Archiv

Das Klinikum Fulda wurde auf verschiedene Aspekte hin bewertet. - Archivfotos: O|N

FULDA So funktioniert die Auswertung!

Klinikum erhält in Kategorie "800 und mehr Betten" 75,3 von 100 Punkten

14.07.20 - Das Klinikum Fulda gehört zu "Deutschlands besten Krankenhäusern". Dies geht aus einer bundesweiten Studie durch das F.A.Z.-Institut hervor. Darüber informierte das Krankenhaus der Maximalversorgung in einer offiziellen Mitteilung und OSTHESSEN|NEWS berichtete. In der Kategorie "800 und mehr Betten" wurde das Klinikum ausgezeichnet. Im Ranking wurden insgesamt 551 Krankenhäuser ausgewiesen, die zu den Top-Kliniken ihrer jeweiligen Größenklasse gehören. Doch was genau wurde ausgewertet? Eine Frage, die vermehrt bei der O|N-Leserschaft aufkam. Wir haben nachgefragt.

Datenbasis: Bewertungsportale und Qualitätsberichte

Von insgesamt 100 Punkten schneidet das Klinikum Fulda in der bereits erwähnten Kategorie mit einer Punktzahl von 75,3 ab. Für die Studie des F.A.Z.-Instituts und der wissenschaftlichen Begleitung durch die International School of Management (ISM) in Dortmund wurden deutschlandweit Daten von über 2.200 Krankenhäusern und deren Fachabteilungen zusammengetragen und systematisch ausgewertet. "Datenbasis für die Bewertung sind − eine Auswertung der aktuellsten verfügbaren Qualitätsberichte der Krankenhäuser mit Datenbestand 2018 − ein Social Listening und gezieltes Monitoring von Bewertungsportalen", heißt es im Methodenband.

Wesentliche Quelle: die Qualitätsberichte der Krankenhäuser

Krankenhäuser seien jedes Jahr dazu verpflichtet ihre Qualitätsberichte der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Diese informieren unter anderem über die "Qualifikationen der Mitarbeiter, das Leistungsspektrum des Krankenhauses, eine besondere Geräteausstattung, medizinisch-pflegerische oder nicht medizinische Angebote sowie die Qualität in 30 definierten Leistungsbereichen und die Häufigkeit von Komplikationen." Die jeweiligen Berichte können beim gemeinsamen Bundesausschuss online eingesehen werden unter https://www.g-ba-qualitaetsberichte.de/#/.

Social Listening

Erfahrungen während des Krankenhausaufenthaltes und daraus resultierende Meinungen von Patienten werden zusätzlich über ein gezieltes Screening von Bewertungsportalen und Patientenbefragungen zusammengetragen, wie der 'Weissen Liste' und 'Klinikbewertungen.de'. Dabei seien alle Daten im Februar 2020 von den Portalen abgerufen und im Anschluss daran mit den aus den Qualitätsberichten entnommenen Kliniknamen zusammengeführt worden. Teilweise basieren die Daten auf der "Aggregation mehrjähriger Bewertungen." Beispielsweise umfasst die Qualitätsdimensionen der 'Weissen Liste' im Einzelnen folgende Punkte: Weiterempfehlung durch Patienten, Zufriedenheit mit der ärztlichen Versorgung sowie mit der pflegerischen Betreuung und die Zufriedenheit in Bezug auf Organisation und Service.

Mehr zum Thema

17.06.2020"Beste Krankenhäuser Deutschlands": Klinikum erneut ausgezeichnet

Vollständige Auswertung: Alle Faktoren werden einbezogen

Die Säulen auf denen die Auswertung basiert. Screenshot: F.A.Z.-Studie, S. 20

Die komplette Auswertung erfolgt mit einem Gesamtblick auf das Krankenhaus. Das Berechnungsmodell beruht hierbei auf folgenden Säulen:

Wahrnehmung durch den Patienten: Hier fließen die Daten aus den zwei abgerufenen Portalen zu der Bewertungsdimension "Emotionale Bewertung" zusammen, die im Endergebnis 50 Prozent der Klinikbewertung ausmachen.

Im nächsten Schritt wurden die 16 einzelnen Qualitätsdimensionen der drei Portale zu vier Hauptkriterien verdichtet: Medizinische Versorgung, pflegerische Versorgung, Services und Kontrolle - diese werden unter dem Bewertungsbereich der "Sachlichen Bewertung" betrachtet.

Gesamtwert

Wie kommt man nun zum Endergebnis? Der Gesamtwert sei der Mittelwert aus emotionaler und sachlicher Bewertung. Im nächsten Schritt werde je nach Größenklasse des Krankenhauses der Wert normiert. Das bedeute, dass die Klinik mit der höchsten Punktzahl je Größenklasse den Wert 100 erhält und alle anderen Werte anteilig darauf umgerechnet werden. Der Punktwert lasse sich damit als "Prozent vom Besten" lesen. Universitätskliniken bilden nach dem gleichen Prinzip jedoch eine separate Auszeichnungskategorie, ebenso Rehabilitationszentren. (Maria Franco) +++