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KALBACH Es wird spannend am Sonntag!

Wer wird Nachfolger von Florian Hölzer? - Interview mit Mark Bagus (50)

29.10.20 - Es wird spannend in Kalbach im südlichen Kreis Fulda: Bürgermeister Florian Hölzer (41) kandidiert nicht mehr für eine weitere Amtszeit. Zur Wahl am 1. November treten Florian Kraus (36) und Mark Bagus (50) an. Beide sind parteiunabhängig. Heute stellen wir ihnen Kandidat Mark Bagus vor.


Mark Bagus Foto: privat

Warum kandidieren Sie für das Amt?  Warum sind Sie der richtige für Kalbach?

Ich habe im Verlauf meiner mehr als 30-jährigen beruflichen Tätigkeit sehr wichtige Stationen durchlaufen. Seit 20 Jahren stehe ich im Dienst der Gemeinde Eichenzell. Dort war ich in der Haupt-, Personal- und Finanzverwaltung mit vielfältigen Aufgabengebieten einer Gemeindeverwaltung betraut. Darunter Personal- und Kindergartenwesen sowie kommunale Gremien und Finanzen. Im Jahr 2007 wurde ich schließlich zum Leiter der Gemeindekasse ernannt.
Des Weiteren engagiere ich mich seit 27 Jahren ununterbrochen kommunalpolitisch in der Gemeindevertretung, verschiedenen Ausschüssen sowie als Beigeordneter im Gemeindevorstand meiner Wohnortgemeinde Flieden. Die gewonnenen Erfahrungen und Kenntnisse sind Motivation, mich mit Herzblut zum Wohle der naturnahen und bürgerfreundlichen Gemeinde Kalbach zu engagieren.

Die Kommunalpolitik ist und bleibt meine große Leidenschaft und ich stelle mich gerne den Herausforderungen und vielseitigen Aufgaben, die diese anspruchsvolle Position mit sich bringt.

Meine Kandidatur fürs Bürgermeisteramt in Kalbach bedeutet mir persönlich sehr viel und ist eine bewusste Entscheidung, weil mir die Gemeinde und ihre Menschen am Herzen liegen. Ich kann dabei voll und ganz auf die Unterstützung meiner wunderbaren Familie – meiner Ehefrau Sandra sowie unseren drei gemeinsamen Kindern im Alter von 9 bis 17 Jahren setzen.

Kalbach und die Mentalität der Menschen habe ich auf vielfältige Weise kennen und schätzen gelernt. Schließlich wohne ich in der unmittelbaren Nachbarschaft. Langjährige verwandt- und freundschaftliche Verbindungen sind vorhanden.

Nicht zuletzt verfolge ich aufgrund meines kommunalpolitischen Engagements in der Nachbargemeinde Flieden auch die Entwicklungen in Kalbachs Gemeindepolitik mit Aufmerksamkeit und großem Interesse. Daraus hat sich guter Kontakt und reger Austausch mit Kommunalpolitikern sowie insbesondere Bürgermeister Florian Hölzer entwickelt.
Und auch wenn ich nicht direkt in Kalbach wohne, bin ich dennoch nah dran. Meinem neutralen Blick von außen werte ich als Vorteil, denn so kann ich objektiv und unvoreingenommen Kommunalpolitik für alle sieben Ortsteile der Gemeinde gestalten.

Was sind ihre Schwerpunkte?

Die Gemeinde bei aktuell bevorstehenden, Herausforderungen wie z.B. DB-Schnellbahntrasse, Stromtrasse, Landesentwicklungsplanung nach außen maßgeblich zu repräsentieren und gut zu positionieren.

Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung die Gemeindeverwaltung als Dienstleitungsbetrieb zukunftsorientiert ausrichten. Hierbei mit Augenmaß Bewährtes fortführen, aber gleichzeitig auf neue Anforderungen in diesem Bereich reagieren. Bei diesen Arbeitsabläufen gilt es vor allem, auch die Beschäftigten mitzunehmen.

Kalbach soll sich auch weiterhin lebenswert und familienfreundlich entwickeln. Das Gleichgewicht zwischen gewerblicher Entwicklung und damit Sicherung wohnortnaher Arbeitsplätze sowie der Bereitstellung von finanzierbarem Wohnraum muss gewahrt bleiben. Darüber hinaus verdienen auch unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger meine Aufmerksamkeit.

Was würden sie verändern, wenn sie Bürgermeister werden? Was würden Sie anders machen, als ihr Vorgänger?

Der Begriff "ändern" ist meines Erachtens nicht treffend. Die Frage muss eher lauten, was gehe ich an. Bürgermeister Florian Hölzer hat während seiner Amtszeit zusammen mit den Bediensteten der Gemeinde Kalbach in Verwaltung, Kindergärten und Bauhof sowie den gemeindlichen Gremien zahlreiche Projekte in Angriff genommen. Es wurden Investitionen in allen Ortsteilen in den Bereichen Feuerwehr, Kinderbetreuung, Spielplätze, Vereinsförderung, Wasserversorgung und weitere gemeindliche Infrastruktur getätigt. Darüber hinaus sind in den letzten Jahren in Mittelkalbach, Niederkalbach, Heubach und Oberkalbach insgesamt rd. 70 Bauplätze geschaffen worden. Laufende Planungen sehen weitere Bauflächen in Eichenried, Mittelkalbach, Uttrichshausen und Oberkalbach vor bzw. wurden bereits auf den Weg gebracht. Diese Entwicklung spricht eindeutig für die Attraktivität Kalbachs, auf die ich gerne weiter aufbauen möchte. Dabei dürfen auch finanzielle Aspekte im Hinblick auf die aktuell nur schwer abschätzbaren finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie nicht außer Acht gelassen werden.

Als künftige weitere Schwerpunkte kommen u.a. in Frage:

Sicherstellung einer bedarfsgerechten Kinderbetreuung.
Schaffung von barrierefreiem Wohnraum für betreutes Wohnen auf dem ehem. Ebert Areal. Erste Schritte zur Schaffung von entsprechendem Baurecht wurden hierfür bereits in die Wege geleitet.
Die kommunale Infrastruktur in Kalbach muss weiterhin gepflegt und erhalten werden – egal ob über oder unter der Erde – sprich Gebäude, Straßen, Wasserleitungen und Kanäle, etc. dürfen nicht vernachlässigt werden.
Die Gemeinde Kalbach bietet viele Freizeiteinrichtungen und Gestaltungsmöglichkeiten, nicht zuletzt durch die rege Aktivität der zahlreichen Vereine. Was noch fehlt sind gut ausgebaute Radwegeverbindungen zwischen den Ortsteilen. Äußerst günstige Förderbedingungen des Landes Hessen müssen dabei konsequent genutzt werden, um den finanziellen Aufwand für die Gemeinde möglichst gering zu halten.

Wie stehen Sie zur geplanten Bahntrasse?

Die beiden Vorzugsvarianten der Bahn (IV und VII) würden verschiedene Ortsteile der Gemeinde Kalbach direkt betreffen. Aus diesem Grund hat sich die Gemeindevertretung Kalbach am 06. März 2018 gegen die Trassenvarianten IV, VI und VII ausgesprochen. Stattdessen wird gefordert, am Bündelungsgebot von Bahntrassen bei der Planung neuer Gleise für die Bahnstrecke Hanau – Fulda festzuhalten.

Ich begrüße es sehr, dass politischen Gremien sowie die Bürgerinitiative "Keine weitere Bahntrasse durch Kalbach” an einem Strang ziehen, um durch die neue Bahntrasse drohende Nachteile für Kalbach und seine Bürger abzuwenden.
Die Gemeinde Kalbach hat hier auch schon gehandelt und einen Fachplaner sowie juristischen Beistand beauftragt, die federführende Raumordnungsbehörde von den Argumenten Kalbachs hinsichtlich Gefahren für die Trinkwasserversorgung, Natur- und Tierartenschutz sowie drohenden Belastungen durch Baustellenbetrieb und Bahnlärm zu überzeugen. Als Bürgermeister würde ich gemeinsam mit den gemeindlichen Gremien und der Bürgerinitiative diese Bemühungen nach Kräften unterstützen.

Wie stehen Sie zu den Straßenbeiträgen?

Durch die Gemeinde Kalbach wurde bereits vorausschauend gehandelt und der gemeindliche Aufwand zur Straßenunterhaltung in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesteigert. Somit konnten erhebliche Defizite in diesem Bereich vermieden werden.

Es muss unser langfristiges Ziel in Kalbach sein, Straßenausbaubeiträge durch Landesmittel zu ersetzen. Solange das Land Hessen jedoch keine Mittel zur Finanzierung bereitstellt, könnte eine Ersatzfinanzierung im Falle einer Abschaffung oder Reduzierung der Beitragssätze nahezu ausschließlich über deutlich höhere Gemeindesteuern - vorrangig Grundsteuer - erfolgen. Die Bürger werde ich über entsprechende Bürgerversammlungen einbinden, die letztendliche Entscheidung obliegt dann der Gemeindevertretung.

Was schätzen Sie an der Gemeinde Kalbach?

Kalbach verfügt über intakte Strukturen, auf die ich gerne aufbauen möchte. Eine ausgewogene Mischung zwischen Wohnen und Arbeiten in Kalbach ist vorhanden. Das ist ein Verdienst all jener, die in der Gemeinde Verantwortung tragen und getragen haben. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön dafür.

Zuversichtlich stimmt mich die vorhandene gesundheitliche und gewerbliche Infrastruktur mit vielen leistungsfähigen Betrieben und Unternehmen. Hierbei förderlich ist nicht zuletzt auch die äußerst verkehrsgünstige Lage an der A 66. Die örtliche Nahversorgung ist gewährleistet und trägt zur Attraktivität Kalbachs als Wohnort bei. Es ist richtig und wichtig, dass alle Grundnahrungsmittel in der Gemeinde zu besorgen sind.

Kalbach bietet vielfältigen Angebote für Freizeitaktivitäten in Vereinen und der freien Natur. Das große Engagement der Bevölkerung in den mehr als 90 Vereinen, Kirchen, Feuerwehren und Bürgerinitiativen verdeutlicht den Zusammenhalt und die Identifikation mit der Heimatgemeinde in ihren sieben Ortsteilen. Auf diese gut funktionierende Gemeinschaft darf Kalbach getrost stolz sein. Menschen bringen sich mit ihren Begabungen und Fähigkeiten ein. Das Miteinander wird großgeschrieben. Jung und Alt arbeiten Hand in Hand.

Die Gemeinde Kalbach hat in den vergangenen Jahren einiges für die Infrastruktur im Betreuungsbereich, speziell für Kleinkinder durch die Bereitstellung von Krippenplätzen getan. Die vier Kindergärten in Mittelkalbach, Niederkalbach, Oberkalbach und Heubach, die Kinderkrippe in Mittelkalbach sowie die Kindertagespflege in Uttrichshausen leisten eine hervorragende Arbeit.

Geordnet und solide sind Kalbachs Finanzen. Das kann sich sehen lassen und stellt die finanzielle Handlungsfähigkeit der Gemeinde auch in Krisenzeiten wie diesen sicher. 

Mit der Neubeplanung des ehemaligen Ebert-Areals ergeben sich hervorragende Möglichkeiten zur Schaffung von seniorengerechtem, barrierefreiem Wohnraum für betreutes Wohnen, ggf. mit zusätzlicher Anbindung einer vollstationären Pflegeeinrichtung. Entscheidende Schritte hin zu einer städtebaulich spürbaren Aufwertung des Mittelkalbacher Ortskerns wurden damit getan.

Begeistert bin ich von der Institution der Kalbacher Seniorenbeauftragten, welche ehrenamtlich tätig sind und eine hervorragende Arbeit auf dem Gebiet der Seniorenbetreuung leisten.

Im Bereich Fremdenverkehr kann Kalbach mit einem abwechslungsreichen Wanderwegenetz aufwarten. Es erstreckt sich auf eine Länge von rund 200 Kilometern und umfasst alle sieben Ortsteile. So lässt es sich rund um den Taufstein oder die Mottener Haube hervorragend wandern. Aber auch der Eichenrieder Weitblick bietet einen herrlichen Blick bis in die Rhön sowie zum Vogelsberg. +++


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