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GEISA/RASDORF Festakt auf Point Alpha

Tag der Wiedervereinigung: Dr. Karl - Theodor zu Guttenberg im O|N- Interview

03.10.20 - Sicher, auch wir hätten Dr. Karl -Theodor zu Guttenberg gerne zu politischen oder wirtschaftlichen Themen am Freitagnachmittag bei unserem Interview befragt. Aber auch wenn solche Erkundigungen bei unserem Termin in der Geisaer Point Alpha Stiftung nicht erwünscht waren, gestaltete sich das Gespräch als kurzweilig und erfrischend.

Anlässlich des Festaktes zum Tag der Deutschen Einheit hatte die Stiftung den ehemaligen Verteidigungs- und Wirtschaftsminister als Redner eingeladen. OSTHESSEN|NEWS hat sich mit dem Mann, der selbst Bezug zur Rhön hat, vorab getroffen.

"Wir feiern heute einen ganz großen Glücksmoment, der zu einem Glücksfall in der Deutschen Geschichte wurde"

Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg im O|N Gespräch Fotos: Carina Jirsch

Demokratie, meint er, könne immer in Gefahr sein

Im Gespräch erzählt Dr. zu Guttenberg von seiner Vorfahrin, einer Freifrau von und zu der Tann und davon, dass die Familie noch immer Ländereien in Eckweisbach bei Hilders besitzt. Gerne sei er als Kind und Jugendlicher dort gewesen, heute, meint er jedoch, fehle dafür häufig die Zeit. Die Rhön, erklärt der Ende 40-Jährige, übe auch auf ihn einen besonderen Reiz aus.

Entspannt sitzt Dr. zu Guttenberg auf der Terrasse vor dem Stiftungsgebäude und spricht darüber, wie er als 17-Jähriger die Wiedervereinigung erlebte. Von Aufregung, Euphorie und sogar Freudentränen. Die Wiedervereinigung, meint er, sei eines der größten Geschenke, welches die Deutschen jemals erhalten hätten.

Könnten die Werte Frieden, Demokratie und Freiheit nochmal in der BRD in Gefahr sein?

Zu sicher, dass etwas Ähnliches wie damals nicht mehr geschehen könnte, solle man niemals sein, meint unser Gegenüber. "Ich glaube, Demokratie und Freiheit sind zu keiner Zeit eine Selbstverständlichkeit. Wir würden uns enorm gefährden, wenn wir dieses Verständnis hätten." Schon deswegen, ist er überzeugt, müsse man Erinnerungsarbeit leisten und dürfe Vergangenes niemals vergessen. "Es geht auch um Erfahrungen und darum, in einer sich dramatisch verändernden Welt von anderen lernen zu können."

Festakt Point Alpha

Dr. Karl- Theodor zu Guttenberg im Gespräch mit Michael Brand (MdB CDU) ...

Wie in jedem Jahr wurden auch an diesem Freitag Kränze niedergelegt

Nach unserem Gespräch verabschiedet sich der ehemalige Minister. Auf Point Alpha begegnen wir ihm wieder, hier hält er, nach der traditionellen Kranzniederlegung am Denkmal der Deutschen Teilung und Wiedervereinigung, eine Rede in der vollbesetzten Fahrzeughalle des US-Camps. Zwar sind in diesem Jahr coronabedingt nicht ganz so viele Gäste anwesend, dennoch kann der Vorsitzende der Stiftung Dr. Stefan Heck, zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft begrüßen.

Dr. Stefan Heck

Solidarität, stellte er heraus, habe damals dazu geführt, dass Deutschland wiedervereint werden konnte. "Solidarität ist aber auch dass, was uns heute die (Virus-) Krise überstehen lässt." Reichsfahnenschwenkende Rechtsextreme, die den Bundestag vor ein paar Wochen stürmten, seien ein nicht hinzunehmender Angriff auf unsere Demokratie und Wertegemeinschaft. "Wir müssen uns unserer Geschichte ganz bewusst sein, Hass hat keinen Platz in unserer Gemeinschaft." Point Alpha, schloss er, sei zwar ein Ort des Erinnerns aber auch eine Stätte, an der man auf die Gegenwart aufmerksam machen möchte. (Miriam Rommel) +++


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