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Überreichung der Gelben Schleife mit Bürgermeister Vollmöller, Hauptmann Würz und Oberst Dechert (vorne) - Fotos: Dieter Graulich

LAUTERBACH Wertschätzung der Bundeswehr

Symbol mit Tradition: Lauterbach erhält als 51. Kommune die "Gelbe Schleife"

16.09.20 - Die Verleihung der "Gelben Schleife" stand im Mittelpunkt der Veranstaltung: "Sommer in der Stadt" im Hohhausgarten. Trotz der durch die Corona-Pandemie sehr strengen Auflagen war die Veranstaltung ein voller Erfolg. Die 130 Eintrittskarten waren sehr schnell vergeben und zahlreiche Interessierte mussten sogar abgewiesen werden. Gekommen waren neben den vielen Besuchern aus Lauterbach und Umgebung zahlreiche Mitglieder der oberhessischen Reservistenkameradschaften Lauterbach/Wartenberg, Lanzenhain, Lautertal, Maar und Schotten in Uniform. Zusammen mit der flotten Musik der elf Musikerinnen und Musikern des Musikvereins Großenlüder war dies ein würdiger Rahmen für die Verleihung der 51. Gelben Schleife an eine Kommune in der Region.

Die Veranstaltung im Hohhausgarten war gut besucht.

Dies unterstrich auch Bürgermeister Rainer-Hans Vollmöller in seiner Begrüßung und wies auf die lange Verbundenheit der Stadt Lauterbach zur Bundeswehr hin. So bestanden Patenschaften mit dem Panzerartilleriebattailon 145 (ehemals 65) in Stadtallendorf und - bis zu dessen Außerdienststellung - dem U-Jagdboot "Triton". Bürgermeister Vollmöller würdigte die große Hilfe und Unterstützung durch die Soldaten beim Hessentag 1983 in Lauterbach. Dank sagte er auch dem Oberst der Reserve, Willi Dechert aus Heblos, für seine Initiative für die Verleihung der Gelben Schleife.

"Die Gelbe Schleife ist ein Symbol für die Anerkennung und Wertschätzung der Arbeit und der besonderen Leistungen der Bundeswehrangehörigen und drückt somit unsere Verbundenheit zur Bundeswehr aus". Es sei gerade in der heutigen Zeit sehr wichtig, dass die Soldatinnen und Soldaten den Rückhalt in der Bevölkerung spürten. Es sei bedauerlich, dass die Gesellschaft die Soldaten im täglichen Leben kaum noch wahrnehme, man kenne die Bundeswehr meist nur aus den Fernsehberichten. "Unsere Soldatinnen und Soldaten vertreten die Bundesrepublik Deutschland in der Welt, uns das meist unter Gefährdung ihres eigenen Lebens. Das verdient Respekt und Anerkennung und das will die Stadt Lauterbach heute ausdrücklich und sichtbar würdigen!"

Generalmajor Andreas Hannemann, Kommandeur der Division Schnelle Kräfte (DSK) in Stadtallendorf, informierte die Besucher über seine Einheit, deren Motto "Einsatzbereit, Jederzeit, Weltweit" sei. Die Division Schnelle Kräfte (DSK) mit einer Sollstärke von 9.500 deutschen und 2.300 niederländischen Angehörigen sei eine Division des Heeres der Bundeswehr mit Sitz des Stabes in der Herrenwald-Kaserne und unterstellten Truppenteilen in den Bundesländern Niedersachsen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Baden-Württemberg. Als bisherige Einsatzgebiete nannte er beispielsweise Afghanistan, Kosovo, Jordanien, Syrien, Irak, Libanon, Jemen, Mali, West-Sahara, Horn von Afrika und andere. Er selbst sei anderthalb Jahre in Afghanistan gewesen. Es gebe keinen Einsatz der Bundeswehr an Land ohne die DSK.

Hauptmann Martin Würz, Fördervereinsvorsitzender, freute sich als "Alsfelder Bub" die Gelbe Schleife an die Kreisstadt Lauterbach zu überreichen. "Diese Geste gibt vor allem den Soldaten im Ausland das Gefühl, dass ihr Einsatz von der Gesellschaft mitgetragen wird", so Würz. Er betonte, dass es wichtig sei, für die Wertschätzung der Soldaten in der Öffentlichkeit zu werben: "Viele wissen gar nicht, welche Aufgaben Soldaten haben und deshalb ist es wichtig, in die Öffentlichkeit zu gehen und dies zu erklären. Die Gelbe Schleife spielt dabei eine große Rolle". Er ging in seiner Ansprache auf die drei wichtigsten Aufgaben des Fördervereins ein. So die Unterstützung der unverschuldet in Not Geratenen, schnelle und unbürokratische Hilfe und Erhalt des Andenkens. Zusammen mit Generalmajor Hannemann übergab er dann eine der fünf Gelben Schleifen an Bürgermeister Vollmöller, die am Rathaus und den vier Stadteingängen angebracht werden.

Der Musikverein Großenlüder

Die "Gelbe Schleife" ist ein Symbol mit langer Tradition und steht in den USA, England, Dänemark, Schweden und Deutschland für die Solidarität mit den Soldaten. Sie geht auf den alten amerikanischen Brauch zurück, eine Stoffschleife um einen Baum zu binden und damit zu zeigen, dass man an einen Angehörigen oder Freund in der Ferne denkt. Seit dem amerikanischen Bürgerkrieg ist sie ein wertfreier Ausdruck für die Verbundenheit mit den Menschen in der Fremde. Insbesondere nach dem Karfreitagsgefecht am 2. April 2010 im Dorf Isa Khel/Kundus/Afghanistan bei dem nach stundenlangen heftigen Feuergefechten drei deutsche Soldaten ums Leben kamen, hat die Gelbe Schleife auch ihren Weg nach Deutschland gefunden und verbreitet sich zunehmend. Es geht dabei darum, den Rückhalt und die Wertschätzung für die deutschen Streitkräfte in der Öffentlichkeit zu verbessern und die menschliche Zuwendung für diejenigen zu fördern, die unter bewusstem Einsatz von Gesundheit und Leben für unsere Sicherheit Sorge tragen. Besonders bei Auslandseinsätzen werde ein starker Rückhalt in der Bevölkerung für notwendig und wünschenswert gehalten. (gr) +++


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