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HOHENRODA "Wir werden mit Dankbarkeit überhäuft"

Bei Jung und Alt beliebt: Tante Emma Laden profitiert von der Krise

15.05.20 - Erika Mannel führt in Hohenroda-Ransbach den 93 Jahre alten Tante Emma Laden ihrer Familie. Von den Einheimischen liebevoll "Beins" genannt, ist das Geschäft bis heute nicht mehr aus dem 1000-Seelen Dorf wegzudenken. Die Betreiberin sieht sich in der aktuellen Lage als Gewinnerin der Krise: "Es geht mir einfach um die Dankbarkeit der Leute. Ich habe Dankesbriefe zugesendet bekommen und einer wurde sogar in der Zeitung veröffentlicht. Die Kinder meiner Kunden haben mir Bilder gemalt und alle sagen Danke, dass du da bist - das ist einfach toll."

Der Maßnahmenkatalog für den Einzelhandel ist groß. Erika Mannel lässt sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen und nimmt die Vorschriften mit Gelassenheit: "Wir haben einen Spuckschutz installiert, stellen Desinfektionsmittel und Mundschutz zur Verfügung. Allgemein haben wir durch Corona mehr Arbeit, da wir die Leute ja nur einzeln in den Laden lassen können. Das ist zeitaufwendig und die Kunden müssen natürlich warten. Gott sei Dank ist ja die ganze Zeit schönes Wetter, dann ist das nicht so schlimm."

Unternehmerin Erika Mannel vor ihrem Tante Emma Laden Fotos: Michelle Kedmenec

Die Regale sind gut gefüllt. Der kleine Laden führt ein breites Sortiment. ...

Sowohl frische als auch Trockenhefe hat Erika Mannel im Angebot. Klopapier sei, laut ...

Das "Beins" ist mit der örtlichen Metzgerei und der Bäckerei der letzte Laden in Ransbach. Die Treue der Kunden leidet darunter aber nicht. Das bestätigt auch Kundin Pia Budesheim: "Seit Corona versuche ich die großen Läden komplett zu meiden und nur noch hier herzukommen." Der kleine Laden führt allerhand Produkte vom Zulieferer Edeka. "Ich biete eigentlich fast alles an. Meine Kunden sind oft überrascht, was ich in diesem kleinen Laden so alles habe." berichtet Erika Mannel. Auch Hefe und Klopapier habe sie genügend. Damit ist die Unternehmerin vielen Discountern aktuell weit voraus.

Gegründet von Mannels Großmutter führt sie den Betrieb bereits in der dritten Generation. "Ich helfe schon seit ich klein bin, auch als meine Mutter noch den Laden führte. Das sind wirklich tolle Erinnerungen, die ich nie vergessen werde. Bis heute hilft meine ganze Familie mit. Mein Bruder unterstützt mich bei den Lieferungen und meine Enkelin schreibt bereits fleißig Rechnungen", erzählt die 60-Jährige stolz.

Derzeit darf immer nur ein Kunde das Geschäft betreten.

Erika Mannel im Gespräch mit Mitarbeiterin Dagmar Budesheim.

Vor allem das Ambiente macht den kleinen Laden bei Jung und Alt so beliebt. "Das Einkaufsgefühl ist total familiär und vertrauenswürdig, man fühlt sich einfach wohl und gut aufgehoben", schwärmt Kundin Pia Budesheim. Die Beziehung zur Kundschaft ist spürbar vertraut. Besonders ältere Anwohner genießen den Austausch mit Chefin Mannel und ihren Angestellten.

Erika Mannel ist sich sicher auch in Zukunft auf Unterstützung zählen zu können. "Meine Kunden waren mir schon immer treu und dafür bin ich sehr dankbar. Ich hänge sehr an meinem Laden und hoffe ihn noch lange führen zu können", gibt sich die Unternehmerin zuversichtlich. (Michelle Kedmenec) +++


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