Flexible Beratung in der Arztpraxis durch die Videosprechstunde

09.04.20 - Manchmal erfordern besondere Situationen, sich von gewohnten Mechanismen zu lösen und sich stattdessen Alternativen zu überlegen. In der HNO-ärztlichen Gemeinschaftspraxis in Fulda wird neuerdings eine Videosprechstunde für Patienten angeboten, die aktuell Dr. Michaela Deubel durchführt. Dr. Klaus Uebelacker möchte ebenfalls dieses Sprechstundensystem demnächst umsetzen. Der eine oder andere hat bestimmt schon mal von der Telemedizin gehört – doch wie läuft das Ganze eigentlich genau ab? Das Team von OSTHESSEN|NEWS hat der Ärztin bei einem Patientengespräch über die Schulter geschaut.

Dr. Michaela Deubel ist sehr zufrieden mit der Methode. Fotos: Maria Franco

Viele Arztpraxen versuchen den Patientenstrom zu reduzieren.

Mit dem Laptop oder Handy kann die virtuelle Sprechstunde starten.

Seit dem 01. April wird das Vorhaben in den Praxisalltag integriert. "Unsere Mitarbeiter haben es zuerst getestet und hatten keine Probleme damit." So konnten zwölf Patienten schon am ersten Vormittag auf diese besondere Art und Weise beraten werden. "Im Großen und Ganzen sind alle begeistert von der neuen Möglichkeit. Vor allem in dieser kritischen Zeit hätten viele Patienten Angst, in die Praxis zu gehen. "Wir sind hier zwei Ärzte. Normalerweise haben wir pro Tag eine dreistellige Patientenanzahl, diese mussten wir natürlich aufgrund der erhöhten Ansteckungsgefahr deutlich reduzieren."

Wie funktioniert das System? Mit Laptop oder Handy ausgerüstet, die eine Kamera- und Mikrofunktion aufweisen, sind die Anforderungen bereits erfüllt. Unter der Telefonnummer 0160/94447806 kann sich der Patient anmelden und nach einem Termin fragen. Anschließend bekommt derjenige per SMS über sein Handy oder die Email-Adresse einen Zugangscode mit Link zugesandt. Über diesen gelangt der Patient direkt ins Benutzersystem oder er kann den Code über clickdoc.elvi.de eingegeben. Bevor es losgeht, sollte sich der Patient schon 15 Minuten vorher im virtuellen Warteraum einfinden - und dann kann die Sitzung starten!

Zunächst findet die virtuelle Sprechstunde mittwochs vormittags statt. "Wir können aber das Angebot je nach Bedarf erweitern", so Dr. Deubel. "Leider ist die Resonanz noch nicht ganz so hoch. Viele kennen die Möglichkeit dieses Systems noch nicht." Für wen eignet sich diese Methode? "Für Risikopatienten oder für unter Quarantäne stehende Menschen ist diese Option ideal." Patienten, die keine dringende Untersuchung benötigen, erhalten ebenso von der Fachfrau hilfreiche Tipps und Empfehlungen, auch in Bezug auf Corona. "Beispielsweise ist es momentan in der Allergiezeit schwierig zu sagen, ob jemand einen Infekt oder eine Allergie hat." Durch gezielte Fragen könne man die Krankheitsursachen besser eingrenzen. Die HNO-Ärztin schließt es nicht aus, in weiterer Zukunft von der medizinischen Beratung vor dem Bildschirm Gebrauch zu machen. Mehr Informationen gibt es auf www.hnopraxis-fulda.de.

In unserem Video erfahren Sie genau wie die Telefonsprechstunde funktioniert! (Maria Franco) +++