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Der Hahn im Korb - Archivfotos: Gudrun Schmidl

BEBRA Ganz ohne Gockel geht es nicht

Regionale Lebensmittel im Trend - Simones Eier von glücklichen Hühnern

11.06.20 - "Ein Bauernhof muss Hühner haben", bekräftigt Markus Däche, der mit seiner Ehefrau Simone im Jahr 2002 im idyllischen Bebraer Stadtteil Iba einen Resthof erworben hat. Das schmucke Bauernhaus, die aufwändig renovierten Nebengebäude sowie der neu gebaute Stall, der 25 Mutterkühe beheimatet, wurden in den vergangenen Jahren durch drei Hühnermobile ergänzt, die inzwischen 900 Hühner beherbergen. Die voll ausgestatteten beweglichen Ställe dienen zum ganzjährigen Unterbringen der Legehennen und den Hähnen, bieten zudem nicht vollständigen, aber dennoch zu neunzig Prozent Schutz vor Angriffen von Greifvögeln, Füchsen und Mardern.

Simone Däche und ihre Tochter Lisa

Der Bauwagen dient als Verkaufswagen - nahezu rund um die Uhr

Anfangs kümmerten sich der leidenschaftliche Bauer und seine rührige Ehefrau um 35 Hühner und einen Hahn, mussten aber immer wieder Verluste beklagen, wenn es Fuchs oder Marder gelang, sich zu dem Gehege durch zu buddeln. "Der Auslauf glich einer Wüste", erinnert sich Markus Däche. Anfangs blieb Familie Däche auf ihren Eiern sitzen. Die Nachfrage wurde größer, als die Eier in einem Verkaufswagen einer Weiteröder Bäckerei in die Städte und umliegenden Dörfer gebracht und in einer Bebraer Bäckerei und im Einzelhandel verkauft wurden. Die Eier fanden Platz in einem Selbstbedienungsautomat und vor allem konnten die Eier an sieben Tagen in der Woche, auch an Sonn- und Feiertagen im bereitgestellten Bauwagen auf dem eigenen Grundstück gekauft werden.

Das neue, inzwischen dritte "Hühner-Hotel" steht seit Anfang Juni direkt vor dem ...

Emu Ingo wurde von Familie Däche aus einer Notsituation gerettet, ist zutraulich ...

"Simones Hühner on Tour" war geboren und musste wegen des Erfolges schnellstmöglich ausgeweitet werden. 2018 reifte die Idee, einen ersten Mobilstall zu erwerben, der durch das Land Hessen, den Bund und die EU gefördert wurde. Durch regelmäßiges Versetzen der Stallung auf immer frisches Gras werden Verschlammung, Überdüngung und Parasitenanreicherungen stark reduziert. Das Ehepaar Däche ist überzeugt, dass Landwirte ihre eigenen Überzeugungen mit den Konsumenten teilen und erklären sollten und lud im gleichen Jahr zu einem Tag der offenen Tür ein, um potentielle Kunden von der artgerechten und umweltschonenden Haltung der Hühner im Hühnermobil zu überzeugen. "Es lohnt sich, Kunden direkt anzusprechen", ist die Erfahrung von Markus Däche.

Familienhündin Aika ist überall dabei

Glückliche Hühner brauchen im Freiland viel Platz zum herumlaufen, picken und scharren. Hühner sind sehr soziale Tiere und auf Betreuung durch die Menschen angewiesen. Um gesund zu sein und zu bleiben, muss man sie gut ernähren. Deshalb liegt Familie Däche das Futter der Hühner, des wöchentlich frisch gemischt wird, besonders am Herzen.  Eine Mischung aus Weizen, eigens angebauten Futtererbsen, Gerste, Mineralfutter als Ergänzung, Rapsöl, Kalk und Zitronen und Oregano als Aroma gegen Milbenbefall ist gehaltvoll und unterstützt die hohe Qualität der Eier.

Schöner können Hühner nicht wohnen. Ein komfotables Hotel, mitten in der Natur, ...

Die Hühner sind anhänglich und neugierig.

Familie Däche betreibt ihre Landwirtschaft konventionell, achtet dabei immer auf das Tierwohl, arbeitet Natur schonend und überlegt ganz genau, was sie aus der ganzen Bandbreite der angebotenen Dünge- und Pflanzenschutzmittel braucht und verwenden will. Tochter Lisa, die nach bestandenem Abitur ab 1. August 2020 eine zweijährige Ausbildung zur Landwirtin absolviert und anschließend ein Studium der Agrarwissenschaften plant, will danach in den elterlichen Betrieb einsteigen und ihn später übernehmen.

Lisa Däche mit den eingesammelten Eiern

Arbeit gibt es Tag für Tag mehr als genug. Neben dem Bewirtschaften des Hofes werden saisonal selbst aufgezogene Hühner, Hähnchen und Enten zum Kauf angeboten. Der Kartoffelanbau ist besonders beschwerlich, soll aber beibehalten werden, weil Lisa Däche den Ackerbau erweitern möchte. Der geerntete Roggen wird regional vermarktet. Das ist Familie Däche ein Bedürfnis und damit liegen sie voll im Trend. Simone Däche und ihre Tochter Lisa begleitet der Wunsch, einen eigenen Hofladen zu eröffnen, um das Angebot an regionalen Lebensmitteln deutlich zu erweitern. Das Vorhaben muss noch etwas warten, bis mit Lisa eine weitere Arbeitskraft auf dem Hof zurückgekehrt ist. (Gudrun Schmidl) +++


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