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Nach der Übergabe wurde dem Petersberger Display direkt ein Besuch abgestattet. (v.l) Klaus Fraatz (2. Vorsitzender der Kreisverkehrswacht Fulda), Julian König (Leiter Ordnungsamt Petersberg), Carsten Froß (Bürgermeister Petersberg), Gerhard Brink (Vizepräsident der Landesverkehrswacht Hessen e. V.), Mario Dänner (Bürgermeister Tann), Wolfgang Herda (ADAC), Erhard Auth (Erster Beigeordneter Flieden) und Peter Kirchner (Bürgermeister Ehrenberg) - Fotos: Michelle Kedmenec

PETERSBERG Dialog-Displays überreicht

Ein lächelnder Smiley für mehr Verkehrssicherheit: "Sie lernen durch Belohnung"

05.08.20 - "Die Zeiten, in denen man einfach nur ein Verkehrsschild mit Tempolimit 30 aufhängt, sind eindeutig vorbei. Heute muss man da schon mehr tun", erklärt Petersbergs Bürgermeister Carsten Froß am Dienstagvormittag im Rathaus. Im vergangenen Jahr wurden rund 450 Kinder auf ihrem Schulweg verletzt. Man müsse sich auf die Kinder einstellen und nicht umgekehrt. Aus diesem Grund wurden auch in diesem Jahr wieder sogenannte Dialog-Displays vom hessischen Verkehrsministerium verlost. Sie werden an bekannten Gefahrenstellen installiert und weisen die Autofahrer mit einem lächelnden oder einem traurigen Gesicht auf ihre Fahrtgeschwindigkeit hin. Aus dem Landkreis Fulda erhielten in diesem Jahr die Gemeinden Flieden, Ehrenberg, Petersberg und die Stadt Tann jeweils eins der 2.800 Euro teuren Dialog-Displays.

Die Gemeinde Petersberg besitzt bereits ein Dialog-Display. Dieses wurde vor vielen Jahren selbst angeschafft. Laut Bürgermeister Froß ist es aber keinesfalls mit dem technischen Standard der neuen Displays vergleichbar. Bei den Petersbergern kommt dieses gut an. Viele von ihnen rufen beim Ordnungsamt an und schlagen vor, die Verkehrsmaßnahme auch einmal in ihrer Straße zu installieren. Das Petersberger Ordnungsamt führt laut dem Bürgermeister sogar eine Warteliste. 

Bürgermeister Carsten Froß begrüßt alle Beteiligten im Rathaus.

Gerhard Brink infomiert über die Vorteile der Dialog-Displays.

Verhaltensänderungen durch ein Belohnungssystem

Eines der vier neuen Dialog-Displays wurde direkt an der KITA Rauschenberg getestet. In der 30er Zone zeigte der Smiley seine verschiedenen Gemütszustände. Bald dann hoffentlich nur noch ein Lächeln. Wolfgang Herda vom ADAC erklärt den Effekt der besonderen Displays: "Jedes Jahr passieren innerorts in Deutschland 200.000 Unfälle mit Verletzten. Die wenigsten Menschen ändern ihr Verhalten. Die Displays haben einen wissenschaftlich nachgewiesenen Einfluss auf die Fahrer, denn diese werden emotional angesprochen und ihr Fahrverhalten wird beurteilt. Statt mit der herkömmlichen Strafe, wie bei einer Radarkontrolle, zu arbeiten kommt hier ein anderes System zum Einsatz. Die Leute lernen durch Belohnung".

"Es ist unser Ziel mit den Bürgern in Dialog zu treten. Wir kommunizieren mit ihnen und das funktioniert sehr gut. Untersuchungen zeigen, dass 50 Prozent der Fahrer in Straßen mit einem Dialog-Display ihre Geschwindigkeit reduzieren", so Gerhard Brink von der Landesverkehrswacht. "Die Geschwindigkeitsreduktion liegt hierbei dann im Schnitt zwischen 4 und 5 km/h", ergänzt Wolfgang Herda vom ADAC. Meist würden die Fahrer zwei bis drei Mal am Display vorbeifahren und ihre Geschwindigkeit reduzieren, beim nächsten Mal wäre diese dann direkt angepasst.

Hier wurde das Tempolimit eingehalten.

Hier ist Vorsicht geboten, denn an der KITA Rauschenberg sind viele kleine Verkehrsteilnehmer ...

Hier wurde zu schnell gefahren. Ab 31 km/h erhalten die Fahrer einen traurigen Smiley. ...

Ein positiver Nebeneffekt für die Kommunen besteht auch darin, dass die Displays das Verkehrsgeschehen aufzeichnen. Dies erfolgt ganz ohne Bild- oder Videoaufnahmen. Es werde lediglich gespeichert, wie viele Fahrzeuge zu schnell waren und wie viele sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung gehalten haben. Laut Tanns Bürgermeister Mario Dänner ein wirksames Instrument, um über zukünftige Verkehrsmaßnahmen zu entscheiden.

Die Deutsche Verkehrswacht Hessen e. V. und der ADAC unterstützen das hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung bei der Aktion für mehr Verkehrssicherheit rund um Grundschulen und Kindergärten. Seit dem Jahr 2017 wurden bereits zum vierten Mal Dialog-Displays an hessische Kommunen verlost. Von den 23 Fuldaer Kommunen sind seit dem 17 im Lostopf, 10 haben bereits ein Display erhalten. In den kommenden Jahren werden hoffentlich noch einige folgen. (Michelle Kedmenec) +++


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