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Der Medibus wird weiterhin nur als Übergangslösung angesehen. - Archivfoto: O|N/Gerhard Manns

BAD HERSFELD Nur eine Übergangslösung?

Landkreis unterstützt Medibus! - "Alternativen werden trotzdem gesucht"

21.10.20 - Gerade im ländlichen Raum ist die ärztliche Versorgung ein großes Problem. Im nordöstlichen Teil des Landkreises wird deshalb seit über zwei Jahren der Medibus eingesetzt. Allerdings läuft das Pilotprojekt zum Ende des Jahres aus. Der Kreistag verabschiedete deswegen am Montag in der Bad Hersfelder Waldhessenhalle eine Resolution, sodass auch in der näheren Zukunft der Medibus durch die Gemeinden Nentershausen und Cornberg fahren soll.

Ralf Hilmes (SPD), Bürgermeister von Nentershausen und Kreistagsmitglied. ...

"Die Ungewissheit, wie die vertragsärztliche Versorgung ab dem 1. Januar in meiner Gemeinde aussieht, belastet die Bürger in den Gemeinden Nentershausen und Cornberg enorm", erklärte der Nentershäuser Bürgermeister und Kreistagsmitglied Ralf Hilmes (SPD). Dabei sei es gerade in Corona-Zeiten nicht sinnvoll, ab dem neuen Jahr in benachbarte Kommunen zu fahren. Viele müssten auf die öffentlichen Verkehrsmittel zurückgreifen, was gerade in Pandemie-Zeiten, laut dem SPD-Kreistagsmitglied unglücklich sei.

Vielschichtiges Problem

Herbert Höttl ist der CDU-Fraktionsvorsitzende im Kreistag.

Auch die CDU erkennt das Problem an und unterstützte die SPD-Resolution: "Es ist ein vielschichtiges Problem, eins ist jedoch klar: Der Medibus darf nicht als Normalfall angesehen werden, dennoch muss auch die ärztliche Versorgung in der Region gesichert sein. Zwar müssen für diese Ausnahmesituation finanzielle Mittel vom Landkreis bereitgestellt werden, um den Betrieb zu verlängern. Dennoch muss es die Grundprämisse geben, gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) eine langfristige Lösung zu finden", erklärte der CDU-Fraktionsvorsitzende Herbert Höttl.

Landrat Dr. Michael Koch

In diese Kerbe schlug auch Landrat Dr. Michael Koch: "Man muss jetzt gemeinsam mit der KV Hessen gute Lösungen finden, der Medibus bleibt nur eine Übergangslösung." Allerdings sieht er die finanzielle Unterstützung seitens des Landkreises nicht komplett problemfrei: "Eigentlich ist es nicht, als Landkreis unsere Aufgabe, dieses Projekt finanziell zu unterstützten. Gemeinsam mit dem Werra-Meißner Kreis, wo weitere zwei Kommunen beteiligt sind, müssen alternative Konzepte entwickelt werden und zunächst das Projekt weiter unterstützt werden", so Koch weiter.

Schlechtes Zeugnis für KV Hessen

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Manfred Fehr stellte der KV Hessen gerade in diesem Fall ein schlechtes Zeugnis aus: "Die Leistung der KV ist im ländlichen Raum katastrophal. Für Frankfurt oder Wiesbaden eine ärztliche Versorgung bereitzustellen ist unkompliziert, aber im ländlichen Raum, ist die Ansiedlung von Ärzten viel schwerer. Dort muss in Zukunft einiges geändert werden."

Die Resolution wurde einstimmig von den Kreistagsmitgliedern angenommen. Zudem wurde klargemacht, dass alternative Konzepte gemeinsam mit der KV Hessen erarbeitet werden sollen. (Kevin Kunze) +++


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