Nachgedacht im Oktober "Die großen und kleinen Fragen"

04.10.20 - Wer hätte denn mit solch einer Wendung am Ende der vergangenen Woche gerechnet? Der Präsident der Vereinigten Staaten hat Corona. Was zu Spott und Häme führte und für viele einer gewissen Ironie nicht entbehrt, ist schlussendlich eine weitere große Unbekannte des Herbstes, die unser Leben nicht gerade marginal beeinflusst, denn die Wahl wird dadurch natürlich massiv beeinflusst.

Und bei uns stehen auch so ein paar Unbekannte im Raum, die großen Fragen der nicht allzu fernen Zukunft: Wie verläuft die Pandemie im Herbst, wird die Wirtschaft eine weitere große Welle abfedern können, werden die Schulen offen bleiben, wird das Weihnachtsfest limitiert gefeiert? Das alles beschäftigt uns, schwebt über unseren Ideen und Wünschen für eine baldige Besserung der Lage, die aber aussichtslos erscheint.

Und was können wir dagegen tun? Herbst und Winter werden lang, wir werden eine Strategie brauchen, durch diese herausfordernde Zeit zu kommen, denn der Frühling und Sommer waren gnädig zu uns. Wir werden uns womöglich stellenweise einsam fühlen, weil wir weniger Freunde treffen können, wir werden auch einmal verzweifeln wollen, weil alles so verflucht anders ist. Und wenn die Herausforderung noch so groß ist, hilft es doch am meisten, den Berg in kleine Wegstrecken zu teilen: Gehen wir von Tag zu Tag, von Woche zu Woche und freuen uns, wenn wieder ein kleines Stück geschafft ist.

Und vielleicht sollten wir einfach anfangen, uns auch kleine Fragen zu stellen: Was kann ich heute tun, damit es mir gut geht? Wie kann ich den Herbst genießen und etwas aus ihm herausholen, was mir Kraft gibt? Und vielleicht hilft uns der Hinweis, dass eine Pandemie nicht mit Angst und Leugnung, sondern mit Mut und Besonnenheit zu überstehen ist. (Christina Lander) +++