Schaufenster für Region und heimische Produkte: regio'markt zieht Bilanz

03.09.20 - Im regio'markt-Zelt auf der Pauluspromenade kommen noch bis Sonntag auf 200 Quadratmetern 290 Produkte von insgesamt 53 Lieferanten aus der Region unter. Für Einheimische und Auswärtige ist so ein Schaufenster regionalen Wirtschaftens entstanden, das in Zukunft auch dauerhaft verfügbar sein soll.

Am Mittwochabend gewährten die Verantwortlichen Mitgliedern des Marketing-Netzwerks Region Fulda einen Blick hinter die Kulissen des Regionalladens sowie einen Einblick in die Vermarktung heimischer Produkte und Lebensmittel. "Im Zelt wurden rund 1.100 Euro Umsatz pro Tag gemacht - das wäre für eine rein kommerzielle Nutzung zu wenig, aber als Wirtschaftsförderungsmaßnahme, die Lebensqualität in der Region aufzeigt, hat sich der Regionalladen bewährt. Auch als Testmarkt für Lieferantenbeziehungen hat er wertvolle Daten gebracht", erklärt Roland Frormann von der Region Fulda GmbH, welche den regio'markt finanziert. Bereits zum dritten Mal, nach der Grillmesse 2018 und den Genusswochen 2019, kommt das Zelt zum Einsatz. Coronabedingt dürfen nur 20 Besucher gleichzeitig rein, ein Wachdienst sorgt zusätzlich für die Einhaltung der Hygieneregeln.

regio'markt-Zelt auf der Pauluspromenade

Auf 200 Quadratmetern werden noch bis Sonntag regionale Spezialitäten geboten ...

Mitglieder des Marketingnetzwerks Fulda waren gekommen, um sich die Vermarktungsstrategien ...

Roland Frormann (Region Fulda)

53 Lieferanten und 290 Produkte werden im regio'markt-Zelt geboten

Der Reinerlös der Verkäufe geht im Regionalladen direkt an die Lieferanten, für die erklärungsbedürftigen Produkte von Lebensmitteln bis zu kunsthandwerklichen Produkten haben sich ungewöhnliche Beraterinnen gefunden: "Wir hatten im letzten Jahr die Produzenten mit eigenen Ständen im Zelt. Das lässt sich aber auf Dauer nicht finanzieren - wer kann schon für sechs oder sieben Wochen Mitarbeiter abstellen? Deswegen haben wir Frauen angesprochen, die sich als Stadtführerinnen in Stadt und Landkreis auskennen. Die haben Schulungen bekommen und können so gleich noch ihr Wissen über Land und Leute einfließen lassen", erklärt Regionalmanager Christoph Burkard. Vor drei Jahren habe man zum ersten Mal überlegt, wie man in einem Regionalitätskonzept die Stadt Fulda mit der umliegenden Rhön verbinden könne. "Klassisch ist die Region Fulda hauptsächlich der Landkreis, aber historisch geht das Gebiet bis nach Bad Brückenau und Hammelburg. Instinktiv würde man im Vogelsberg auch Schlitz dazuzählen. So haben wir auch die Produkte im Regionalladen ausgewählt: Wein aus Hammelburg, Brände aus Schlitz, aber auch eine Hutmacherin aus Bayern, ein Holzbildhauer aus Burghaun, Seifen aus Hosenfeld. Viele Partner kommen von der 2018 ins Leben gerufenen Initiative 'wertfoll'", so Frormann.

Als Herausforderung für die kleinen Betriebe vor Ort stellte sich die Logistik dar: Der RegioPoint Fulda, die Reinholz Kaffeerösterei, die Schlitzer Destillerie und andere konnten selber in die Pauluspromenade liefern, für die restlichen hat Biobauer Christoph Jestädt aus Niederrode Einkauf und Lieferung übernommen. Direkt anschließend erstreckt sich das Genusszelt der Gastronomen, das 150 Gästen Platz bietet. Zusammen entsteht ein Ensemble, das die Kulisse der Pauluspromenade nutzt, um Regionalität charmant zu inszenieren. "Es gehört natürlich auch viel politischer Willen dazu, die Pauluspromenade sechs bis sieben Wochen für den Verkehr zu sperren, auch wenn Sommerferien sind. Wir haben aber von der Stadt Fulda viel Unterstützung erhalten, gerade weil in der jetzigen Zeit eine solche Veranstaltung Leben in die Innenstadt bringt und auch eine schöne Visitenkarte darstellt", erklärt Burkard. Weil sich der Regionalmarkt bewährt habe, werde zudem über eine dauerhafte Präsenz nachgedacht. (mau) +++