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Was verbirgt sich im Konrad-Zuse-Museum in Hünfeld? - Collage: O|N

HÜNFELD Was verbirgt sich im Konrad-Zuse-Museum? (2)

Ein Stück Geschichte: das "Hünfelder Stadtgespräch"

21.09.20 - In den osthessischen Museen verbergen sich unzählige Schätze aus verschiedenen Epochen. Manche sind in den Ausstellungen präsent, andere sind in den Depots verstaut. Doch welche Exponate stechen durch ihre Eigenheit und Hintergrundgeschichte heraus? Die nächste Station führt O|N ins Konrad-Zuse-Museum nach Hünfeld (Landkreis Fulda). Was hat es mit einem Stereoskop, einem Lochstreifenlocher und dem "Hünfelder Stadtgespräch" auf sich?

Museumsleiterin Ute Schneider.

Durchblick mit 3D-Effekt 

In der heutigen Zeit keine Besonderheit mehr: der 3D-Effekt. Inzwischen gibt es so einige Varianten mit Spezialeffekten wie 5D oder XD. Museumsleiterin Ute Schneider greift ein Exponat aus der Abteilung "Bürgerliches Wohnen" auf: ein altes Stereoskop, datiert auf das Jahr 1894. 

"Dieses Exemplar wurde von Marianne Wankel aus Hünfeld gekauft. Der Clou ist eben der 3D-Effekt." Hier wurden optische Effekte technisch wiederholbar umgesetzt. Mit dabei: unterschiedliche Bilderkarten, die auf die Holzkonstruktion gesteckt werden und beim Betrachten durch die "Brille" einen Tiefeneindruck gewinnen. Weitere Erläuterungen sind auf Deutsch und Englisch ergänzt. "Es sind Motive zu sehen wie Landschaften, Städteansichten, Zoobesuche, Familienszenen oder Porträts." Ganze Sammlerserien konnten dadurch entstehen. Familie Wankel sei sehr bildungsbewusst gewesen. "Es könnte auch als Unterrichtserweiterung und Ersatz für Bildungsreisen gedient haben", so Schneider."

Ein altes Stereoskop.

Verschiedene Motive


Debugging für die Hosentasche

Der Lochstreifenlocher - kompakt zum Mitnehmen.

Im Konrad-Zuse-Museum gibt es einige bis zu einer Tonne schwere Rechner vom Ingenieur und "Vater des Computers" Konrad Zuse (1910-1995) zu entdecken. "Es existieren auch kleine sehr wichtige Teile, die den Rechenalltag mit den Maschinen erleichtern. Datenträger sind bei den Zuse-Maschinen stets Lochstreifen mit 5er-Lochung." Fehler oder kürzere Programmsequenzen wurden per Hand mit einem entsprechenden Locher gestanzt. Schneider zückt einen portablen Lochstreifenlocher für die Hosentasche. "Für den Servicetechniker, der viel unterwegs gewesen ist, war es natürlich praktisch." 

Ehemaliger Tabakwarenladen am Fuldaer Berg: Im Sortiment punktete eine Rarität

Das "Hünfelder Stadtgespräch" gab es am Fuldaer Berg zu erwerben.

Ein einfaches kleines Holzkästchen mit der Aufschrift "Hünfelder Stadtgespräch" deutet auf ein Stück regionale Geschichte hin. Im 1923 gegründeten Tabaklädchen am Fuldaer Berg konnten Kunden diese spezielle Sorte erwerben. Für nur 9,50 D-Mark gab es 50 Zigarren. "Es galt als Rarität und wurde nur in diesem Geschäft verkauft", so Schneider. Auch wurden Päckchen über die deutschen Grenzen hinaus versandt.

Insgesamt sei das Sortiment bunt gemischt gewesen - von Pfeifen bis Tabak wurde jeder Kunde fündig. Else Witzel war langjährige Inhaberin. "Der Laden zeichnete sich durch seine familiäre Atmosphäre aus. Es war ein Ort des Austausches", erklärt Schneider. Zum 31. Dezember 1996 schloss der Tabakwarenladen in der Hünfelder Innnenstadt. (Maria Franco) +++

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