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Rund 13.000 Menschen lebten im abgebrannten Flüchtlingslager Moria - Foto: picture alliance/REUTERS

FULDA "Es muss sofort gehandelt werden"

Bischof Dr. Gerber möchte Flüchtlinge aus Moria in Fulda aufnehmen

14.09.20 - Hilfe für die Flüchtlinge aus dem Lager Moria in Griechenland: Geht es nach Bischof Dr. Michael Gerber, soll das Bistum Fulda nun einen Beitrag zur Aufnahme von Schutzsuchenden leisten.

Anlässlich einer Priesterweihe im Dom am Samstag erklärte das kirchliche Oberhaupt der Katholiken im Fuldaer Land, dass Christen und auch Juden eine wesentliche Glaubens-Wurzel in der Flucht des Volkes Israels vor der Sklaverei in Ägypten hätten. Dazu, betonte er, habe auch eine lange Wanderung durch die Wüste mit Zelten gehört.

Bischof Dr. Michael Gerber möchte den Flüchtlingen von Moria helfen Archivfoto: Hendrik Urbin

Auch aus diesem Grund sei es von besonderer Bedeutung, sich bewusst zu machen, was auf den griechischen Inseln aktuell geschähe. Die eigene Reaktion darauf stelle eine Grundlage des menschlichen Zusammenlebens dar, so Dr. Gerber. Gerade jetzt müsse man sich solidarisch zeigen und handeln.

Die Bilder, die über die Medien aus dem ehemaligen Lager verbreitet worden seien, "bewegen uns tief in unserer Seele." Der Bischof verwies auf die katholische Friedensbewegung "Pax Christi", die schon vor Monaten gefordert hätte, dass alle Flüchtlinge vor Weihnachten aus Moria evakuiert werden müssten. Wegen der sich zugespitzten Lage müsse allerdings sofort gehandelt werden.

Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU)

Bereits in der vergangenen Woche hatte Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) öffentlich angemahnt, dass man zu einem bundesweit einheitlichen Vorgehen in Bezug auf die Flüchtlinge in Griechenland finden müsse. Hessen, so hatte der Landesvater weiter erklärt, werde "seinen Beitrag zur humanitären Hilfe" leisten.

Sobald es diesbezüglich konkrete Regelungen gibt "bringen wir uns ein, um Geflüchteten in ihrer Not zu helfen", so Bischof Dr. Gerber.

Der Vorsitzende der Migrationskommission und Sonderbeauftragte für Flüchtlingsfragen der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Stefan Heße hatte der Regierung am Donnerstag ein Versagen vorgeworfen. Mit Nachdruck sei von der Kirche seit Langem gefordert worden, dass vor allem Kinder, Familien und besonders vulnerable Flüchtlinge aus dem Lager Moria rasch auf das europäische Festland gebracht und in Deutschland oder anderen EU-Staaten aufgenommen werden. "Mehr denn je stehen Deutschland und Europa in der Pflicht, die desaströsen Verhältnisse auf Lesbos zu beenden und Schutzsuchenden eine menschenwürdige Aufnahme zu ermöglichen." (mr) +++


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