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Roberto Malgesini war in der Obdachlosenhilfe tätig - Screenshot: Vaticannews

COMO/FULDA "Er gab sogar sein Blut"

Fuldas Partnerstadt Como trägt Trauer - Priester hinterrücks erstochen

17.09.20 - Es war eine heimtückische Tat: Am Dienstagabend wurde in Como, der italienischen Partnerstadt Fuldas, ein katholischer Priester hinterrücks erstochen. Wie Vatican News berichtet, handele es sich bei dem Täter um einen obdachlosen Tunesier.

Roberto Malgesini wurde mit einem Küchenmesser angegriffen, als er Nahrungsmittel an Arme verteilte. Mehrfach stach der Täter auf ihn ein, ein Stich in den Nacken verletzte den Priester so schwer, dass er noch auf der Straße starb. Der Tunesier, der nach Medienberichten unter psychischen Problemen leidet, lebt seit 2015 illegal in Italien.

Der Geistliche war wegen seines besonderen Engagements für Migranten bekannt

Für den beliebten Diener Gottes hätte es zum Alltag gehört, Essen an Bedürftige zu verteilen. Selbst während der Corona-Einschränkungen habe Malgesini jeden Morgen seine Runden durch die Stadt gedreht und Frühstück verteilt, damit niemand hungern musste.

"Ich erinnere mich an ihn mit großer Verehrung. Ich glaube, man kann ihn einen Märtyrer der Nächstenliebe nennen. Er hat sich ganz für die anderen hingegeben, hat auch denen vergeben, die ihm Böses angetan haben," sagte Ortsbischof Oscar Cantoni zu Radio Vatikan über den Getöteten. Der 51-jährige Priester, der seit 2008 im Dienst der Pfarrei San Rocco in Como stand, sei ein glücklicher Mensch und Geistlicher gewesen, der für die Armen alles gegeben habe – sogar sein Blut.

Fuldas Partnerstadt Como Symbolbild: Pixabay

In der Kathedrale von Como hielt Cantoni, der auch privat mit Magesini befreundet war, eine Andacht ab. Der Ermordete sei für ihn wie ein Sohn gewesen, betonte er. Man habe sich oft getroffen und auch über persönliche Dinge gesprochen. "Auch wenn er von seinem Dienst erzählte, betonte er immer das Schöne. Er machte alles voller Freude, denn das war seine Berufung."

Bürgermeister von Como ordnet öffentliche Trauer an

Auch die italienische Bischofskonferenz würdigte den Priester mit den Worten, Magesini sei ein "Heiliger von nebenan" gewesen. Papst Franziskus sprach von einem "Martyrium" und rief zum Gebet für den Getöteten auf.

In Italien macht sich nun die Sorge breit, dass der Mord an dem beliebten Kirchenmitglied politisch ausgenutzt werden könnte. Die in der Flüchtlingshilfe engagierte katholische Gemeinschaft Sant'Edigio betonte, Malgesinis Einsatz sei nicht vergeblich gewesen. Seine Arbeit sei "Ausdruck einer Liebe zu den Armen", die keine Unterschiede nach Herkunft mache. (mr) +++


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