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In den osthessischen Städten will man die regionalen Einzelhändler und Gastronomiebetriebe unterstützen. Dabei geht man allerdings einen anderen Weg als das mittelhessische Marburg. - Archivfotos: O|N / Stefanie Harth

LANDKREIS HEF-ROF Pilotprojekt im mittelhessischen Marburg

Einzelhandel-Gutscheine für osthessische Städte nicht umsetzbar

04.06.20 - Gutscheine zur Ankurbelung der heimischen Einzelhändler und Gastronomie: Diesen Plan verfolgt das mittelhessische Marburg, um die Unternehmer in der Corona-Krise zu unterstützen. Verfolgen Städte in Osthessen denselben Plan? OSTHESSEN|NEWS fragte die vier Städte im Landkreis Hersfeld-Rotenburg an.

Insgesamt werden rund 76.000 Gutscheine in der Stadt Marburg per Post verschickt - im Wert von je 20 Euro an jeden erwachsenen Bürger und jeweils 50 Euro an Kinder und Jugendliche. Diese sollen die Bürger bei Geschäften, Dienstleistern und Gastronomen sowie in Kultureinrichtungen einlösen können. In der Marburger Stadtverordnetenversammlung wurde der Vorschlag mehrheitlich beschlossen.

Andere Lösungen werden präferiert

"Wir im ländlichen Raum haben aktuell keine Bestrebungen, Gutscheinaktionen anzubieten. Das bedeutet aber nicht, dass wir nichts für unsere Gewerbetreibenden machen. Im Gegenteil: Corona ist für viele ein schöner Aufhänger, um zu zeigen, dass die Kommune für einen da ist", erklärt der Geschäftsführer der Marketing- und Entwicklungsgesellschaft in Rotenburg an der Fulda (MER), Torben Schäfer, auf O|N-Anfrage. Als Maßnahmen für den Einzelhandel entwickelte die Stadt bisher einige Erleichterungen. Unter anderem wurde die Mietpacht für die Außengastronomie abgeschafft oder auch, dass alle verkaufsfördernden Veranstaltungen (Verkaufsoffene Sonntage, Einkaufssamstage etc.) zu 100 Prozent von der MER gestemmt und bezahlt werden. Hier gibt es keine Umlage auf die Händler und Gastronomen. Zudem werden die Unternehmen in der Internet-Präsenz und bei neuen Verkaufsformaten unterstützt.

"Darüber hinaus arbeiten wir im Stadtumbau daran, unsere Stadt weiterhin attraktiver zu gestalten, um unseren Hauptwirtschaftszweig, den Tourismus, auszubauen. Davon profitieren am Ende alle. Eine Aktion wie in Marburg ist auch aus Kostengründen für eine kleine Stadt im ländlichen Raum, die wenig Gewerbeflächen (Steuereinnahmen) hat und stark auf den Tourismus angewiesen ist, kaum umsetzbar", so Schäfer weiter.

"Denk global, kauf lokal"

"Die Initiative der Stadt Marburg finde ich persönlich super. Diese lässt sich aber in kleinen Kommunen leider kaum bewerkstelligen. Wir sind einen anderen Weg gegangen. Um unseren Einzelhandel zu unterstützen haben wir in Heringen eine Plattform entwickelt. Diese wird dankenswerterweise von der Heringer Internetagentur dd-media kostenlos zur Verfügung gestellt", erklärt Bürgermeister Daniel Iliev. Denn man kam zu dem Schluss, dass dies Sinn für die ganze Kaliregion mache. Deswegen könne auf www.kalirevier.net jeder Gewerbetreibende aus Heringen, Philippsthal, Friedewald, Hohenroda, Schenklengsfeld und Werra-Suhl-Tal sein Angebot dort einstellen. "Das Kalirevier ist eine Plattform für die heimische Wirtschaft. Meines Wissens nach wurde es gut aufgenommen und die Kunden waren dankbar, dass sie alle Informationen auf einem Blick hatten. Ansonsten ist für die Zeit nach Corona mal wieder etwas Größeres in der Hauptstraße geplant, um den Einzelhandel anzukurbeln. Unser Motto lautet auch für die Zeit nach Corona: 'denk global, kauf lokal'", appelliert der Heringer Bürgermeister.

Auch in Bebra ist eine solche Aktion aktuell nicht geplant. "Mit Initiativen, wie 'Bebra liefert', dem Solidaritätsgutschein sowie einer über uns organisierten Coupon-Aktion haben wir das Gewerbe in den vergangenen Wochen im Rahmen unserer Möglichkeiten unterstützt. Darüber hinaus beraten wir von der Corona-Krise betroffene Gewerbetreibende über Hilfsmöglichkeiten", erläutert Stefan Pruschwitz, Geschäftsführer der Stadtentwicklung Bebra.

Ein dicht gesäumte Bad Hersfelder Innenstadt gibt es momentan nur unter den geltenden ...

In Bad Hersfeld gab es eine ähnliche Aktion im Stadtmarketing wie in Marburg, allerdings nicht in diesem finanziellen Rahmen. "Wir haben zudem ein anderes Modell gewählt. Es gab keinen direkten Transfer an die Bürger. Die Verwaltung hat schon während des Lockdown Gutscheine gekauft, damit die Einzelhändler sofort unterstützt werden können", berichtet Meik Ebert, Pressesprecher der Stadt Bad Hersfeld im Gespräch mit O|N. (Kevin Kunze)+++


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