Sanierung des Hönebach-Tunnels: Sperrung dauert einen Monat

04.09.20 - Weitreichende Einschränkungen im Bahnverkehr im östlichen Teil des Landkreises Hersfeld-Rotenburg: Aufgrund der Sperrung des Hönebach-Tunnels kommt es im Nah- und Fernverkehr in den nächsten Tagen zu erheblichen Behinderungen. Denn bei den Baumaßnahmen werden die Gleise und der Schotter im Tunnel saniert. Die Arbeiten am Tunnel in Wildeck-Hönebach beginnen am 25. September. 

"Durch die Tunnelsperrung kommt es bei der Linie RB6 zwischen Bebra und Gerstungen in Richtung Eisenach zu einer Unterbrechung des Linienweges im Abschnitt Bebra – Gerstungen. Zwischen Gerstungen und Eisenach fahren die Züge anders als im Fahrplan ausgewiesen, ein Schienenersatzverkehr wird dann eingerichtet", erklärt die Pressestelle des Nordhessischen Verkehrsbundes (NVV). Durch den Schienenersatzverkehr komme es zu einer Fahrzeitverlängerung von bis zu 20 Minuten. "Der Schienenersatzverkehr hält an folgenden Haltestellen: Bebra Busbahnhof, Ronshausen Bürgermeisteramt, Wildeck-Hönebach Raifeisenbank, Wildeck-Bosserode Bahnhof, Wildeck-Obersuhl Bahnhof und am Gerstunger Bahnhof", so die Pressestelle weiter.

Durch die Sperrung des Tunnels sind vor allem die Schulen betroffen. Schüler müssen vermehrt mit Bussen in die Schule gebracht werden - gerade in Corona-Zeiten ein schwieriges Unterfangen: "Der Mindestabstand von 1,5 Metern gilt laut Verordnung des Landes Hessen im ÖPNV nicht. Insbesondere zum Schuljahresbeginn, aber auch darüber hinaus, wird es zeitweise zu Situationen kommen, in denen Schülerinnen und Schüler die Mindestabstände in den Bussen und Bahnen wegen einer hohen Anzahl zu befördernder Personen nicht einhalten können", erklärt der NVV auf O|N-Anfrage.

"Umso wichtiger ist hier das Tragen der Masken, zu dem die Fahrgäste per Verordnung verpflichtet sind. Außerdem haben die Verkehrsunternehmen einige Maßnahmen umgesetzt, um das Infektionsrisiko weiter zu reduzieren", so die Pressestelle weiter. Dazu gehöre die regelmäßige Fahrzeugdesinfektion, dass an jeder Haltestelle alle Türen geöffnet werden sollen, um eine gute Durchlüftung zu erzielen, wenn dies nicht bereits durch die Klimaanlage erfolgt sei. Des Weiteren gebe es die Aufforderung an die Fahrgäste, Masken zu tragen, die mithilfe von Durchsagen in den Fahrzeugen und durch Plakate kommuniziert werde.

Zeitpunkt gut gewählt

Grafik: Deutsche Bahn

Doch nicht nur der Nahverkehr ist betroffen: "Der ICE-Verkehr zwischen Leipzig/Erfurt–Frankfurt am Main wird auf einen Zweistundentakt reduziert und umgeleitet. Die Fahrzeit verlängert sich wegen der Umleitung um rund 60 Minuten. Außerdem beginnen und enden die ICE-Züge in Frankfurt Hbf, statt weiter nach Frankfurt Flughafen, Mainz und Wiesbaden zu fahren. Die IC-Züge auf der Strecke Gera–Jena–Weimar–Erfurt–Eisenach–Kassel–Paderborn–Düsseldorf fahren nur östlich von Eisenach sowie westlich von Kassel. Reisende zwischen Erfurt und Kassel/Nordrhein-Westfalen können alternativ den Nahverkehr nutzen", erklärt die Deutsche Bahn auf O|N-Anfrage. Das betrifft gerade viele Pendler, die zum Beispiel im östlichen Teil des Landkreises Hersfeld-Rotenburg wohnen und im Rhein-Main-Gebiet arbeiten.

Die Sanierungsarbeiten sollen am 30. Oktober beendet sein. Zu den Kosten der Maßnahme wurden bisher noch keine Angaben gemacht. (Kevin Kunze)+++