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BAD HERSFELD Stoffmasken "Made in HEF"

Produktion der Kleiderwerke läuft auf Hochtouren: bis zu 4.000 Masken pro Tag

22.04.20 - Die Not macht bekanntlich erfinderisch: Dieses Motto entdeckten auch die Hersfelder Kleiderwerke für sich. Da aufgrund der Schließung des Einzelhandels ihr Geschäftsmodell zum Großteil zum Erliegen kam, suchten sie sich eine Alternative. Seit ein paar Wochen stellen sie aus vorhandenen Kleidungsstoffen, Masken in Bad Hersfeld her. Knapp 4.000 Masken werden derzeit pro Tag produziert. Am Dienstagabend hat zudem die Landesregierung ab kommenden Montag eine Maskenpflicht für Hessen - im öffentlichen Nahverkehr und Geschäften - beschlossen. Die Nachfrage nach Masken wird damit weiter steigen.

Die Produktion der Stoffmasken in den Hersfelder Kleiderwerken läuft momentan auf ...Fotos: Hans-Hubertus Braune

Sebastian Schnetgöke, Inhaber der Hersfelder Kleiderwerke.

"Wir wollten die Kurzarbeit bei uns im Betrieb abwenden und deshalb sind wir auf die Idee gekommen, Masken herzustellen. Innerhalb von kurzer Zeit haben wir dabei einen Online-Shop auf die Beine gestellt", erklärte der Inhaber der Hersfelder Kleiderwerke, Sebastian Schnetgöke, im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Dabei sind Großteile der Belegschaft in die Produktion involviert: von den 35 Mitarbeitern kümmern sich 20 Angestellte um die waschbare Stoffmaske "Egon".

Normalerweise werden hier Hosen für große Einzelhandelsketten hergestellt. ...

"Normalerweise stellen die Hersfelder Kleiderwerke für Großunternehmen, wie C&A und Adler, Stoffhosen oder Bermudas her. Da der Einzelhandel komplett zusammengebrochen sei, mussten sie sich eine Alternative überlegen. "Zum Glück verfügen wir über ein großes Lager und haben alle notwendigen Stoffe hier. Andere Unternehmen haben außer dem Büro alles komplett nach Asien ausgelagert. Die haben nicht diese Möglichkeiten, wie wir sie haben. Deshalb können wir uns sehr glücklich schätzen", sagte Schnetgöke in Hinblick auf die derzeitige Lage.

Nachhaltige und umweltfreundliche Masken

Dabei setzen die Kleiderwerke auch auf Nachhaltigkeit: "Unsere Masken sind mehrfach verwendbar und können nach der Nutzung gewaschen werden. Dazu verwenden wir keinerlei Plastik und dienen damit auch der Umwelt", so der Firmen-Chef. Dabei sieht er auch die Möglichkeit, dass sich sein Gewerbe zukünftig verändern werde. Viele Produkte werden in Asien produziert, auch die Kleiderwerke haben in den 1990er ihre Produktion im Großteil ausgelagert. Nun gebe es aufgrund der Krise vielleicht ein Umdenken in der Branche, so Schnetgöke vorausschauend.

"Ein großer Dank gilt dabei auch meinen Mitarbeitern, die momentan sechs Tage die Woche arbeiten und sogar Überstunden anhäufen", zeigte sich der Inhaber der Kleiderwerke dankbar. Dabei sei auch die Flexibilität der Mitarbeiter von enormer Bedeutung, denn sie hätten eigentlich ihre Arbeit komplett umstellen müssen. Glücklicherweise habe man viele langjährige Mitarbeiter, die auch noch in Bad Hersfeld mit Nähmaschinen großflächig produziert haben und somit Erfahrungen im Umgang damit haben, so der 35-Jährige weiter. Die alten Nähmaschinen haben nun eine neue Aufgabe.

"Im Online-Shop können die Masken bestellt werden. Für zehn Masken muss man 69 Euro bezahlen, auch Großkunden können dort Masken bestellen. Der Name der Maske "Egon" ist übrigens an den derzeitigen Geschäftsführer und Vater von Sebastian Schnetgöke angelegt. Aufgrund der hohen Nachfrage, gerade auch beim Paketdienst, kann die Wartezeit variieren", erklärte der Inhaber zum Abschluss des Gespräches. (Kevin Kunze)+++


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