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Oliver Estavillo stellt bis zum 23. August im Vonderau Museum aus - Fotos: Carina Jirsch

FULDA Tolle Werkschau von Oliver Estavillo

Kunterbunt und schwarzhumorig: Das Vonderau Museum meldet sich zurück

07.05.20 - Pressekonferenzen sind in Corona-Zeiten auch nicht mehr das, was sie mal waren. So wurden die Vertreter der heimischen Medien am Donnerstagmorgen im Halb-Stunden-Takt einzeln durch eine Retrospektive des Fuldaer Künstlers Oliver Estavillo geführt, mit der das Vonderau Museum nach acht Wochen Zwangspause endlich wieder seine Pforten öffnet.

Der Künstler mit Kuratorin Franziska Becker

Museumsleiter Dr. Frank Verse

Museumsleiter Dr. Frank Verse war sichtlich erleichtert über die jüngste Entwicklung: „Zwar bleibt das Planetarium geschlossen, und auch Veranstaltungen wie die Museumsgespräche finden nicht statt. Aber ansonsten richten wir uns darauf ein, dass sich bis zu 150 Besucher gleichzeitig die Sonder- sowie die Dauerausstellung ansehen können“, sagte Verse im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS.

Oliver Estavillo wurde 1964 in Fulda geboren und lebte über 30 Jahre in München, bevor es ihn 2017 wieder in die alte Heimat zog. Die Retrospektive im Vonderau Museum ist mit 138 Exponaten verteilt auf alle drei Etagen seine bislang größte Werkschau. Anhand von frühen Zeichnungen, Aquarellen, vor allem aber Ölbildern aus den letzten Jahrzehnten wird dem Publikum sehr anschaulich der Weg des jungen Malers bis hin zum heute bekannten, international ausstellenden, erfolgreichen Künstler aufgezeigt.

Drei Jahre haben die Vorbereitungen für die Ausstellung gedauert. Dass nun die obligatorische Vernissage ausfällt, schmerzt ihn zwar, ganz hingerissen aber ist Estavillo von der Art und Weise, wie die Bilder gehängt und angeordnet sind: „Die Ausstellung an sich ist ein Kunstwerk“, lobt er die Arbeit des früheren Museumsleiters Dr. Gregor Stasch und von Kuratorin Franziska Becker, die die Schau konzipiert haben.

Estavillos kunterbunte Bilder sind irgendwo zwischen Pop-Art und Surrealismus angesiedelt und verstören und faszinieren zugleich: Da sind geköpfte Mönche zu sehen, fratzenartige Terrorvögel, tote Clowns. „Ich hatte immer schon einen Hang zum Morbiden“, so der Künstler. „Die Leute sagen oft: ,Was, das haben Sie gemalt? Sie wirken eigentlich ganz nett'.“ Da Estavillo gern auch mal die Grenze des guten Geschmacks überschreitet, ist in der oberen Etage ein schwarzer Raum abgetrennt, den nur Besucher ab 18 Jahren betreten dürfen. Zu sehen sind dort Mordfantasien, zum Beispiel über Serienkiller.

Den Schöpfungsprozess seiner Bilder beschreibt Estavillo so: „Am Anfang steht stets die Idee zu einem Bild, und plötzlich - überfallartig - stürmt das Motiv auf mich ein, komplett mit Titel, und in meinem Kopf schon fertig im Entwurf mitsamt der Farbgebung. Auch gerne nachts, weswegen ich immer Zettel und Stift in Griffweite habe.“ An der Ausarbeitung eines Bildes sitzt Oliver Estavillo dann meist mehrere Monate. Aktuellstes Beispiel: ein Werk mit dem Titel „Gefährlicher Frühling“ - sein Beitrag zur Corona-Krise. (mw) +++


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