzender Jürgen Diener spricht in einer Stellungnahme von „einer ernsthaften Bedrohung vieler Unternehmen in der Region“. Umsatzeinbrüche und krankheitsbedingte Produktionsausfälle würden aus allen Bereichen der Wirtschaft gemeldet. Es sei zu erwarten, dass sich die negativen Auswirkungen noch verschärfen werden. Durch den zu erwartenden „Lockdown“, also die Eindämmung fast aller Kontakte, wie bereits in Bayern auf den Weg gebracht, werden nicht nur die internationalen Verflechtungen der Wirtschaft, sondern auch nationale Geschäftsbeziehungen massiv eingeschränkt bis gekappt.

Hans-Dieter Alt ist Steuerberater und Wirtschaftsprüfer. Er engagiert sich im Vorstand ...

„Dadurch bedingt verlieren nicht nur Gastronomie und Hotellerie, sondern auch die meisten Güterhersteller und Dienstleister massiv Umsatzerlöse“, prognostiziert Hans-Dieter Alt, Mitglied des Vorstandes der MIT. Die Spitze der Mittelstandsvereinigung sieht in vorderster Linie die Verantwortlichkeit bei jedem Einzelnen. „Jeder Bürger sollte sich so verhalten, dass vermeidbare Risiken nicht eingegangen werden. Ein staatliches Handeln, so es unvermeidbar ist, muss jedoch stringent und nachvollziehbar sein.“ Dies sei nicht immer der Fall gewesen.

Kritik übt der MIT-Vorstand an der zunächst zögerlichen und unkoordinierten Vorgehensweise. Viele Veranstaltungen auf kommunaler Ebene wurden auf Empfehlung staatlicher Stellen abgesagt, während beispielsweise die Hessischen Staatstheater noch spielten. Insgesamt wurde aus Sicht der MIT wertvolle Zeit verloren. Andere, auch Europäische Nationen sind mit ihren Maßnahmen teilweise ein bis zwei Wochen voraus, Deutschland erweckte zeitweise einen handlungsunfähigen Eindruck.

Durch die staatlich administrierten Einschnitte erlitten fast alle Unternehmen massive Umsatzeinbußen und in deren Folge entstünden hohe Verluste. „Die Unternehmen, die von der Pandemie-Krise in wirtschaftliche Schwierigkeiten gebracht werden, sind ausnahmslos solide und gut aufgestellte Betriebe. Aber jedes solide Unternehmen kann nicht über mehrere Wochen und Monate - weit unterhalb der Normalauslastung existieren“, verdeutlicht Vorsitzender Diener und betont: „Für die MIT gilt der Grundsatz, dass die massiven Eingriffe und damit verbundenen Existenzbedrohungen durch staatliche Hilfe überwunden werden müssen.“

Den betroffenen Unternehmen müsse schnell und ohne bürokratische Hürden geholfen werden, so der MIT-Vorstand. Der Mittelstand begrüßt ausdrücklich die aktuell von der Bundesregierung beschlossenen Maßnahmen. „Die Verbesserungen im Bereich des Kurzarbeitergeldes sind eine erste Hilfe um Personal, das aufgrund der getroffenen Maßnahmen keine Tätigkeit ausüben kann, nicht entlassen zu müssen“.

Die beschlossenen Hilfen zur Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit seien ebenfalls unabdingbar. Die Bürgschaften, die von der KfW für durch die Krise gefährdete Unternehmen gewährt werden können, stellen eine Hilfe dar. Jedoch kommt es wesentlich auf die Ausführungsbestimmungen an. Für Liquiditätshilfen übernimmt die KfW 80 Prozent des Ausfallrisikos, 20 Prozent Risiko verbliebe damit bei der Hausbank, die deswegen verpflichtet ist, die Kredite nach Bonitätskriterien zu vergeben. Viele mittelständische Firmen würden so von der Gewährung von Betriebsmittelkrediten ausgeschlossen. Zudem sollen die Liquiditätskredite nach Bonitätsstufen verzinst werden, was zu Zinsbelastungen von über 7,0 Prozent p.a. reichen kann.

Die MIT fordert von der Bundesregierung, diese „Mittelstandshürde“ sofort abzubauen. Die mittelständische Wirtschaft wird in Folge der Krise in Liquiditätsengpässe geraten. Daher kommt es nach Auffassung von Hans-Dieter Alt, Vorstandsmitglied und im Beruf Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, darauf an, dass die Unternehmen schnellstmöglich Liquiditätspläne erstellen und deren Ergebnis mit ihren Hausbanken besprechen.

„Auf Basis von Liquiditätsplänen können die Überbrückungskredite von der Hausbank bei der KfW beantragt werden. Jetzt kommt es sehr darauf an, dass die Hausbanken ihre Funktion als Finanzierungspartner des Mittelstandes vollumfänglich ausüben.“ Gerade die regionalen Banken, Sparkassen und Volks- und Raiffeisenbanken stehen hier besonders in der Verantwortung. Die MIT bittet die Verantwortlichen dieser so wichtigen Institute alle Möglichkeiten zur Unterstützung der heimischen mittelständischen Wirtschaft zu nutzen. „Nur im Schulterschluss zwischen Hausbank und Unternehmen lässt sich die extremste Herausforderung seit Ende des Zweiten Weltkrieges überwinden.“ (pm) +++


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