"Schau, Diane, Glover ist hier" – Der Kopf des Geliebten auf dem Nachttisch

05.08.20 - Es war ein Kriminalfall, der weltweit für Aufsehen sorgte und die Domstadt sogar in die Schlagzeilen großer internationaler Zeitungen wie der "Washington Post" brachte: "Schau, Diane, Glover ist hier. Er wird jede Nacht bei dir schlafen, aber du wirst nachts nicht schlafen." 7. Dezember 1993: Es ist Dienstag, ein kalter Winternachmittag in Fulda. Der 26-jährige US-Soldat Stephen Schap hat vor ein paar Tagen erfahren, dass ihn seine Frau verlassen will.

Schap vermutet, dass Diane einen Liebhaber hat. Erst leugnet die Gattin, bis sie aufgrund einer medizinischen Notwendigkeit ins Herz-Jesu-Krankenhaus in Fulda eingeliefert wird. "Probleme in der Schwangerschaft" lautet die Diagnose. Da Schap zeugungsunfähig ist, liegt der Beweis für den Sergeant nun auf der Hand. Diane gesteht.

Durch einen Zufall erfährt Schap am 7. Dezember 1993 die Identität seines Nebenbuhlers: Es ist sein Freund und Kollege Gregory Glover. Auf dem Gelände des Stützpunktes der US-Armee in Sickels kauft Schap ein Messer. Er macht sich auf die Suche nach Glover und findet ihn in einer Telefonzelle auf dem US-Armee Stützpunkt in Sickels. Glover ist gerade dabei, mit Diane zu telefonieren. "Shit, your husband!", werden die letzten Worte Glovers sein.

15 Mal sticht der Betrogene auf seinen Konkurrenten ein, trennt danach dessen Kopf ab. In einer Baumwolltragetasche mit der Aufschrift "Head" verstaut er Glovers Haupt und macht sich auf den Weg zu seiner Frau ins Krankenhaus.

Symbolbild: Pixabay

Dort angekommen, betritt der blutverschmierte Schap erst ein falsches Patientenzimmer, danach lässt er im Flur der medizinischen Einrichtung die Tasche fallen, der Kopf rollt heraus. Als er Diane findet, stellt er das abgetrennte Körperteil neben sie auf den Nachttisch. "Schau, Diane, Glover ist hier. Er wird jede Nacht bei dir schlafen, aber du wirst nachts nicht schlafen", sagt er, und zwingt seine Frau, das Mitgebrachte anzusehen. Als Ärzte herbeieilen, weigert sich Schap, den Kopf entfernen zu lassen oder zu verdecken. Seine Frau habe ihn schließlich gedemütigt, gibt er einem Mediziner Auskunft. Der eintreffenden Polizei leistet der US-Soldat keinen Widerstand und lässt sich festnehmen.

In Hanau wird Schap vor dem US-Militär-Gericht zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt und nach Fort Leavenforth in Kansas gebracht. Später wird das Urteil in 45 Jahre Haft umgewandelt. (mr) +++