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Gottlob Espenlaub mit seiner E4 (Archiv Atzwanger) - Fotos: privat

GERSFELD (RHÖN) Im Segelflugmuseum

Ausstellung zum Geburtstag von Segelflugpionier Gottlob Espenlaub

15.10.20 - Vor 120 Jahren, am 25.10.1900 wurde Gottlob Espenlaub, kurz "Espe" genannt, geboren. Als gelernter Tischler entdeckte er in den 20er Jahren seine Leidenschaft für die Fliegerei bei den jährlichen Wettbewerben auf der Wasserkuppe. Einen ersten schwanzlosen Gleiter, den Espenlaub E2, der stark an einen Hängegleiter erinnert, baute er 1922. Danach konstruierte und baute er eine ganze Reihe von Segel- und Motorflugzeugen.

Er gilt auch als einer der Väter des Flugzeugschlepps, experimentierte mit Raketen- und Nurflügelflugzeugen. Nach dem Zweiten Weltkrieg konstruiert Gottlob Espenlaub Autos. In einer Fachzeitschrift wurde 1953 berichtet, dass Espenlaub einen Personenwagen herausgebracht habe.

Espenlaub E4

Nach seinem Erfolg 1922 mit der damals gigantischen 17 m freitragend spannenden E3, angelehnt an den Vampyr, verbrachte Gottlob Espenlaub - diesmal ohne Alexander Lippisch - auch den Winter 1922/23 wieder auf der Wasserkuppe, um seine Konstruktionen zu überarbeiten und zu verbessern. In der Halle "A" entstand so die E4. In der Zeitschrift "Flugsport", Jahrgang 1923, No.7 vom 18. April 1923 wird berichtet: "Das Flugzeug ist unter großen Entbehrungen von dem jungen Tischler selbst gebaut worden."

Etwas kleiner als seine E3, weist die "Espenlaub 4." erstmals jene Konstruktionsmerkmale auf , die "Espe" bei den meisten seiner folgenden Konstruktionen, mit kleinen Abwandlungen immer wieder erfolgreich verwendete: einen freitragenden dreiteiligen (zum leichteren Transport) einholmigen Flügel mit sperrholzbeplankter Nase und einen ovalen bis kreisförmigen Rumpf (offenbar erstmals bei einem Segelflugzeug!) mit drei geometrisch sehr klar definierten Abschnitten, die den Bau sehr einfach gestalten: vorne und hinten ein Kegelstumpf, in der Mitte – im Bereich der Flügelaufhängung ein Zylinder - durch diese stabile Röhrenform ist keine Verwindungsverstrebungen notwendig. In der Zeitschrift "Flugsport-Illustrierte - technische Zeitschrift und Anzeiger (Jahrgang 1923) steht dazu geschrieben: "Emsig arbeitet Espenlaub an der Fertigstellung seinem neuen sehr sauber ausgefallenen Eindecker!

Nachbau beim Erstflug (Martin Atzwanger)

Der Flügel ist dreiteilig, hat 14 m Spannweite, eine Furniernase und ist stoffbespannt. Die Rumpfbekleidung besteht aus Sperrholz. Die normale Knüppelsteuerung betätigt Stoßstangen. Der Führer sitzt unter der Flügelnase. Der tiefe Sitzausschnitt wird für den Flug durch Stoffverkleidung verkleinert, so das im Betrieb nur der Kopf des Führers herausschaut. Das Leergewicht beträgt 120 kg. Es stellt in Anlehnung an den Hannovertyp eine aerodynamisch recht günstige Bauart dar!" Der bekannte Vorkriegsfliegers Alexander von Bismarck begann im Frühjahr 1923 mit dem Einfliegen der E4 und schafft mit ihr sogar einen 9 km langen Überlandflug mit Überhöhung von rd. 300 m und einer Flugzeit von 42 min. Mit beiden Flugzeugmustern nahm er am 4. Rhönwettbewerb teil, wobei vor allem die etwas zeitversetzt gebaute E5 das Interesse der Käufer weckte.

Ab 25.10. im Museum

Martin Atzwanger aus Österreich hat neben anderen Espenlaub-Typen auch die E4 als flugfähiges Modell nachgebaut. Ab Sonntag den 25.10. ist die Espenlaub 4 mit den Abmessungen, Spannweite 5,6m und Länge 2,2m, im Museum ausgestellt. Dazu gibt es viele Informationen zu Gottlob Espenlaub, einem der Pioniere des Segelfluges.
https://www.youtube.com/watch?v=6WiIIy9t6do (pm)+++


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