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Erster Kreisbeigeordneter Frederik Schmitt. - Fotocollage: Hendrik Urbin

FULDA Vize-Landrat Schmitt: "Das WIR zählt!"

Corona-Lage im Kreis Fulda besorgniserregend: Strengere Regeln kommen

26.10.20 - Gleichermaßen erwartet wie befürchtet ist die Zahl der Neuinfektionen im Landkreis Fulda am Wochenende stark gestiegen. Daher informiert Vize-Landrat und Gesundheitsdezernent Frederik Schmitt am Sonntag über die aktuelle Lage und wendet sich an die Bürger: "Die Entwicklung ist von großer Dynamik. In der vergangenen Woche gab es in unserem Landkreis mehr als 200 laborbestätigte SARS-CoV-2-Infektionen. In der Woche zuvor waren es 50. Im gesamten August und September lag die Zahl stabil bei circa 20 Infektionen pro Woche. Wir haben heute eine 7-Tage-Inzidenz von über 80 erreicht. Das ist besorgniserregend. Aber – so zuversichtlich bin ich –, es muss nicht unabwendbar sein. Die Voraussetzung dafür, die Kurve abzuflachen, ist, dass wir alle vorausschauend, umsichtig und vernünftig handeln." 

Im Folgenden das persönliche Statement vom Gesundheitsdezernent: 

"Die exponentielle Steigerung der Fallzahlen belastet auch unsere Mitarbeiter im Gesundheitsamt des Landkreises Fulda zunehmend. Auch wenn wir das Team ad hoc aus anderen Teilen der Verwaltung verstärken können, wird es entsprechend immer schwieriger, alle Kontaktpersonen zu ermitteln und persönlich zu kontaktieren. Daher gehen wir dazu über – soweit uns diese Daten zur Verfügung stehen – die Personen per E-Mail zu benachrichtigen. Dafür bitten wir um Verständnis, ebenso für längere Wartezeiten an unserer Hotline.

Die Allgemeinverfügung, die der Landkreis Fulda am Freitag veranlasst hat, ist seit Sonntag 0.00 Uhr in Kraft und ein erster Schritt, der ergänzt werden wird. Ich möchte Ihnen zur Vorbereitung bereits jetzt ankündigen, dass der Landkreis Fulda eine weitergehende Kontaktbeschränkung verbindlich festlegen wird, nach der sich im öffentlichen Raum dann maximal fünf Personen oder Angehörige von zwei Hausständen treffen dürfen. Aktuell liegt die Begrenzung noch bei zehn Personen oder zwei Hausständen.

Ich versichere Ihnen, dass diese Entscheidung keine leichtfertige ist, und wir alle uns bewusst sind, wie einschneidend die Wirkung ist. Und doch ist genau das eine große Chance: Gerade private, gesellige Kontakte und Feierlichkeiten haben sich in den letzten Wochen häufig als Ansteckungsherde herausgestellt.

Nicht jeder Infizierte ist oder wird krank. Aber jeder Infizierte kann grundsätzlich weitere Personen anstecken – darunter Risikogruppen wie Ältere und Vorerkrankte, aber eben auch Menschen, die sich in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen genau um jene Patienten und Hilfsbedürftige kümmern. Die Zahl der Inzidenz bildet im Unterschied zu allen anderen Daten das Infektionsgeschehen am aktuellsten ab. Daher ist sie für uns ein wichtiger Gradmesser.

Gleichzeitig steigt in Hessen jedoch auch die Anzahl der Covid-Patienten in den Krankenhäusern deutlich an, und manche Regionen stehen schon jetzt wieder unmittelbar vor dem Höchststand des April. Auch in Osthessen ist dieser Trend bereits sichtbar. Dabei ist zu berücksichtigen: Wer heute auf eine Intensivstation aufgenommen wird, hat sich im Schnitt vor mehr als zwei Wochen mit dem Virus infiziert. Die aktuellen Einweisungen in die Kliniken bilden daher nicht den aktuellen Stand des Infektionsgeschehens ab und müssen mit diesem Zeitverzug interpretiert werden. Unser Handeln – und vor allem unser Nicht-Handeln – jetzt bestimmt also nicht nur das Heute, sondern auch, wie sich die Situation in zwei, drei oder vier Wochen entwickelt.

Das alles macht es keinem von uns leicht. Doch ich bitte Sie eindringlich, konsequent mitzuhelfen:

1. Wenn Sie erste Symptome haben, bleiben Sie unbedingt zu Hause und isolieren Sie sich soweit wie möglich. Kontaktieren Sie Ihren Arzt telefonisch und lassen Sie Ihre Symptome abklären.

2. Bitte reduzieren Sie Ihre Kontakte, halten Sie Abstand, tragen Sie eine Mund-Nasen-Bedeckung, wenn Sie mit anderen zusammenkommen und halten Sie sich an die grundsätzlichen Hygieneregeln.

3. Sie können die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes bei der Kontaktpersonennachverfolgung unterstützen: Notieren Sie sich täglich Ihre jeweiligen engen Kontakte. Das wird Ihnen und uns im notwendigen Fall die Arbeit der Nachverfolgung erleichtern und beschleunigen.

Denken Sie an sich und auch andere. Denn in der aktuellen Situation zählt das 'Wir' mehr denn je." (pm) +++


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