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EICHENZELL Autokorso zum Arbeitsgericht

Kündigung zum 31. Dezember: Wirthwein-Mitarbeiter demonstrieren

30.05.20 - Großer Protest beim Automobilzulieferer Wirthwein in Eichenzell (Landkreis Fulda). Anfang Mai wurde den Mitarbeitern vom Unternehmen mitgeteilt, dass ihnen zum 31. Dezember gekündigt wird. Daher protestieren die rund 80 Mitarbeiter mit einer Demonstration und einem Autokorso. Ziel des Autokorsos ist das Fuldaer Arbeitsgericht.

Da in dem Betrieb noch kein Betriebsrat gebildet war, gibt es keinen Sozialplan, der die wirtschaftlichen Nachteile der Beschäftigten bei dieser unternehmerischen Entscheidung ausgleicht. Die IG Metall hat als "Notwehrmaßnahme" gegen die Behandlung der langjährigen Beschäftigten dem familiengeführten Unternehmen Wirthwein aus Creglingen (Baden-Württemberg) Tarifforderungen für einen Sozialtarifvertrag übermittelt. Mit den Tarifforderungen sollen Abfindungen und der Ausgleich der sozialen Nachteile für die Betroffenen und ihre Familien durchgesetzt werden. Auf die Verhandlungsaufforderung der IG Metall hat die Firma Wirthwein nicht reagiert. Deshalb veranstaltet die IG Metall auch den Warnstreik vor dem Eichenzeller Betrieb.

Demonstration vor dem Wirthwein-Gelände in Eichenzell. Fotos: Kevin Kunze

Robert Weißenbrunner, erster Bevollmächtigter der IG Metall Hanau-Fulda ...

Nach der Betriebsversammlung im Betrieb zur Einleitung einer Betriebsratswahl wurde der Protest in Form eines Autokorsos durchgeführt. Das Ziel des Autokorsos war das Fuldaer Arbeitsgericht. Dort sollen die Kündigungsschutzklagen der betroffenen Beschäftigten persönlich übergeben werden. Dadurch haben sie die Hoffnung, dass das Unternehmen die Kündigungen zurücknehmen könnten.

"Die Wirtwein-AG hat für den Standort in Eichenzell beschlossen, dass die Arbeitsplätze wegfallen werden. Da bisher kein Betriebsrat etabliert war, stehen den Mitarbeitern keine Abfindungen zu", erklärt Robert Weißenbrunner, erster Bevollmächtigter der IG Metall Hanau-Fulda. Für die jahrzehntelange Treue kämpfe die IG Metall gemeinsam mit den Angestellten für die Zukunft der Mitarbeiter, so Weißenbrunner weiter.

"Soziale Absicherung muss gewährleistet sein"


"Wir wollen für die Beschäftigten eine soziale Absicherung. Die Wirtwein-AG wirbt mit ihrer sozialen Verantwortung. Diese erfüllt sie am Eichenzeller Standort nicht", erklärt Weißenbrunner im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Wirthwein brauche nicht zu glauben, dass die Beschäftigten auch noch Samstags- und Sonntagsarbeit machen würden. Damit würde die unternehmerische Entscheidung nur befördert werden und die Arbeitsplätze so schnell wie möglich verlagert, so die verärgerten Mitarbeiter.

IG Metall-Verhandlungsführer Uwe Zabel von der IG Metall Bezirksleitung Mitte forderte vor dem Wirthwein-Gelände: "Es muss nachdrücklich zu einer Lösung am Verhandlungstisch kommen. Dass das Unternehmen die Beschäftigten gnadenlos zum Nulltarif arbeitslos macht und ohne soziale Absicherung rauswirft, widerspricht dem eigenen Credo des sozialen Engagements und der vom Unternehmen Wirthwein öffentlich postulierten Verantwortung gegenüber der Region und den Familien der Mitarbeiter."

"Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Zukunft klaut"


Die rund 50 Fahrzeuge machten sich dann gegen 14.30 Uhr auf dem Weg zum Fuldaer Arbeitsgericht. Mit dem lauten Autokorso und dem Motto "Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Zukunft klaut" sorgten sie für große Aufmerksamkeit. (Kevin Kunze)+++


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