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23-Jähriger sagt aus: "Er nahm meinen Penis gegen meinen Willen in den Mund"
23.09.20 - Es ist ein außergewöhnlicher Fall, der aktuell vor dem Fuldaer Amtsgericht verhandelt wird: Einem heute 58-Jährigen wird vorgeworfen, einen damals 21-Jährigen im Saunabereich des Esperanto-Hotels sexuell belästigt und anschließend genötigt zu haben.
Verfahren wegen des Verdachts der Vergewaltigung sowie der exhibitionistischen Handlung
Am Dienstag, dem ersten Verhandlungstag, sagte der mutmaßlich Geschädigte aus. Während seine Freundin im unteren Bereich des Hotels schwimmen gewesen wäre, habe er die Dampfsauna ausprobieren wollen. Nur ein einziger Mann, nämlich der später Beschuldigte, sei dort anwesend gewesen. Nach ein paar Minuten, gab der heute 23-Jährige zu Protokoll, habe er bemerkt, dass der andere onanierte.In diesem Moment habe er sich noch nicht über die Maßen belästigt gefühlt und versucht, einfach nicht zum 58-Jährigen, der in einiger Entfernung gesessen hätte, hinzusehen. Doch sein Plan, den mutmaßlichen Täter mit seinem Desinteresse zum Gehen zu bewegen, sei nicht aufgegangen.
Schock, Angst, Unglaube
"Der 23-Jährige hat ausgesagt, dass der Mann nach ein paar Minuten näher zu ihm herangerückt sei und nach seinem Penis gegriffen hätte", teilt ein Pressesprecher des Gerichtes auf Anfrage von OSTHESSEN|NEWS mit. Weiter habe er berichtet, dass er voller Schreck und nicht fähig sich zu bewegen, den Dingen ausgeharrt hätte, die noch gekommen seien. "Bei seiner Aussage erklärte der junge Mann, dass der 58-Jährige sich nach unten gebeugt und dessen Penis in den Mund genommen hätte. Erst dann habe er sich in der Lage gefühlt, zu reagieren.
Voller Ekel und Angst habe er gegen die Stirn seines Angreifers gedrückt und dessen Kopf zur Seite geschoben. Daraufhin habe der Ältere die Dampfsauna verlassen. Zittrig auf den Beinen und voller Unglaube über das, was ihm geschehen sei, habe er sich auf die Suche nach seiner Freundin begeben. Erst nach einiger Zeit habe er sich dazu überwinden können, ihr und anschließend einem Mitarbeiter des Wellness-Bereichs von dem Vorfall zu berichten.
Mit der Hilfe eines Dolmetschers gab der Geschädigte vor Gericht an, dass er sich auch heute noch, fast zwei Jahre nach der Tat, seelisch gestört und psychisch labil fühle. Gerne, erklärte er dem Richter, würde er nun eine Therapie beginnen, um das Erlebte endlich zu verarbeiten.