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Dirk Voortmann, Leiter der Jugendherberge in Fulda - Fotos: Moritz Pappert

FULDA "Irgendwann wird es auch für uns eng"

Die Betten bleiben leer: Jugendherbergen hart von der Krise getroffen

09.09.20 - Die hessischen Jugendherbergen wurden von der Corona-Krise hart getroffen. Schon jetzt ist klar: Die Häuser in Gießen, Weilburg sowie im südhessischen Zwingenberg müssen schließen - der finanzielle Druck ist zu hoch. Doch auch die anderen Häuser sehen die Situation kritisch. Die Klassenfahrten fehlen, die Belegungen sind dramatisch zurückgegangen und ein Ende ist nicht in Sicht.

Knut Stolle, Sprecher des Landesverbandes des Deutschen Jugendherbergswerkes, erwartet laut hessenschau.de für das Jahr 2020 nur noch rund 150.000 Übernachtungen. Im letzten Jahr waren es noch 620.000 Übernachtungen. Außerdem erwartet er drastische Umsatzeinbrüche: von 24 Millionen Euro im vergangenen auf nur noch rund fünf Millionen Euro in diesem Jahr.

Auch in der Jugendherberge in Fulda sieht es nicht besser aus. Nach dem Lockdown im März rollte eine Storno-Welle auf Dirk Voortmann, dem Leiter der Fuldaer Jugendherberge zu. "In diesem Jahr haben wir bereits 21.000 Übernachtungen weniger als sonst. Im Durchschnitt sind es 34.000 Übernachtungen pro Jahr", so Voortmann gegenüber OSTHESSEN|NEWS. Erst nach dem 15. Mai ging es langsam wieder aufwärts. Das Gruppengeschäft wie Schulklassen ist jedoch weiterhin komplett weggebrochen. Auch die 13 Mitarbeiter musste er alle in Kurzarbeit schicken. Hinzu kommen zehn Mini-Jobber, die derzeit keine Arbeit haben.

"Wir laufen derzeit auf Minimalbetrieb und schauen, dass wir für Buchungen für 2021 erreichbar sind. Für nächstes Jahr sieht es noch gut aus. Wir hoffen, dass die Klassenfahrten ab Februar wieder möglich sind, denn die Herbergen leben vom Gruppengeschäft", sagt Dirk Voortmann. Das Problem sei laut dem Leiter: Sobald die Menschen von steigenden Zahlen hören, werden sie vorsichtig und stornieren. "Aktuell haben wir hier zehn Gäste. Normalerweise würden hier jetzt 150 Kinder sein." Die Jugendherberge in Fulda hat 174 Betten, verteilt auf 45 Zimmer.

Auch wenn es für 2021 noch gut aussieht, eine zweite Welle wäre fatal. "Wir hoffen, dass keine weiteren Maßnahmen kommen, denn irgendwann wird es auch für uns eng. Alles hängt vom nächsten Jahr ab", sagt der Leiter der Jugendherberge mit der größten Auslastung in Hessen. (Moritz Pappert) +++


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