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Bürgermeister Edwin Schneider, Arzt Peter Niebergall und Rainer Burger von der Ärztekommission der Stadt Ulrichstein v.links - Fotos: Dieter Graulich

ULRICHSTEIN Bürgermeister Schneider: "Wir sind froh"

Ärztliche Versorgung gesichert: Neue Arztpraxis öffnet im Januar 2021

31.10.20 - "Wir sind sehr froh, dass wir nun auch für die Kernstadt die ärztliche Versorgung zukünftig sichern können. Ab Januar des nächsten Jahres werden zwei Praxen für Allgemeinmedizin, sowohl in Bobenhausen II als auch in Ulrichstein die hausärztliche Versorgung in der höchsten Stadt Hessens sicherstellen", so der Bürgermeister Edwin Schneider am Donnerstagnachmittag bei der Vorstellung des Facharztes für Allgemeinmedizin Peter Niebergall im Innovationszentrum und anschließend im zukünftigen Ärztehaus.

Vorausgegangen war am Freitagabend ein einstimmiges Votum der Stadtverordneten in ihrer Sitzung für den Kauf und die Sanierung des Gebäudes in der Ohmstraße für eine Arztpraxis. Die Betriebskommission der Stadtwerke Ulrichstein (SWU) wurde beauftragt, den Umbau und die Sanierung des Hauses durchzuführen, sodass es als Arztpraxis vermietet werden kann.

Facharzt für Allgemeinmedizin ist gefunden

Nachdem bereits für Bobenhausen II mit den Ärztinnen Dr. Mehriar Aliakbari und Susanne Sommer ein Ärzteteam in der ehemaligen Arztpraxis "Am Lermetsrain" im Januar 2021 an den Start geht, hat sich für Ulrichstein mit Peter Niebergall nun ein Facharzt für Allgemeinmedizin gefunden, der eine neue Praxis eröffnen möchte. Den dafür notwendigen Arztsitz habe er bereits bei der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Hessen beantragt, so Peter Niebergall. Abschließend wird hier durch eine Kommission am 17. November 2020 entschieden. "Dies sei jedoch, so die zuständigen Mitarbeiter der KV bei 5,5 freien Arztsitzen in dieser Region, nur eine Formsache", so Bürgermeister Schneider, der auch in regem Kontakt mit der KV stehe. Zum 1. Januar 2021 werde der Sitz dann vergeben.

Bei seiner Vorstellung war zu hören, dass der zukünftige Hausarzt von Ulrichstein in Gießen geboren wurde und seit vielen Jahren im Vogelsbergkreis lebe. Humanmedizin habe Niebergall an der Universität in Gießen studiert und war danach als Arzt im Kreiskrankenhaus Alsfeld, Klinikum Bad Hersfeld und dem Krankenhaus Fritzlar insbesondere in der Inneren Medizin beschäftigt. In allgemeinmedizinischen Praxen im Landkreis Gießen, Alsfeld und Nordhessen vervollständigte er seine Weiterbildung zum Allgemeinmediziner.

Der Facharzt für Allgemeinmedizin nannte als Tätigkeitsschwerpunkte die gesamte allgemeinmedizinische Bandbreite, inklusive einer psychosomatischen Grundversorgung. Aktuell stehen noch drei Wochen Weiterbildung für die Zusatzbezeichnung "Palliativmedizin" an. Wenn es der Corona-Lockdown zulasse, wird diese im Dezember abgeschlossen sein.

Weg führte nach Ulrichstein

Doch wie kommt man plötzlich nach Ulrichstein, so die Frage an den zukünftigen Hausarzt? Begonnen habe es mit der Suche nach einer hausärztlichen Praxis im ländlichen Vogelsberg vor etwa eineinhalb bis zwei Jahren, erläutert Niebergall. In Eigeninitiative erkundigte er sich nach geeigneten Praxen bzw. Örtlichkeiten für eine Landarztpraxis mit dem Ziel, Anfang 2021 in Eigenregie zu starten. Bedarf sei genügend vorhanden, so die KV Hessen und die involvierten örtlichen Gremien.

Vielleicht habe er sich in den Schlossberg und den Ausblick von ihm in das Tal verliebt, so der Mediziner zu der Frage, was ihn in die höchste Stadt Hessens getrieben habe. Die einzigartige Landschaft und Natur gehören sicherlich auch dazu. Seit Februar dieses Jahres habe er in engem Kontakt mit Bürgermeister Schneider und den Gremien gestanden. Die Chemie habe von Anfang an gestimmt. Einer eventuellen Praxisübernahme stand eine Neugründung gegenüber. Letztlich entschied sich Niebergall für die Gründung einer neuen Praxis.

Umbauarbeiten erforderlich

Arzt Peter Niebergall, Bürgermeister Edwin Schneider und Rainer Burger von der Ärztekommission ...

Damit die Praxis ebenfalls im Januar 2021 starten kann, sind noch Umbauarbeiten erforderlich. Die Praxisausstattung, wie Möbel, medizinische Geräte, EDV-Ausstattung, wird der Arzt übernehmen, genauso die Kosten für die Architektin und Planerin der Praxiseinrichtung und der Ausstattung.

Der Allgemeinmediziner beabsichtigt längerfristig in Ulrichstein zu praktizieren. Geplant sind mindestens zehn Jahre. Der Mietvertrag wird dementsprechend über diesen Zeitraum abgeschlossen. Dabei soll die Miete so festgelegt werden, dass er über die Laufzeit des Vertrages in Summe den Zuschuss erhält, den ein Übernehmer der Praxis Dr. Wolfgang Krell ebenfalls erhalten hätte. 

Das Gesamtprojekt wird zwischen 500.000 und 600.000 Euro kosten. (Dieter Graulich) +++


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