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Günter Sagan wird 80 Jahre alt. Hier gratuliert Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld ihm zum Kulturpreis. - Fotos: Stadt Fulda

FULDA Kulturpreisträger und Regionalhistoriker

Stadt Fulda gratuliert Günter Sagan zum 80. Geburtstag

13.05.20 - Er hat Standwerke der regionalgeschichtlichen Literatur geschaffen und mit seinen Zeitzeugenprojekten unschätzbare Verdienste um die Erinnerungskultur in Fulda und Osthessen erworben: Günter Sagan. Im Februar 2019 erhielt er für sein Lebenswerk den Kulturpreis der Stadt Fulda. Am Mittwoch, 13. Mai, feiert er seinen 80. Geburtstag.

Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld gratulierte namens der Stadt Fulda und würdigte die Verdienste des Jubilars: „Seine Werke zu den Themen Widerstand, Zwangsarbeit, Luftkrieg, Vertreibung und Besatzungszeit stehen in ihrer methodischen und didaktischen Umsetzung wegweisend für eine moderne historische Regionalforschung“. Durch die Aufbereitung seiner Forschungsergebnisse für den Schulunterricht habe der Pädagoge wesentlich dazu beigetragen, die Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus und die unmittelbaren Nachkriegsjahre auch bei der jüngeren Generation zu bewahren und als Auftrag für die Gestaltung der Zukunft begreifen zu können, so der OB.

Der Zweite Weltkrieg und seinen Folgen prägten Sagans Leben – und seine Forschertätigkeit: Er wurde mitten im Krieg, am 13. Mai 1940, im thüringischen Gera geboren. Nach dem Krieg flüchtete er mit seiner Familie aus der sowjetischen Besatzungszone in den Westen, zunächst nach Niedersachsen, und lebt seit 1950 in der Region Fulda. In seinem Berufsleben als Lehrer war er unter anderem als Ausbildungsleiter für die Fächer Deutsch und Erdkunde am Studienseminar Fulda tätig.

Bereits in den 1980er Jahren begannen seinen regionalgeschichtlichen Forschungen und Veröffentlichungen. Im Mittelpunkt stand dabei die Zeit von 1933 bis zur frühen Nachkriegszeit. Mit Blick auf den Luftkrieg in Osthessen schuf er mit den Büchern „Die Bevölkerung hatte Verluste“ und „Der Tod kam in der Mittagszeit“ Standardwerke, die ganz bewusst die Schicksale der Opfer in den Mittelpunkt rücken. Auch seine Arbeiten zum Thema Widerstand im Dritten Reich – etwa über die katholischen Geistlichen Konrad Trageser und Josef Albinger – fügten dem regionalgeschichtlichen Schriftgut neue Facetten hinzu. 

Getreu seinem Motto „Die Geschichte wird erst spannend, wenn man diese auf die Heimat übertragen kann“ arbeitete er mit vielen Zeitzeugen der 1930er und 1940er Jahre, die aus der Region stammten oder hier aufgewachsen sind und die deshalb – auch für die nachfolgenden Generationen – besonders anschaulich und authentisch Auskunft geben konnten. Zudem nutzte Sagan in Zusammenarbeit mit der damaligen Kreisbildstelle schon früh die Möglichkeiten der Film- und Videoaufzeichnung, was den Befragungen und Interviews einen zusätzlichen zeit-dokumentarischen Wert verleiht. (pm)+++


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