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Jetzt kommt die Ausgründung des Bad Hersfelder Festspiel-Regiebetriebs in eine gemeinnützige GmbH (gGmbH) abermals auf den Tisch. - Archivfotos: O|N / Stefanie Harth / Hans-Hubertus Braune

BAD HERSFELD Leben Totgesagte länger?

Hitzige Debatten sind zu erwarten: Festspiel gGmbH kommt wieder auf den Tisch

17.06.20 - Es ist ein zähes Ringen um die Ausgründung des Bad Hersfelder Festspiel-Regiebetriebs in eine gemeinnützige GmbH (gGmbH). Seit 2016 wird sich in der Lullusstadt mit der Thematik beschäftigt. Zuletzt hatte sich die Stadtverordnetenversammlung Ende September 2018 mit hauchdünner Mehrheit von einer Stimme gegen den Weg in eine neue Gesellschaftsform ausgesprochen. Jetzt kommt das "alte Thema" – vor dem Hintergrund der vorherrschenden Corona-Krise – auf Betreiben des Bürgermeisters Thomas Fehling abermals auf den Tisch.

In seiner jüngsten Sitzung hat der Magistrat der Lullusstadt die Causa "Festspiel gGmbH" auf die politische Reise geschickt. Intensiv werden sich zunächst die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses (HFA) sowie des Ausschusses für Bildung und Kultur mit der Festspiel gGmbH auseinandersetzen. Das letzte Wort hat die Stadtverordnetenversammlung am Donnerstagabend, 25. Juni.

Fehling befürchtet große Probleme für Festspiel-Finanzierung

Bürgermeister Thomas Fehling rührt die Werbetrommel für eine Festspiel gGmbH. ...

Fehling begründet die Wiedervorlage des schon einmal mehrheitlich abgelehnten Papiers mit der coronabedingten problematischen Haushaltslage. Er wolle eine "substanzielle Schieflage für die Festspiel-Finanzierung in den nächsten Jahren" verhindern. "Seit ich Mandatsträger in Bad Hersfeld bin erlebe ich die Situation, dass im Sommer der Spielplan des Folgejahres bekanntgegeben und erst Monate später der dazugehörige Haushalt beschlossen wird. Die Verantwortlichen – insbesondere Intendant Joern Hinkel– lehnen sich jedes Jahr sehr weit aus dem Fenster und müssen darauf hoffen, dass ihnen das erforderliche Budget dann später genehmigt wird", sagt der Rathauschef.

Dass "dieses Konstrukt" bislang überhaupt funktioniert hätte, liege daran, "dass die Intendanten, die ich als Bürgermeister bisher begleitete, bereits weit im Voraus Planungen vollzogen und dabei mündliche Verabredungen mit zahlreichen Beteiligten trafen". Schriftliche Verträge seien erst deutlich später erstellt worden. Bisher sei dieses Vorgehen immer dadurch "geheilt" worden, indem die Stadtverordnetenversammlung die Mittel nachträglich genehmigt habe.

In seiner jüngsten Sitzung hat der Magistrat der Lullusstadt die Causa Festspiel ...

"In den Fraktionen bestand im Mai Konsens, dass für die nächste Saison zunächst das Festspielbudget 2021 zwischen Stadtverordnetenversammlung und Intendant geklärt sein muss. Hier ist der Intendant richtigerweise aufgefordert, verschiedene Kalkulationen mit den entsprechenden Auswirkungen auf den Spielplan der Politik vorzulegen", erläutert Fehling. "Es stellt sich aber die entscheidende Frage, wann die Stadtverordnetenversammlung das Budget für die Festspiele rechtswirksam festlegt, so dass der Intendant und die Verwaltung verbindliche Verträge abschließen können."

Kein Budget, kein Spielplan

Festspielintendant Joern Hinkel will mehr Planungssicherheit.

Joern Hinkel habe klar formuliert, dass er keinen Spielplan kommuniziere, solange er das Budget nicht verbindlich kenne. "Bis dahin kann er auch keine Verabredungen mit Künstlern treffen und keine Verträge abschließen", betont Fehling.

Aus seiner Sicht könnte sich folgendes Szenario abspielen: "Das Festspielbudget wird im Rahmen der Haushaltsberatungen vielleicht im Dezember 2020 beschlossen. Im März 2021 ist zudem noch Kommunalwahl. Es besteht ein Risiko, ob die Stadtverordnetenversammlung rechtzeitig einen Haushalt beschließt. Sind die Mittel damit aber tatsächlich disponibel oder muss aufgrund der finanziellen Auswirkungen der Corona-Krise möglicherweise bis zur Haushaltsgenehmigung (also vielleicht erst im März 2021) gewartet werden? Somit ist davon auszugehen, dass in diesem Sommer kein Spielplan 2021 vorgestellt wird."

Bewahrheite sich diese Prophezeiung seien die Voraussetzungen für eine erfolgreiche 70. Jubiläumssaison 2021 ausgesprochen schlecht. Es drohe ein Debakel. Ausweg, um aus diesem Dilemma herauszukommen, sei die Ausgründung des Bad Hersfelder Festspiel-Regiebetriebs in eine gemeinnützige GmbH. (Stefanie Harth) +++


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