Archiv
Aufsichtsratsvorsitzender Karsten Schmitzt mit den wiedergewählten Aufsichtsratsmitgliedern Andreas Hädicke, Fred Adomeit, dem ausgeschiedenen und geehrten Helmut Decher, sowie Rebecca Kraft und den beiden Vorständen Christian Andert und Thomas Lenz (von links) - Fotos: Dieter Graulich

ULRICHSTEIN Wachstum im Kredit- und Einlagengeschäft

Nach 129 Jahren: Erstes weibliches Aufsichtsratsmitglied bei der Volksbank

22.09.20 - Die 129. Mitgliederversammlung wird wohl als eine besondere Veranstaltung in die Chronik der Volksbank Ulrichstein eG eingehen. Hauptgrund dafür war zum einen die Corona-Pandemie und zum anderen die Tatsache, dass mit Rebecca Kraft die erste Frau in den Aufsichtsrat gewählt wurde.

Aufsichtsratsvorsitzender Karsten Schmitt

Bürgermeister Edwin Schneider

Statt einem warmen Abendessen gab es aufgrund strenger Corona-Hygenie-Vorschriften ...

Die Corona-Pandemie hatte gleich mehrere Auswirkungen auf die Veranstaltung in der Stadthalle. So waren 51 Mitglieder und Gäste, nur gut die Hälfte der Vorjahresbesucher anwesend. Die nach den strengen Hygienevorschriften vorbereitete Stadthalle wies nur Stühle auf und das ansonsten gemeinsame Abendessen durfte auch nicht serviert werden. Stattdessen lagen auf den Stühlen Fast Food und Süßigkeiten sowie ein Kugelschreiber. Getränke waren jedoch zugelassen.

Auch finanziell wirkte sich die Corona-Pandemie für die Mitglieder aus. Trotz eines erzielten Jahresüberschusses von rund 307.200 Euro waren 5,5 Prozent Dividende vorgesehen und auch beschlossen worden, die jedoch auf Empfehlung der Bundesbank und der Bankenaufsicht in diesem Jahr nicht ausgezahlt werden. Die Dividende soll auf das nächste Jahr verschoben und wenn nichts Extremes passiert, dann ausgezahlt werden. Diese Beschlussempfehlung wurde bei zwei Gegenstimmen so genehmigt.

Bürgermeister Edwin Schneider bei seinem Grußwort. Am Podium Aufsichtsratsvorsitzender ...

Reichlich Platz und genügend Abstand waren in der Stadthalle vorhanden. ...

Vorstandsmitglied Thomas Lenz

Als ein Novum in der 129-jährigen Geschichte der heimischen Bank wurde anschließend Rebecca Kraft als erste Frau in den Aufsichtsrat gewählt. Sie tritt damit die Nachfolge von Helmut Dechert (beide Rebgeshain) an, der 18 Jahre im Aufsichtsrat und zuletzt noch im Vorstand mit für die positive Entwicklung gesorgt hatte. Er wurde dafür mit einer Ehrenurkunde und der Silbernen Ehrennadel des Raiffeisenverbandes ausgezeichnet. Wiedergewählt wurden Andreas Hädicke (Wohnfeld) und Fred Adomeit (Bobenhausen).

Zu Beginn der vom Aufsichtsratsvorsitzenden Karsten Schmitt geleiteten Mitgliederversammlung hatte Vorstand Thomas Lenz Bilanz gezogen und festgestellt: "Wir sind insgesamt mit den Zahlen für 2019 zufrieden und lagen in Teilbereichen sogar sehr deutlich über unseren Planungen. Wir haben ein gutes Wachstum im Kreditgeschäft und im Einlagengeschäft gehabt und ein angemessenes Betriebsergebnis erzielt!"

Die Bilanzsumme stieg um 7,1 Prozent auf nunmehr rund 65,2 Millionen Euro. Den Anstieg der Kundeneinlagen bezifferte er mit 6,2 Prozent auf 54,1 Millionen Euro. Bei weiterhin niedrigem Zinsniveau würden die Kundeneinlagen überwiegend in kurzfristigen Anlageprodukten angelegt. "Bei geringen Zinsen bleibt der Wunsch flexibel zu sein groß", so der Bankdirektor. Rund 20 Millionen hätten die Kunden bei Verbundunternehmen angelegt. Zum Kreditgeschäft führte er aus, dass das bilanzielle Volumen durch eine gute Nachfrage, sowohl privat als auch gewerblich, um 4,9 Prozent auf über 43,7 Millionen Euro angewachsen sei.

Vorstandsmitglied Christian Andert

Im Geschäftsjahr 2019 habe sich der Mitgliederbestand um zwölf, auf nunmehr 1.335 Personen verringert. Die Bank beschäftige 2019 zwei Vorstände und zehn weitere Angestellte, zum Teil in Teilzeit und auch geringfügig Beschäftigte. "Wichtiger als die Zahlen von gestern, ist allerdings die Frage: Was bringt die nahe Zukunft?" meinte Lenz. Seit Jahren habe man dabei die gleichen Themen: "Wie wird sich die überbordende Bürokratie die unsere Bankenaufseher und Politiker entwickeln und wie können unsere Banken, ob klein oder groß, bei der Null-Zins- und jetzt sogar Minus-Zins-Politik überleben". Er kritisierte die jährliche Flut an neuen Vorschriften, insbesondere der monatlichen, quartalmäßig und jährlich abzugebenden Meldungen und Statistiken sowie die überdimensionierten Informationspflichten an die Verbraucher. Mehr Personal könne man sich nicht leisten, da die Erträge der Banken deutlich sinken würden.

Im Bericht des Aufsichtsrates war von dessen Vorsitzenden Karsten Schmidt zu hören, dass man die nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben erfüllt habe. "Ulrichstein und jede andere Kommune brauchen Unternehmen wie die Volksbank, die sich zu ihren Standorten bekennen. Zum Hohen Vogelsberg gehörend sind wir stolz darauf, einen interessanten Branchenmix mittelständischer Betriebe vorweisen zu können. Und gerade für kleine und mittelständische Unternehmen in der Region ist die Volksbank Ulrichstein ein bedeutender, aber vor allem ein zuverlässiger Partner", so Bürgermeister Edwin Schneider in seinem Grußwort. Die Volksbank Ulrichstein stehe immer für ein auf Vertrauen, Partnerschaft und Selbstverantwortung ruhendes Verhältnis zu Kunden, Mitarbeitern und Anteilseignern. Diese Qualitäten seien gleichzeitig die Grundpfeiler der Volksbank an sich als genossenschaftlichem Kreditinstitut. Bürgermeister Schneider ging, wie bereits Thomas Lenz und Karsten Schmitt, auch auf den plötzlichen Tod von Bankvorstand Dirk Eschenröder ein. Er hinterlasse eine Lücke, die schwerlich zu schließen sei. Für viele Ulrichsteiner sei er Ansprechpartner für alle Belange in Geldfragen gewesen. Auch für Geschäftsleute sei Dirk Eschenröder in Finanzierungsfragen immer ein kompetenter Ansprechpartner gewesen.

"Mit seiner offenen, freundlichen und menschlichen Art war er bei den Ulrichsteinern und darüber hinaus sehr geschätzt und anerkannt. Auch wir von der Stadt Ulrichstein, die Gremien, die Verwaltung und ich als Bürgermeister werden Dirk Eschenröder sehr vermissen und ihm immer ein ehrendes Andenken bewahren", so das Stadtoberhaupt.

Für Dirk Eschenröder wurde ab dem 1. September der 43-jährige Christian Andert (Brauerschwend) eingestellt. Er war zuletzt bei der Volksbank Grebenhain tätig. (gr) +++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön