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Grüßners emotionalstes Werk, mit dem er helfen will, thematisiert Gewalt gegen Frauen und Kinder. - Fotos: Gudrun Schmidl

BEBRA Städtepartnerschaft pflegen in Corona-Zeiten

Thüringer Rostbratwurst trifft auf Kunst - Philipp Grüßner greift Tabuthemen auf

14.09.20 - 30 Jahre! Diese Zahl stand am Samstag im Mittelpunkt einer Vernissage im beliebten Einkaufszentrum – das be! In diesem Jahr kann der dreißigste Jahrestag der  Wiedervereinigung gefeiert werden, ebenfalls 30 Jahre besteht die Partnerschaft zwischen den Städten Bebra in Hessen und Friedrichroda in Thüringen. Die dritte 30 stellt die Verbindung mit dem jungen, äußerst talentierten Maler Philipp Grüßner her, der seinen runden Geburtstag am 1. September feiern konnte.

Philipp Grüßner im Gespräch mit Ilse Koch

In Begleitung seiner Frau Josephine, seinem fünfjährigen Sohn Bennet, weiteren Familienmitgliedern und zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern, allen voran Bürgermeister Thomas Klöppel mit Frau Birgit und Sohn Sebastian, kam er nach Bebra zur Ausstellungseröffnung. Das freute besonders Horst Groß, Bebras Bürgermeister i.R., der als damaliger Ortsvorsteher von Gilfershausen bei der ersten Fahrt nach Friedrichroda dabei war. Den amtierenden Friedrichrodaer Bürgermeister Klöppel, der ihm bescheinigte, dass i.R. für "in Rufbereitschaft" steht, kennt und schätzt er seit fünfzehn Jahren.  

Ilse Koch begrüßt die angereisten Gäste aus der Partnerstadt

Ehemalige Kollegen, die den Kontakt nie verloren haben

Bürgermeister Thomas Klöppel aus Friedrichroda

In Vertretung von Bürgermeister Stefan Knoche begrüßte die Erste Stadträtin Ilse Koch die Abordnung aus der Partnerstadt zu dieser Feier im kleinen Rahmen, die trotz Corona-Pandemie eine herzliche Begegnung von Menschen war, die sich heute wie vor 30 Jahren jederzeit sehen können, betonte Ilse Koch. Bürgermeister Stefan Knoche hat im Jubiläumsjahr seinen Antrittsbesuch in der Partnerstadt mit weiteren unerschrockenen Bebranern mit dem Fahrrad unternommen. Das kam in der Partnerstadt richtig gut an.

Der Gegenbesuch ließ nicht lange auf sich warten. Monika Siede, geschäftsführende Beamtin im Rathaus in Friedrichroda, reiste mit Philipp Grüßner nach Bebra. Sie nutzte seinerzeit nach der Grenzöffnung die angebotene Chance, ihre Verwaltungsausbildung im Bebraer Rathaus zu absolvieren. Der Kontakt zu ihrem damaligen Kollegen Ralf Orth vom Hauptamt ist nie abgebrochen. Gemeinsam haben sie die Idee zu der Kunstausstellung entwickelt. Monika Siede ahnte nicht, dass sie am Samstag ihren damaligen Ausbilder Gerhard Gillmann treffen würde, der von 1953 bis 1998 in der Stadtverwaltung arbeitete und noch heute als Ortsgerichtsvorsteher zur Verfügung steht.

Bürgermeister i.R. Horst Groß, seine Frau Brigitte, Bürgermeister Thomas Klöppel ...

Die Partnerstädte verbindet eine gemeinsame Geschichte, viele Kooperationen von Vereinen und private Freundschaften sind entstanden und nun schlägt erstmals die Kunst eine Brücke zwischen den beiden Städten. Der passionierte Maler mit großem sozialem Engagement gilt als echte Entdeckung. Selbst der MDR hat über den Maler berichtet, der sein Hobby zum Beruf gemacht hat. Er sagt über sich selbst: Jeder Mensch braucht einen Rückzugsort. Meiner ist die Kunst. Sie gibt mir das Gefühl, frei zu sein, die Chance, Erlebnisse zu verarbeiten und mich neu auszuprobieren. Grüßner, der in seiner Heimatstadt in der "Bunten Bude" Präsenz zeigt, greift gesellschaftliche Tabuthemen auf. Der Maler will die Menschen wachrütteln und eine Botschaft transportieren. Mit seinem Kunstwerk "Ausbruch", das auf die Themen Gewalt und Missbrauch gegen Frauen und Kinder aufmerksam macht und ihn selbst emotional aufgewühlte, hat er genau dies geschafft.

Andrea Hoodt und Mathias, der beste Bratwurstgriller seit 25 Jahren

Das auf den sozialen Medien angebotene Bild, mit dem er die Aktion #stärkeralsgewalt unterstützt, war nach nur 30 Minuten  verkauft. Die Überraschung: Der Käufer wurde als Kind missbraucht und wollte die Aktion finanziell unterstützen. Er gab das Bild zurück, damit der Maler noch weitere Spenden sammeln kann. Die stolze Summe von 805 Euro übergab Grüßner an das Frauenhaus Gotha. Auch dieses eindrückliche Bild ist in den nächsten Wochen in Bebra zu sehen und wie fast alle Kunstwerke käuflich. Nach der Eröffnung der Ausstellung wurden die Bilder in die Geschäfte verteilt. Ein Bummel lohnt also doppelt.

Die Friedrichrodaer reisten allesamt in privaten PkWs an. Den Vogel dabei abgeschossen ...

Die Thüringer beeindruckten nicht nur mit ihrem großen künstlerischen Talent aus ihren Reihen, sondern haben auch kulinarisch mit der besten Original Thüringer Rostbratwurst gepunktet, die Inhaberin Andrea Hoodt normalerweise im Frischlandgrill Friedrichroda verkauft. Der Verkaufswagen stand am Samstag vor dem be!, wo die Thüringer Spezialität reißenden Absatz fand, zumal Mathias, der unschlagbar beste Bratwurstgriller mit an Bord war. Andrea Hoodt vertrat außerdem als zweite Vorsitzende den Gewerbeverein "Wirstadt", der die weitere Entwicklung von Friedrichroda im Blick hat. Eine rundum gelungene Begegnung, die durch die sehenswerte Ausstellung lange nachwirken wird. (Gudrun Schmidl) +++ 

Monika Siede, Gerhard Gillmann und Ilse Koch (von links)

Horst Groß, Monika Siede und ihr Lebenspartner Marcel Wedow, Kuramtsleiter in Bad ...

Stadt-Land-Überfluss

Vater und Sohn - unverkäuflich

Ein Kunstwerk von Bennet, der das Talent vom Papa wohl geerbt hat

Philipp Grüßner mit seiner Frau Josephine und Sohn Bennet


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