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Güterverkehr auf der Schiene: Die GDL-Ortsgruppe Bebra ist der Ansicht, dass die sogenannten Flüsterbremsen Probleme verursachen. - Archivfotos (4): O|N / Gerhard Manns

BEBRA "Übertriebener Aktionismus"

GDL warnt vor Bumerangeffekt: Ist die Flüsterbremse eine Lärmquelle?

31.07.20 - Vor übertriebenem Aktionismus der Bundesregierung in Sachen Schienengüterverkehr mahnt die Ortsgruppe Bebra der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL). "Obwohl Corona derzeit das bestimmende Thema ist, dreht sich die Erde weiter – und mit ihr auch der Klimawandel, an dem der Transport von Waren und Gütern einen erheblichen Anteil hat. Mit lärmmindernden Maßnahmen an Gebäuden, Strecken, Gleisen und Fahrzeugen wurde in den letzten Jahren viel erreicht. Doch ein Baustein könnte sich dabei zum Bumerang entwickeln", erläutert Patrick Rehn, Mitglied des Ortsgruppen-Vorstandes.

Lärm-Messstation zwischen Bebra und Bad Hersfeld. Foto: Steven Kunz

Stein des Anstoßes seien dabei die sogenannten Flachstellen, die man sich ähnlich wie einen Bremsplatten bei einem Autoreifen vorstellen müsse: Das Rad oder die Achse, die sich selbst bei stärksten Bremsungen immer noch leicht drehen sollten, blockieren. Durch das Schleifen von Stahl auf Stahl entstehe eine Flachstelle, die unterschiedlich lang und tief sein könne. Resultate seien teilweise laut polternde, klopfende oder schlagende Geräusche bei der Vorbeifahrt eines Zuges.

Flüsterbremsen machen Probleme

Patrick Rehn: "Dieses Phänomen gibt es seit Beginn des Eisenbahnwesens, doch in den letzten Jahren hat die Zahl dieser zusätzlichen Lärmquellen leider zugenommen. Ursache hierfür sind die sogenannten neuen Flüsterbremsen, die aus speziellen Kunststoffen bestehen und im Vergleich zu den alten Stahlbremsklötzen die Lauffläche des Rades nicht mehr aufrauen. Diese bleibt also glatt, wodurch sich das Rollgeräusch erheblich reduziert. Bei starken oder Bremsungen unter ungünstigen Witterungsumständen, kommt es nun allerdings leider öfter zu einem Blockieren der Räder. Ein weiterer Nachteil: Während ein Bremsklotz aus Stahl bei einer Bremsung in der Lage war, eventuelle Materialauftragungen durch die Drehbewegung des Rades zu beseitigen, können dies die neuen Bremssohlen in dieser Form nicht mehr."

Der Verband Deutsche Schienenhilfe habe zu Recht gefordert, Flachstellen als Ordnungswidrigkeit anzuerkennen. "Aus unserer Sicht ist es notwendig, ein Netz von Überwachungs- und Messtellen aufzubauen, das in der Lage ist, die Lärmbelastung eines Zuges nicht nur zu erfassen, sondern eventuelle "Übeltäter" gleich zu identifizieren", fordert Rehn. Um dies zu bewerkstelligen, könnten die bereits bestehenden Lärmmessstellen mit entsprechenden Kameraelementen ausgestattet werden. (pm / sh) +++


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