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FULDA "Besonders erfreulicher Anlass"

Verkehrsminister mit Scheck: 3,3 Mio Euro für Nahmobilität und ÖPNV

05.08.20 - Der hessische Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir fühlte sich im "Grünen Zimmer" des Fuldaer Stadtschlosses am Dienstag sichtlich wohl, was nicht nur an dessen Farblichkeit lag, sondern an dem "besonders erfreulichen Anlass", der ihn in die Barockstadt gebracht hatte: Er übergab Zuwendungsbescheide in der beachtlichen Gesamtsumme von 3,3 Mio Euro zur Verbesserung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) sowie des Fuß- und Radverkehrs. OB Heiko Wingenfeld und Stadtbaurat Daniel Schreiner strahlten.

In der Dyba-Alle konnten die Verbesserungen für die Busfahrgäste schon in Augenschein ...Fotos: Carina Jirsch

Anlass zur Freude für Oberbürgermeister Heiko Wingenfeld: Zuwendungsbescheide ...

Der Minister berichtete, dass er während seines Amtes immer wieder mal auf Verwunderung stoße, wenn es wie im heutigen Fall um größere finanzielle Zuwendungen ausschließlich für Fußgänger und Radfahrer ginge - und eben mal nicht um das omnipräsente Auto. Dabei sei auch jeder noch so passionierte Autofahrer auch mal Fußgänger und die Zweiradbranche erlebe derzeit - auch wegen Corona - einen beispiellosen Aufschwung. 23 Millionen werden hessenweit für solche Planungen und Ausbaumaßnahmen ausgegeben - eine sinnvolle Zukunfstinvestition. Dass ausgerechnet Fulda den größten Batzen dieser Fördermittel bekommt, liege an der frühzeitigen und aktiven Planungsarbeit, die hier schon in den 90er Jahren begonnen habe. "Wir können nur dann etwas finanzieren, wenn die Kommunen gut geplant und projektiert haben", bilanzierte der Minister und lobte die zielführenden Aktivitäten in Fulda. Schon elf solcher Ausbaumaßnahmen seien von der Landesregierung seit 2014 finanziell unterstützt worden.

"Die Verkehrswende gelingt nur mit einem attraktiven öffentlichen Nahverkehr sowie guten und sicheren Fuß- und Radwegen. Zugleich kann die Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs sowie der Nahmobilität nur gemeinsam mit den Städten und Gemeinden umgesetzt werden", erklärte Al-Wazir. "Neue Infrastruktur wie der Bau von Radwegen oder der Umbau von Haltestellen ist für die Kommunen häufig mit großen Anstrengungen und Herausforderungen verbunden. Darum unterstützen wir bei der Finanzierung des barrierefreien Umbaus sowie bei neuen Fuß- und Radwegen. Und gerade in Zeiten der Corona-Pandemie und deren wirtschaftlichen Auswirkungen ist es wichtig, dass Land und Kommunen weiter investieren und damit nicht nur die Lebensqualität der Menschen verbessern, sondern auch die Wirtschaft ankurbeln."

Die beiden CDU-MdB Markus Meysner und Thomas Hering

Stadtbaurat Daniel Schreiner

Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld erklärte, mit dem Wachstum Fuldas wüchsen auch die verkehrlichen Herausforderungen. "Daher sind für uns die Weiterentwicklung des öffentlichen Nahverkehrs sowie der Radwege-Ausbau zentrale Zukunftsaufgaben. Mithilfe der Fördermittel des Landes Hessen werden wir unser Radwegenetz in die Region erweitern können und mit der Fahrradbrücke "Rosenau" eine verbesserte Anbindung an die Fulda-Aue schaffen. 13 weitere Stadtbushaltestellen werden bis Ende des kommenden Jahres barrierefrei ausgebaut."

Weitere Bushaltestellen in Fulda barrierefrei

Magistratspressesprecherin Monika Kowoll-Ferger

Bürgermeister Dag Wehner

Bauausschussvorsitzender Walter Krah mit dem Minister

Rund 1,3 Mio. Euro fließen in den barrierefreien Um- und Ausbau von weiteren 13 Stadtbushaltestellen mit insgesamt 25 Haltepunkten. Die Gesamtausgaben für dieses Projekt belaufen sich auf 1,9 Mio. Euro. Künftig erleichtern taktile Leitelemente im Bodenbelag sowie 22 Zentimeter hohe Spezialbordsteine seh- und gehbehinderten Fahrgästen die Orientierung und den Einstieg in die Niederflurfahrzeuge. Haltebuchten werden zurückgebaut, damit die Busse parallel und nah an den Bordstein heranfahren können. Übergangsstellen für Fußgänger erhalten abgesenkte Bordsteine und ebenfalls tastbare Bodenindikatoren. Die Haltestellen werden größtenteils mit neuen Unterständen sowie Anschlüssen für digitale Anzeigetafeln ausgestattet, die im nächsten Jahr installiert werden sollen. "Zu einer attraktiven Fahrt in Bus und Bahn gehören nicht nur ein guter Fahrplan und moderne Fahrzeuge, sondern auch, dass die Fahrt barrierefrei und angenehm an der Haltestelle beginnt und endet", sagte Al-Wazir. Die Bauarbeiten beginnen voraussichtlich im August 2020 und sollen im Oktober 2021 abgeschlossen sein.

Rad- und Gehweg in der Fuldaaue getrennt

Grünen MdB Silvia Brünnel

Rund zwei Mio. Euro werden für den Bau getrennter Rad- und Gehwege sowie einer Fahrradbrücke in der Fuldaaue bereitgestellt. Die Gesamtausgaben betragen drei Mio. Euro. Im beliebten Naherholungsgebiet nahe der Innenstadt, den Fuldaauen, verlaufen die hessischen Radfernrouten R1, R2 und R3. Die drei Meter breiten Geh- und Radwege werden auch von zahlreichen Fußgängern, Joggern und Skatern genutzt – daraus ergeben sich häufig Konfliktsituationen. Aus diesem Grund soll es auf dem rund 1,4 Kilometer langen Streckenabschnitt zwischen Bürgergarten und Johannisstraße künftig getrennte Wege geben: einen 2,5 Meter breiten mit Betonsteinpflaster für die Fußgänger und einen 3 Meter breiten mit Asphaltdecke für die Radfahrer.

Stadträtin Christa Joa-Sporer

Auch beim Überqueren der Fulda werden sich Fußgänger und Radfahrer nicht mehr in die Quere kommen: Durch den Neubau der Fahrradbrücke "Rosenau" wird die bestehende Holzbrücke am Rosenbad den Fußgängern vorbehalten sein. "Durch die Umbaumaßnahme wird eine eigenständige Infrastruktur für den Radverkehr errichtet", freute sich Al-Wazir. "Davon wird nicht nur der Alltagsradverkehr profitieren, sondern auch der Fahrradtourismus in der Region." Die Baumaßnahmen haben bereits begonnen und sollen im November abgeschlossen sein. Sie erfolgen unter Vollsperrung in drei Abschnitten: Bürgergarten – Bardostraße, Fahrradbrücke sowie Bardostraße – Johannisstraße.(ci)+++

Ein Fulda-Bildband und Honig von den Stadtbienen gab es zum Dank


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