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Freude bei allen Beteiligten (v.l.n.r.): Bürgermeister Stephan Paule, Staatssekretär Patrick Burghardt, Landesverbandsvorsitzender Thomas Steinhäuser und Landrat Manfred Görig. - Fotos: Traudi Schlitt

ALSFELD "Ehrenamt digitalisiert"

Landesverband der Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe erhält 6.588 Euro

08.10.20 - 16 Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe finden sich auf dem Gebiet Hessens und des angrenzenden Westerwaldes im hessischen Landesverband der Freundeskreise. Von Nord bis Süd, von Ost bis West deckt der Landesverband damit nicht nur ein großes Territorium ab, sondern versammelt in seinem Vorstand auch Menschen aus seinem ganzen Einzugsgebiet. Für Treffen des 13-köpfigen Landesvorstandes bietet sich in der Regel Alsfeld in Oberhessen an, der zentralen Lage wegen, aber auch weil das Beratungszentrum Vogelsberg, das unter dem Dach der Diakonie Sucht- und Drogenberatung anbietet, die Räume für die Treffen zur Verfügung stellt. Am vergangenen Dienstag konnten die Vorstandsmitglieder hier hohen Besuch begrüßen, denn aus der Landeshauptstadt war Digitalstaatssekretär Patrick Burghardt in die Fachwerkstadt gekommen, mit dabei hatte er einen großen Scheck:

Patrick Burghardt brachte nicht nur einen großen Betrag aus Wiesbaden mit, sondern ...

"Mit 6.588 Euro unterstützt das Land Hessen die Vorstandsarbeit über weite Distanzen", gab der Staatssekretär bekannt, der es sich nach eigenem Bekunden nicht hatte nehmen lassen, vor Ort mit den Vorstandsmitgliedern ins Gespräch über deren wertvolle Arbeit zu kommen: "Ich habe großen Respekt vor dem, was Sie hier leisten, daher haben wir das Geld auch nicht einfach nur überwiesen, sondern ich wollte Sie gerne kennenlernen." Diesem Termin wohnten aus der Vogelsberger Kommunalpolitik auch Landrat Manfred Görig und Rathauschef Stefan Paule bei.

Neue qualitative Ebene

Vom Landesverband der Freundeskreise sprach der 1. Vorsitzende Thomas Steinhäuser über das Digitalisierungsprojekt seines Vereins: "Mit Ihrer Förderung können wir unsere Vorstandsarbeit auf eine neue qualitative Ebene heben und uns mit unserer IT-Ausstattung auf die Höhe der Zeit begeben", sagte er. Dies sei nötig, nicht nur, um sich jetzt und auch nach Corona öfter digital als persönlich zu treffen und somit die wertvollen Ressourcen Zeit und Umwelt zu schonen, sondern auch um die gewachsenen Anforderungen an multidisziplinäres Arbeiten mit Klienten, offiziellen Stellen, Klinken und Beratungseinrichtungen effizient zu organisieren. "Darüber hinaus stellt uns auch der Datenschutz vor größere Aufgaben", ergänzte Vorstandsmitglied Heike Schön, die den Antrag an das Hessische Ministerium für Digitale Strategie und Entwicklung gestellt hatte.

Landrat Manfred Görig würdigte die Leistung des Ehrenamts im Zusammenspiel mit ...

Staatssekretär Burghardt zeigte großes Interesse an Aufbau und Inhalt der Arbeit der regionalen Freundeskreise, aus denen die Vorstandsmitglieder gerne berichteten. Ein großer Fokus der reinen Selbsthilfegruppen, so erfuhr der Gast aus Wiesbaden, liegt stets auf der Arbeit mit Angehörigen. Sie können mit oder ohne den Suchtkranken an den entsprechenden Sitzungen teilnehmen. "Sucht innerhalb einer Familie findet immer auch mit der Familie statt, das Thema Beziehungen spielt hier eine große Rolle" berichtete eine betroffene Angehörige. Suchtkranke durchlaufen in den verschiedenen Phasen ihrer Sucht und vielleicht auch ihres Ausstiegs Persönlichkeitsveränderungen, die Angehörige er- und mittragen müssen. Dabei sei klar, dass man die Suchtkranken selbst nur erreiche, wenn diese das auch wollten.

Lob und Unterstützung

Thomas Steinhäuser dankte für die Zuwendung aus der Staatskanzlei skizzierte die ...

Ein Baustein der Arbeit mit Suchtkranken und ihren Angehörigen sind Seminare und Vorträge, von denen in diesem Jahr viele aufgrund der Pandemie verschoben wurden, berichtete Steinhäuser weiter. Auch eine Ausbildung zu Suchtkrankenhelfern oder Gruppenbegleitern bieten die Freundeskreise an. Ihre Arbeit sehen sie als Ergänzung zu den professionellen Angeboten durch Beratungseinrichtungen vor Ort. "Wir haben die Erfahrung aus unseren eigenen Biografien, unsere Sitzungen sind jenseits von gewöhnlichen Arbeitszeiten und wir wissen einfach, wovon wir sprechen, wenn es um Sucht und Auswege, um Rückfälle und Erfolge geht", skizzierte Steinhäuser eine Kernkompetenz der Freundeskreise, die gemeinsam mit professioneller Hilfe ein bestmögliches Angebot für Suchtkranke darstellt.

Dem stimmte auch Landrat Görig zu, der die Arbeit des kommunalen Beratungszentrums lobte und diesem weiterhin Unterstützung zusagte. Gleichwohl unterstrich er, dass die Anforderungen an die Sucht– und Drogenberatung ohne die wertvolle ehrenamtliche Arbeit der Freundeskreise nicht zu meistern wäre. "Wenn man präventiv arbeitet und Menschen aus der Sucht hilft, dann senkt das auch Folgekosten, die aus der Sucht und der damit nicht selten einhergehender Arbeitslosigkeit entstehen", so der Landrat ganz pragmatisch. (pm) +++


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