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Anästhesie-Chef Professor Dr. Clemens-Alexander Greim: "Wir rechnen mit einem Patientenanstieg und haben dafür die notwendigen Maßnahmen getroffen." - Foto: Hendrik Urbin

FULDA Deutlicher Finanz-Appell an die Politik

Anästhesie-Chef Professor Greim zur Lage: "Die Ruhe vor dem Sturm ist vorbei"

23.03.20 - "Wir haben uns strategisch, personell und materiell auf die erwartete Welle sehr umfassend vorbereitet und die Lage im Griff", sagt Professor Dr. Clemens-Alexander Greim. Er ist Chef der Anästhesie am 1.100 Betten-Klinikum in Fulda und damit auch verantwortlich für die Intensivstation. Der Klinik-Direktor und sein Team sind im Dauereinsatz. Am Sonntag hat OSTHESSEN|NEWS mit dem Mediziner gesprochen.

Das Klinikum Fulda ist Krankenhaus der Maximalversorgung.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag sei der erste schwerkranke, intensivpflichtige Patient im Klinikum aufgenommen worden. "Er muss mit einem speziellen Gerät beatmet werden", berichtet Prof. Greim. Die sogenannte extrakorporale Lungenunterstützung wird bei schwerem Lungenversagen eingesetzt. Die Prognose ist dann, sollte es nicht zu weiteren Komplikationen kommen, insgesamt gut. "Das Verfahren wird in der Regel an Unikliniken und größeren  Krankenhäusern eingesetzt. Am Klinikum halten wir sechs solcher Geräte vor. Das ist eine stattliche Zahl, denn wir gehen davon aus, dass nicht jeder COVID-Patient mit diesem besonderen Gerät behandelt werden muss."

"Die Ruhe vor dem Sturm herrschte bei uns bis zum Samstag. Wir rechnen aber mit einem Patientenanstieg und haben dafür die notwendigen Maßnahmen getroffen, fast drehbuchmäßig", sagt der Chefarzt. Im Extremfall können 30 Intensiv-Patienten unproblematisch behandelt werden. "Unsere Kapazitäten an normalen Beatmungsgeräten sind ausreichend."

Der renommierte Mediziner appelliert aber auch an die Politik, denn das alles entscheidende in dieser Krise sei die Wirtschaftlichkeit der Kliniken. "Wir müssen liquide bleiben und brauchen alle Mittel, die für die bestmögliche Patientenversorgung notwendig sein. Wenn es nicht schleunigst Lösungen für die Finanzierung gibt, bringt das die Krankenhäuser an den Rand des Kollaps. Und das wäre eine Katastrophe." (Christian P. Stadtfeld) +++


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