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Michael Konow, Hauptgeschäftsführer der IHK Fulda - Fotos: Marius Auth

FULDA Interview mit Michael Konow

IHK-Wirtschaftstag 2020: "Nachhaltigkeit liegt in der DNA des Mittelstands"

11.09.20 - Der IHK-Wirtschaftstag 2020 am Freitag steht unter besonderen Vorzeichen: Aufgrund der Corona-Hygienebestimmungen wird das Programm in der Orangerie live ins Morgensternhaus und in den Azubikampus pings gestreamt. Referenten aus Wirtschaft und Politik sollen den regionalen Unternehmern das Thema Nachhaltigkeit nahebringen. Die liegt ohnehin in der DNA des Mittelstands, meint IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Konow.

Neu in diesem Jahr: Coronabedingt werden gleich drei Örtlichkeiten bespielt ...

Aufgrund der Hygienebestimmungen wird das Programm an zwei weitere Örtlichkeiten ...

Franziska Hannig stellt aus recycelten Fischernetzen Bademode her - und wird in der Podiumsdiskussion am Wirtschaftstag ihr Geschäftsmodell vorstellen. "Das klingt natürlich klischeehaft - und der Begriff 'Nachhaltigkeit' wird auch von vielen Menschen hauptsächlich mit Natur und Umwelt in Verbindung gebracht. Ursprünglich kommt das Konzept aus der Fortwirtschaft: Der sächsische Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz forderte bereits 1713, dass in einem Wald immer nur so viel Holz geschlagen werden soll, wie durch planmäßige Aufforstung auch wieder nachwachsen kann. Heute versteht man darunter den Dreiklang von Ökonomie, Ökologie und Sozialem. Auch für die mittelständische Wirtschaft ist das eine der wesentlichen Herausforderungen der Zukunft. Ein grundsätzliches Problem unseres Wirtschaftssystems ist, dass der Preis des Produkts nicht notwendigerweise den Ressourcenverbrauch widerspiegelt. In einem nachhaltigen System würde der Preis mit den verbrauchten Ressourcen steigen. Natürlich wird man mit steigenden Kosten keinen Unternehmer überzeugen: Da soll die Energieeffizienz vor allem Geld sparen", erklärt Konow. 

In der Orangerie wird die Veranstaltung stattfinden

Azubikampus pings

Morgensternhaus


Staatliche Förderung und Anreize sieht der Diplomkaufmann als sinnvoll für den Paradigmenwechsel: "Deutschland ist Automobilnation. Wir haben den Verbrennungsmotor bis zur Perfektion entwickelt. In anderen Bereichen liegen wir inzwischen hinten - in Sachen Elektromobilität ist uns China überlegen. In Liyang, der Partnerstadt des Landkreises Fulda, befindet sich die zweitgrößte Produktionsstätte von CATL, die Elektroauto-Batterien herstellen. Innerhalb kurzer Zeit haben sich da die Marktbedingungen verändert - nicht nur hin zu Elektromobilität, sondern damit auch zur Nachhaltigkeit. Wir müssen uns aber auch grundsätzlich Gedanken machen, was passiert, wenn das Schmiermittel der Wirtschaft, das Öl, ausgeht. Dazu kommen externe Effekte wie der Klimawandel - das zeigt die Dringlichkeit ganz gut auf."

Die soziale Komponente des Nachhaltigkeits-Dreiklangs ist für Konow in der regionalen Wirtschaft ohnehin gut ausgeprägt: "Nachhaltigkeit liegt in der DNA des Mittelstands. Das Prinzip des ehrbaren Kaufmanns ist fest verankert, gerade in Familienunternehmen. In Zeiten des Fachkräftemangels bekommt die nachhaltige Unternehmenskultur zusätzlich eine große Bedeutung. Soziale Verantwortung gegenüber den eigenen Mitarbeitern hat eine lange Tradition. Wir haben im Landkreis viele Unternehmen, deren Mitarbeiter ihr ganzes Arbeitsleben in einem Betrieb arbeiten. Das zeugt von Zufriedenheit. Nicht aufbauen und verticken, sondern langfristig planen, mit Rücksicht auf den Menschen. Das können die Startups von den Grown-ups lernen: organisches Wachstum, damit man auch in 50 Jahren noch auf dem Markt vertreten ist." (mau) +++


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