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Freitagabend im Fuldaer Bermuda-Dreieck - Fotos: Martin Engel

FULDA Manege frei!

Nach Corona-Ausbruch im Schöppchen - Ein Abend im Bermuda-Dreieck

19.07.20 - Nachdem sich im Fuldaer Schöppchen nachweislich fünf Personen mit dem Corona- Virus infizierten, geht das Nachtleben dennoch weiter. Die Menschen, die jetzt unterwegs sind, seien nach diesem Vorfall jedoch "ein wenig verständnisvoller", was erforderliche Maßnahmen betrifft, meint Gastronom Jochen Köhler.

"Es hätte überall passieren können"

Jochen Köhler, Betreiber der Altstadt und des Krokodils

"Was Andreas Muhl vom Schöppchen passiert ist, hätte uns alle treffen können." Die meisten Leute hätten sich zwar bereits vor dem Corona-Vorfall im Schöppchen an die geltenden Vorschriften gehalten, "es gab aber auch immer wieder welche, die keine Einsicht zeigten."

Erst vor Kurzem, erzählt Köhler noch immer wütend, seien fünf junge Männer auf einen seiner Mitarbeiter losgegangen. "Unser Laden war voll, niemand durfte mehr rein. Als mein Angestellter das der Gruppe sagte, haben sie ihn angegriffen und verprügelt." Jetzt, erklärt er, habe er Türsteher engagiert, die für Ordnung sorgen.

Manege frei!

Wie ein Zirkusdompteur, erzählt der Betreiber der "Altstadt" und des "Krokodils" im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS, fühle man sich aktuell als Gastwirt im eigenen Laden. "Du treibst die Gäste, die nach drei Bier plötzlich am Nachbartisch oder am Tresen stehen, wieder auf ihre Plätze und passt auf, dass der Abstand immer eingehalten wird." Auch Muhl vom Schöppchen, betont er, habe das immer wieder getan. "Ich habe es selbst gesehen, das kann sich mein Kollege also bestimmt nicht ankreiden lassen." Dass das Virus ausgerechnet in dieser Kneipe ausgebrochen ist, sei nichts als reiner Zufall. "Natürlich hoffen wir hier im Bermudadreieck alle, dass derjenige, der das Virus verbreitet hat, dies nicht grob fahrlässig tat."

Mit Halsschmerzen, Husten oder sonstigen Erkältungssymptomen feiern zu gehen, findet Köhler nicht in Ordnung. "Die Leute müssen begreifen, was für uns alle im Fall eines weiteren Lockdowns auf dem Spiel steht." Dabei sollte allerdings nicht nur der finanzielle Schaden, der bei vielen entstünde, bedacht werden. "Es ist ja schön, wenn jemand das Virus gut übersteht, es gibt aber eben auch andere, die eine Erkrankung nicht so einfach wegstecken könnten. An die muss man einfach auch denken."

Schwierige Situation

"Selbst aktuell ist es so, dass von uns Gastronomen kaum jemand überhaupt Geld verdient. Wir machen die Läden auf, um Kosten zu decken, aber auch, um den Menschen ein Stück weit Normalität zu schenken." Köhler hofft nun, dass der Corona-Ausbruch in unmittelbarer Nachbarschaft ein Weckruf ist. "Wir sind auf die Mithilfe der Leute angewiesen, um das machen zu können, was viele gerne wollen: Friedlich und entspannt Feiern." Das, so meint er, erfordere nicht nur die Einhaltung sämtlicher Vorschriften, sondern auch, dass alle Gäste die Kontaktzettel wahrheitsgemäß ausfüllten. Nur so könne man in Zeiten der Pandemie das Nachtleben auch weiterhin garantieren. (mr) +++


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