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Statistisch gesehen kollidiert in Deutschland alle zwei Minuten ein Auto mit einem Reh, einem Wildschein oder einem Dachs. - Foto: Thorsten Mohr / Polizei Mittelhessen

REGION Vorsicht walten lassen

Wildunfälle vermeiden und richtig handeln, wenn es doch passiert

28.10.20 - Der Wechsel von Sommer- auf Winterzeit liegt gerade erst hinter uns und wird von den meisten Menschen gut weggesteckt - für Wildtiere dagegen ist dieser Wechsel durchaus gefährlich. Wildtiere orientieren sich nämlich am Licht, und während sie am Vortag noch problemlos die Fahrbahn überqueren konnten, braust nach der Zeitumstellung plötzlich der Berufsverkehr über die Straße.

Statistisch gesehen kollidiert in Deutschland alle zwei Minuten ein Auto mit einem Reh, einem Wildschein oder einem Dachs. Mit 3.043 Wildunfällen sind die Fallzahlen in Osthessen 2019 im Vergleich zum Vorjahr tatsächlich auch um 156 Unfälle leicht gestiegen. Menschen kommen bei diesen Unfällen zwar selten zu Schaden - das Tierleid aber ist groß; genauso wie der wirtschaftliche Schaden. Was also tun, um Wildunfälle zu vermeiden?

Hessen-Warn und angepasste Fahrweise

Die App Hessen-Warn hilft: Ist eine Wildwechselgefahr auf bestimmten Strecken wahrscheinlich, schlägt die App Alarm. Die Fahrweise sollte selbstverständlich unabhängig davon angepasst werden. Besonders wachsam sollten Autofahrerinnen und Autofahrer im Morgengrauen und in der Dämmerung in Waldabschnitten und an Feldrändern sein. Verkehrsexperten und Gutachter sind sich einig, dass die Geschwindigkeit ein großer Faktor bei der Vermeidung von Wildunfällen darstellt. Je geringer die Geschwindigkeit, desto größer die Chance, rechtzeitig zum Stehen zu kommen. Automobilverbände haben in mehreren Crashtests mit Wild gezeigt, dass bei 80 km/h zwar schwere Schäden am Auto entstehen, der Unfall für die Insassen aber ohne Verletzungen ablaufen kann. Wer 80 statt 100 fährt, verkürzt den Bremsweg bereits um 25 Meter.

Hilfe, Wild in Sicht

Wenn ein Tier am Straßenrand steht, sollte die Fahrerin oder der Fahrer kontrolliert bremsen, abblenden und hupen. Die Augen der Wildtiere sind deutlich lichtempfindlicher als die vom Menschen. Das Fernlicht blendet die Tiere also
unnötig und macht sie orientierungslos. Das Hupen dagegen hilft Wildtieren, sich akustisch zu orientieren und zu flüchten. Falls eine Kollision nicht mehr zu vermeiden ist, gilt die Regel: Lenkrad gut festhalten und nicht ausweichen. Ein unkontrolliertes Ausweichmanöver erhöht die Unfallgefahr, weil Fahrerinnen und Fahrer so zum Beispiel in den Gegenverkehr geraten oder gegen einen Baum prallen können.

Richtiges Verhalten nach der Kollision

Nach einem Zusammenstoß muss die Unfallstelle sofort abgesichert werden: Warnblinkanlage einschalten, Warndreieck aufstellen und Warnweste anziehen. Ist das Tier verletzt - auch wenn es geflüchtet ist - sollte auf jeden Fall die Polizei informiert werden. Die Fluchtrichtung des Tieres bitte mit Taschentuch, Kreide oder anderen Hilfsmitteln markieren. Die Polizei setzt sich dann mit dem zuständigen Jäger in Verbindung, der das Tier sucht und erlöst. Polizei und Jäger stellen außerdem eine Wildunfallbescheinigung aus, die bei der Versicherung als Nachweis dient. Wichtig: Bitte auf gar keinen Fall auf die Idee kommen, dass Tier anzufassen oder mitzunehmen. Wer das getötete Wild nach einem Unfall einfach mitnimmt, macht sich strafbar.

Noch mehr Infos rund um das Thema Herbstgefahren und richtiges Verhalten im Straßenverkehr gibt es auf dem Instagram-Account der osthessischen Polizei @polizei_oh und auf der Homepage des Präsidiums unter www.polizei.hessen.de. (pm) +++


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