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An dem neuen Brunnen am Hochbehälter muss auf das Bohrgerät gewartet werden, das die innere Verrohrung ziehen kann. - Fotos: Dieter Graulich

ULRICHSTEIN Waldwirtschaftsplan schließt mit Defizit ab

"Grünes Licht" für die Verlegung von drei "Stolpersteinen" in Bobenhausen II

02.06.20 - "Die guten Jahre für den Wald sind für die nächsten Jahre vorbei", so Revierleiter Peter Kraus in seinen Ausführungen zum Waldwirtschaftsplan 2020 der Stadt. In der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses, die am Freitagabend vor der Stadtverordnetenversammlung stattfand, stellte Kraus das Planwerk vor, das diesmal mit einem Defizit abschließt. Noch im November 2019 hatte der Entwurf des Waldwirtschaftsplanes 2020 noch mit einem geringen Überschuss abgeschlossen. Aufgrund der Käferkalamitäten und der Stürme habe sich die Situation im Stadtwald dramatisch verschlechtert, sodass das Zahlenwerk noch einmal überarbeitet und aktualisiert wurde. Die beiden Ausschüsse Haupt- und Finanzausschuss und der Ausschuss für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Verkehr stimmten dem Plan zu, wie auch im Anschluss die Stadtverordnetenversammlung.

Auf Grund der Corona-Pandemie fand die Sitzung im Innovationszentrum statt, um so die erforderlichen Sicherheitsabstände zu gewährleisten. Einstimmig angenommen wurde der Verzicht auf die Erhebung der Elternbeiträge für die Betreuung von Kindern im Zusammenhang mit der "Corona-Pandemie" für die Monate April und Mai. Als Begründung wurde aufgeführt das in der aktuellen Lage,

Schließung der Kitas zur Eindämmung der Corona-Pandemie, es angemessen sei, Familien die derzeit keinen Anspruch auf Kinderbetreuung in der Ev. Kindertagesstätte hätten und oftmals auch unter finanziellen Sorgen und Existenzgründen leiden, dadurch zu unterstützen, dass sie für den Zeitraum der Schließung keine Elternbeiträge zahlen müssen.

Um den erforderlichen Abstand zu wahren, fand die Stadtverordnetensitzung im Innovationszentrum ...

Revierleiter Peter Kraus bei der Vorstellung des Waldwirtschaftsplanes 2020 ...

Für die Kinder in der Notbetreuung der Ev. Kindertagesstätte fallen weiterhin Beiträge an. Nachträglich stimmten die Stadtverordneten der Veräußerung eines Baugrundstückes im Baugebiet "Fügweg" im Stadtteil Ober-Seibertenrod zu, da die letzte Sitzung ausgefallen war und die Käufer bereits einen Bauantrag für Haus und Carport beantragt haben.

Wegen der Dringlichkeit der Maßnahme war auch bereits von der Betriebskommission des Eigenbetriebes und des Magistrates, der Auftrag für den Ausbau des Brunnens auf dem Gelände der Hochbehälters in der Kernstadt Ulrichstein an die Firma Nottuln/Westfalen vergeben worden. Diese hat inzwischen schon die äußere Hilfsverrohrung gezogen und die innere Verrohrung bis über 50 Meter bereits gelockert und teilweise herausgezogen. Die Rohre müssen aber mit einem Bohrgerät entfernt werden, das gleichzeitig halten und drehen kann, da die Rohre verschraubt sind. Dieses Gerät sei allerdings noch nicht vor Ort. Der Auftrag für die anschließend einzusetzenden Filterrohre sei ebenfalls schon erteilt und würden Mitte Juni geliefert. Für den Ausbau des Brunnens seien zwölf Wochen vorgesehen. Brunnenkopf und die Brunnenhaube sollen nach 20 Wochen Bauzeit fertig sein. Die veranschlagten Kosten bezifferte Bürgermeister Schneider mit rund 166.600 Euro.

Einstimmige Zustimmung erhielt abschließend der Antrag von Norman Kleeblatt aus New York auf Verlegung von "Stolpersteinen" für dessen drei Vorfahren im Gehweg der Hoherodskopfstrasse 24 in Bobenhausen II. In der Erläuterung zu dem Antrag verwies Bürgermeister Schneider darauf, dass Ulrichstein seit dem 14. Jahrhundert eine lange jüdische Geschichte habe. Herr Kleeblatt habe bereits in 2017 Kontakt zu ihm aufgenommen und auch mit einer Abordnung Ulrichstein und Bobenhausen besucht. Auch in diesem Jahr sei er mit zwei weiteren Personen hier gewesen und die jüdischen Friedhöfe, das Museum im Vorwerk und das Haus in dem seine Vorfahren, Familie Aron, wohnten in Bobenhausen II besichtigt. Der jetzige Besitzer ist mit der Verlegung der Stolpersteine einverstanden.

Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, das im Jahr 1992 begann. Mit im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln, sogenannten Stolpersteinen, soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus (NS-Zeit) verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die quadratischen Messingtafeln mit abgerundeten Ecken und Kanten sind mit von Hand mittels Hammer und Schlagbuchstaben eingeschlagenen Lettern beschriftet. Die Kosten für die Verlegung der drei "Stolpersteine" in Höhe von rund 500 Euro werden von der Stadt übernommen. (gr) +++


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