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Bei der Fuldaer Tafel herrschen keine Lebensmittelengpässe - Fotos: O|N Archiv

FULDA Helfen in Zeiten von Corona

Fuldaer Tafel: Fast doppelt so viele Einkäufe wie noch vor einem Jahr

15.10.20 - Corona macht noch immer vielen Tafeln in Deutschland zu schaffen. Während es vielerorts mittlerweile sogar Wartelisten für potenziell interessierte Kunden gibt, ist die Situation in Fulda relativ entspannt.

"Natürlich hat die Pandemie auch uns vor Herausforderungen gestellt", erklärt Professor Dr. Richard Hartmann, Vorstand der Fuldaer Tafel im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Zwei Wochen lang musste der ehrenamtliche Verein im März aufgrund der Virus-Krise schließen, danach wurden die Lebensmittel in dezentralen Verteilerstellen an Bedürftige ausgegeben. "Mittlerweile können die Kunden wieder zu uns in die Weserstraße kommen." Zwar sei nicht alles wie gewohnt, "aber eben nah dran", so der Vorsitzende.

Normalerweise geht es in den Räumlichkeiten der Tafel ähnlich zu, wie in einem gewöhnlichen Supermarkt. Bedürftige, also etwa Sozialleistungsempfänger oder mittellose Rentner können sich zum Großteil aussuchen, was sie an Lebensmitteln mit nach Hause nehmen möchten. Für einen symbolischen Wert von drei Euro pro Einzelperson und 5 Euro pro Haushalt für gesamten Einkauf wechselt die einwandfreie Ware dann den Besitzer. Voraussetzung, um über die Tafel Lebensmittel zu beziehen, ist ein gültiger Kundenausweis, den der Verein selbst ausstellt.

Einkaufszahlen haben sich fast verdoppelt

"Im Moment können wir allerdings nicht gewährleisten, dass sich unsere Kunden ihr Essen selbst aussuchen", betont Professor Hartmann. Abstands – und Hygieneregeln machten dies unmöglich. Deswegen packen wir die Einkaufstüten mit Allerlei voll, abgeholt werden können sie dann am Eingang." Vielleicht, meint der Fuldaer Theologe, sei dies auch der Grund dafür, dass sich die Zahl der Einkäufe im Vergleichszeitraum zum letzten Jahr fast verdoppelt habe.

Hamstern die Tafel-Kunden?

"Letzten Juli hatten wir ungefähr 900 Einkäufe, in diesem Jahr waren es über 1.500."  Die Zahl der Bedürftigen habe sich hingegen kaum verändert. "Es mag sein, dass die Leute nun häufiger zu uns kommen, weil Lebensmittel in den Tüten sind, die sie nicht mögen." Um dieses Problem zu minimieren, würde man bereits darauf achten, beispielsweise muslimischen Kunden kein Schweinefleisch in den Einkaufskorb zu packen. "Natürlich kann es aber auch sein, dass die Leute heute mehr Not haben als noch im vergangenen Jahr." Eine endgültige Erklärung für das gestiegene Konsumverhalten, so Professor Hartmann, habe man bisher allerdings noch nicht.

Tafel ist noch nicht am Limit

Weil die Hilfsbereitschaft der Fuldaer Unternehmen, die Lebensmittel spenden, aber auch die Unterstützung von Freiwilligen nach wie vor ungebrochen sei, könne man sogar noch weitere Menschen unterstützen. "Ich möchte mich da gezielt an die Älteren richten, die wenig haben. Ein paar von ihnen können wir gerne noch als neue Kunden bei uns begrüßen." (mr) +++


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